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 Secret Warriors (RPG)

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Skyfall
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BeitragThema: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptySo 27 Jun 2021 - 13:03

The Secret Warriors

Hallo alle miteinander! Dieses RPG gehört mir (Skyfall), also wenn ihr mitmachen wollt oder Fragen habt, meldet euch bei mir Smile


Story»
Wir leben in einer dystopischen Welt im 23. Jahrhundert. All die Geschichten, die wir unseren Kindern als Gute-Nacht-Geschichten oder einander bei Campingausflügen am Lagerfeuer erzählen, sind wahr. Die Regierung weiß Bescheid über die Kreaturen, die unter uns leben und versucht mit allen Mitteln die Geschöpfe der Nacht von den Menschen fernzuhalten. Egal was es kostet.

Damals.
Bis vor einigen Jahrzehnten wusste die Menschheit nichts davon. Dunkle Kreaturen lebten unter uns und waren so gut integriert, dass sie für uns kaum bemerkbar waren. Hier und dort gab es mal einen ungelösten Mordfall, seltsame Tierangriffe oder Bootsunfälle, aber nie hatte sich jemand etwas daraus gemacht. Nicht bis die Regierung auf etwas Ungewöhnliches gestoßen war. Ein riesiges Schiff der Navy wurde auf hoher See wie aus dem Nichts zum Kentern gebracht, Truppen der Army kehrten nicht mehr aus den Wäldern zurück und die Spezialkommandos, die nachts die Felder durchkämmten, verschwanden. Es blieb nichts von ihnen zurück, bis eines Tages die Kamera eines Kadetten auf dem Meeresgrund gefunden worden war und geborgen werden konnte. Die Aufnahmen zeigten Menschen mit Fischschwänzen, die das Schiff überfielen.
Sofort setzte die Regierung sämtliche Forscher und Experten-Teams an die Aufnahmen, um ihre Richtigkeit zu überprüfen und nachdem bestätigt worden war, dass es sich nicht um gefälschte Aufnahmen handelte, wurde geforscht. Jahrelang setzte die Regierung geheim Forscher darauf an die Meere zu erkunden und sie wurden fündig. Über die Jahre hinweg sammelte die Regierung weitere Informationen. Sie erfuhren von den Vampiren, den Werwölfen und den anderen Kreaturen, die unter den Menschen wandelten und begannen dann, sie mit den Mordfällen und Unfällen in Verbindung zu bringen. Die Soldaten und Polizisten wurden informiert, aber sonst wurde dieses Wissen der Öffentlichkeit vorenthalten, um eine Massenpanik zu verhindern. Es wurde Gang und Gebe, dass die Polizisten gegen jegliche Art von Verbrecher n ausgestattet wurde, das Militär wurde speziell ausgebildet und kurz darauf begannen die ersten Experimente. Zuerst waren es nur Waffen, die man herstellte. Man baute Bomben und spezielle Schusswaffen, doch es gab noch zu viele Tode im Kampf gegen das Übernatürliche zu beklagen. Immer mehr Soldaten und Polizisten griffen Vampire und Werwölfe an und verloren dabei ihr Leben. Also begannen die Forscher ihre Experimente an Menschen fortzuführen. Ziel war es die Menschen zu stärken, damit sie dem Übernatürlichen gewachsen waren. Kurz darauf wurde dann an menschlichen Waffen gearbeitet. Es dauerte Jahrzehnte, bis richtige Erfolge erzielt wurden. Die Forschung belief sich auf Genmanipulation. Die Regierung arbeitete an der DNA lebender Menschen und veränderten sie so, dass die Menschheit einen Vorteil gewann. Natürlich konnten die Forscher die Gene der übernatürlichen Wesen nicht knacken, aber sie entwickelten ihre eigenen Formeln und erschufen so Menschen mit besonderen Fähigkeiten - die sogenannten Warriors, wie die Regierung sie nannte. Zu den erzielten Fähigkeiten gehörten extreme körperliche Stärke, Telekinese, Telepathie, Unsichtbarkeit und Präkognition. Diese Gaben wurden im Militär als Waffen eingesetzt, um die unschuldigen Bürger vor den grausamen Kreaturen zu schützen.


Heute.

Die Menschen.
Für die Menschen sieht die Welt aus wie immer. Der normale Bürger weiß nicht von den übernatürlichen Wesen, die unter ihnen leben und genauso wenig von den Machenschaften der Regierung und des Militärs. Sie leben ihr Leben ganz normal weiter, gehen arbeiten oder zur Schule, führen ihren Hund Gassi oder veranstalten Grillpartys mit Freunden und Nachbarn.

Die Regierung/Das Militär/Die Warriors. Die Menschheit wird im Dunkeln gelassen, während Soldaten, Polizisten und die Regierung eingeweiht sind. Nur wenige Familien wissen Bescheid und nur wer sich freiwillig zum Militärdienst meldet und einen lebenslangen Eid schwört, wird eingeweiht. Fast jeder Soldat, der sich dazu bereit erklärt, wird im Labor mit der Gentherapie behandelt und verwandelt sich in einen Warrior mit künstlich erzeugten Kräften. Das Militär besteht also fast hauptsächlich aus Menschen mit künstlich erzeugen Fähigkeiten, die von der Regierung angeleitet werden. Durch die Genmanipulation sind bereits folgende Fähigkeiten zu beobachten gewesen: Telekinese, Telepathie, Unsichtbarkeit, Präkognition und unmenschliche, körperliche Kraft.
Aber nie konnte ein Soldat mehr als eine Fähigkeit erlangen. Aber beachtet! Gene werden vererbt. Wer sich also für dieses Programm meldet, riskiert, dass seine Kinder ebenfalls Kräfte besitzen können und die Regierung behält sich vor diese Kinder als ihr „geistiges Eigentum" anzuerkennen und zum Pflicht-Dienst im Militär einzuziehen. Es ist also durchaus möglich, dass die Kinder von Soldaten diese Fähigkeiten erben.

Das Übernatürliche.
Die Natur zeugte Kreaturen wie Vampire, Hexen, Meerjungfrauen oder Werwölfe. Sie existieren schon seit Jahrhunderten, Jahrtausenden! Sie sind Bestandteil der Welt und wollen nichts Anderes als ihr Leben zu leben. Natürlich brauchen sie dafür gewisse Dinge und ein Mord ist manchmal nicht zu vermeiden, aber so ist der Lauf der Natur. Vampire töten für Blut, Werwölfe haben sich an Vollmond nicht unter Kontrolle und Meerjungfrauen dürstet es nach dem Fleisch der Seemänner und Matrosen. Hier ein kurzer Überblick über die übernatürlichen Wesen, die unter uns weilen:

- Vampire
Die Vampire sind genau wie wir sie uns vorstellen. Sie sehen aus wie normale Menschen, aber sie sind unsterblich und brauchen Blut, um zu überleben. Vampire sind unmenschlich stark und wahnsinnig schnell, was sie zu unglaublich guten Jägern macht. Die Vampire können auch essen wie normale Menschen, aber sie wandeln nicht im Sonnenlicht, da sie darin verbrennen, was sie leicht enttarnen lässt. Töten kann man einen Vampir, indem man einen Pfahl durch sein Herz sticht, ihn köpft oder verbrennt. Ein Vampir entsteht, wenn ein Mensch mit Vampirblut im Organismus stirbt. Ein Vampir ist also genau genommen tot und kann deshalb auch keine Kinder zeugen.

- Werwölfe
Werwölfe stehen unter einem Fluch. Das Werwolf-Gen wird von Generation zu Generation weitergegeben, aber auch wer gebissen wird, wird zum Werwolf. Man kann also so geboren werden oder zu einem gemacht werden - was also bedeutet, dass Werwölfe sich im Gegensatz zu Vampiren fortpflanzen können und sterblich sind. Ein Werwolf verwandelt sich nur an Vollmond in einen Wolf und kann die Verwandlung und alles, was er währenddessen tut, nicht kontrollieren. Abseits des Vollmonds ist ein Werwolf menschlich, ist aber immer noch deutlich stärker, schneller und gefährlicher als ein Mensch es ist. Zudem können sie sich dennoch in eine Art Zwischenzustand verwandeln, wodurch sie zumindest Kontrolle über ihre Klauen und ihre Reißzähne haben.

- Hexen
Hexen können - wie man sicher schon vermutet - zaubern. Viele Hexen schreiben ihre Zaubersprüche in Bücher und dokumentieren jeden Fluch und jeden Zauber, den sie jemals ausgesprochen haben, wodurch eine lange und sehr alte Tradition herrscht. Jeder Zauber aber verlangt auch einen gewissen Tribut. Es braucht also gewisse Opfergaben, um etwas aus dem Nichts zu erschaffen, während das Verzaubern bereits vorhandener Dinge kein Opfer fordert. Es verläuft nach dem Gleichgewichtsprinzip. Man kann einen Baum wachsen lassen, wenn man Wasser und Dünger hat, aber um einen Todesfluch aufzubauen, braucht es eine Opfergabe.
Hexen sind ehrenvoll und sorgen dafür, dass das Gleichgewicht in der Welt erhalten bleibt. So sind sie zum Beispiel der Grund, dass Vampire nur nachts herauskommen können und dass die Werwölfe nur an Vollmond ihre volle Kraft besitzen. Hexen sind der Anker des Übernatürlichen und der menschlichen Welt. Sie sorgen dafür, dass alles so geschieht wie die Natur es voraussetzt. Die künstlich erzeugten, psychischen Kräfte der Warriors sind demnach also etwas, das die Natur nicht vorgesehen hat und dem die Hexen mehr als kritisch nachsehen.

- Meerjungfrauen/Meermänner
Der wohl interessanteste und am wenigsten bekannte Teil. Man kennt Meerjungfrauen aus Kindergeschichten, aber keinesfalls sind die Wassermenschen so süß und freundlich wie die kleine Meerjungfrau Arielle. Die Meerjungfrauen und Meermänner können auf zwei Beinen laufen, aber auch im Wasser leben. Bei der Berührung mit Wasser verwandeln sich ihre Beine in einen Fischschwanz, der es ihnen möglich macht unter Wasser zu atmen. Auch sie können sich fortpflanzen und sind sterblich, aber genauso wie die Vampire haben sie Gelüste. Sie ernähren sich hauptsächlich von Fischen, aber begegnen sie einem Schiff auf offenem Meer, können sie nicht widerstehen die Männer und Frauen an Board unter Wasser zu zerren und sich von ihnen zu ernähren wie es Haie tun. Das ist für ihnen ein Leichtes, da sie durch ihren lieblichen Gesang eine Art Trance bei den Menschen auslösen. Die Matrosen folgen ihnen also freiwillig und ohne Angst ins Wasser und lassen sich mitziehen.


Steckbriefvorlage»
Jetzt seid ihr an der Reihe. Überlegt euch wie euer Chara aussehen soll. Möchtet ihr einen bösen, mächtigen Vampir erschaffen? Wollt ihr als Wassermensch das offene Meer unsicher machen? Arbeitet ihr als Warrior für die Regierung und kämpft gegen die grausame Natur? Oder seid ihr ein unwissender Mensch, der gar nicht weiß wie ihm geschieht? Werdet kreativ! Ich bin mir sicher es werden ein paar spannende Stories entstehen!

Username:
Charaktername:
Aussehen: Nur mit Link!
Alter: Bei Vampiren auch ewiges Alter
Wesen: Warrior, Vampir, Werwolf, Hexe, Meerjungfrau/Meermann, Mensch
Gabe: Nur bei den Warriors!
Vorgeschichte: Was hat euer Chara bisher erlebt?
Sonstiges: Alles, was ihr noch erwähnen möchtet Wink


Regeln»
1. Es gelten die
Allgemeinen RPG-Regeln
.
2. Schreibt mindestens einmal pro Woche. Bei längerer Abwesenheit wird Bescheid gegeben
3. Es wird in Ich-Form geschrieben.
4. Es steht immer der Name eures Charakteres über dem Post.
5. kein Streit & Beschimpfungen, außer es gehört zum RPG
6. wenn euer Chara spricht, dann in Gänsefüßchen setzen:“Hallo mein Name ist ….”
7. wenn euer Chara nachdenkt oder sonstiges, es deutlich hervorheben oder so schreiben: //Wo
muss ich nochmal hin?//
8. Alles was nicht ins RPG gehört in Klammern setzen! (Ich muss off)
9. Keine Ein-Satz-Posts!
10. Habt Spaß Wink
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Skyfall
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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptySo 4 Jul 2021 - 20:48

Iver
Ich wurde mitten in der Nacht von einem recht schrillen Geräusch geweckt. Mein Schlaf war zum Glück recht leicht, sonst hätte ich es vermutlich nicht mitbekommen. Doch ich wurde wach und ordnete das Geräusch recht schnell zu. War das… ein Schrei gewesen? Stirnrunzelnd richtete ich mich auf der engen Couch auf und blinzelte etwas verschlafen. Die Vorhänge waren zugezogen, aber durch einen winzigen Spalt drang etwas Sonnenlicht und verbrannte meine Wange, sodass ich schnell auf die Füße hüpfte und mit der Schulter etwas Blut von meiner Wange wischte. Ich beugte mich vor und linste vorsichtig in Lyras Schlafzimmer. Sie war kurz nach Sonnenaufgang ebenfalls von ihrer Nachtschicht nach Hause gekommen und wir hatten uns direkt hingelegt. Ich sah wie sie sich unter der Decke ein wenig unruhig zur Seite drehte. Sie… wimmerte. Ich wusste nicht so recht, was ich tun sollte. Sie schien schlecht zu träumen. Aber sollte ich mich da einmischen? Na ja, immerhin schlief sie und war in ihrem Zimmer, also… es ging mich eigentlich nichts an, oder? Doch mein Gewissen ließ mich nicht in Ruhe. Es dauerte keine Minute, da stand ich in ihrem Schlafzimmer und strich sachte über ihre Schulter. Sollte ich sie etwa weiter in ihrem Alptraum sitzen lassen? „Hey, Lyra…“, flüsterte ich leise und strich sanft über ihren Arm, damit sie aufwachte. Sie schnappte nach Luft und holte mit der Faust aus, der ich jedoch zum Glück mit Leichtigkeit ausweichen konnte. Erst als sie sich wieder orientiert hatte, trat ich wieder an das Bett und legte meine Hand vorsichtig auf ihren Oberarm. „Du hattest einen Alptraum.“, informierte ich sie leise, aber das wusste sie sicher bereits. Ich presste die Lippen aufeinander und zog die Augenbrauen zusammen. „Du… du hast von Jackson gesprochen. Es war ziemlich genuschelt, aber ich glaube ich habe seinen Namen recht deutlich rausgehört. Du weißt schon… Supergehör und so.“ Wow, mieser Versuch die Situation aufzulockern. Ich leckte mir nervös die Lippen und kratzte mich ein wenig unbehaglich am Hinterkopf. „Na ja, kann… kann ich irgendetwas für dich tun? Dir ein Glas Wasser holen oder sowas?“ Ich konnte nicht anders als mich für diese ganze Sache verantwortlich zu fühlen. Sie hatte Alpträume von Jackson. Vermutlich verarbeitete sie die Zeit, die wir dort gefangen waren immer noch. Ohne mich wäre sie in all das nie hineingeraten.

Kiano Harris
Der Flug war nicht ganz so übel gewesen wie erwartet. Ich hatte die Hälfte des Flugs geschlafen dank der Pillen, die Elli mir gegeben hatte, aber die zweite Hälfte war deutlich weniger schön gewesen. Die Dokumentationen über England waren kein allzu gute Ablenkung gewesen und einmal hatte ich mich auf dem Klo im Flugzeug übergeben, aber ansonsten hatte ich die Landung auch ganz gut hinter mich gebracht. Der Wagen, der uns dann abholte, schien mir jedoch ein wenig zu teuer zu sein, um von den Warrior finanziert zu sein. Ein wenig skeptisch wurde ich schnell, doch ich beschloss nichts zu sagen, da die ganze Situation schon irgendwie angespannt genug war. Kurz vor der Ankunft wollte Elli offenbar, dass ihr Vater mit der „Wahrheit“ herausrückte, aber dafür war dann auch schon keine Zeit mehr geblieben und ehe ich mich versah, wurde ich aus dem Wagen gezogen und stand vor einer verdammten Villa. Es war ein riesiger Kulturschock und das hatte rein gar nichts mit England zu tun. Ich hatte mich auf den Nachmittagstee mit Shortbread und die Bohnen zum Frühstück vorbereitet, aber auf das hier hätte keine Dokumentation der Welt vorbereiten können. Ich stand vor diesem… Palast und wurde von Menschen begrüßt, die verdammt steif und förmlich aussehende Kleidung trugen. Ich war so überwältigt von all dem, dass ich nicht einmal Zeit hatte weitere Fragen zu stellen. Ich war völlig mundtot. Na ja, wie könnte ich auch nicht? Ich war in einer verdammten Kleinstadt aufgewachsen, die zum Kotzen gewesen war. Die Leute dort waren unfreundlich gewesen und hatten mich wegen der Alkoholsucht meines Vaters gehasst. Ich war in einer winzigen Wohnung mit ihm aufgewachsen und hatte schon früh gelernt ihn aus seiner Kotze oder Scheiße zu ziehen. Die ersten paar Jahre hatte ich sogar nur auf seiner Couch geschlafen, bevor er mir doch ein Bett gekauft hatte. Ein Palast mit mehreren Schlafzimmern und tausenden von Badezimmern, einem Speisesaal und einem scheiß „Salon“ war also deutlich zu viel für mich. Ich bekam ein eigenes Zimmer und stand eine Stunde lang sicher nur darin herum, bevor man mich zum Essen abholte, wo die ganze Show weiterging. Ich jedoch war immer noch völlig… geschockt. Ja, ein anderes Wort kam mir dafür wohl nicht in den Sinn. Kulturschock. Das war es. Ich traute mich ja nicht einmal darüber nachzudenken, ob ich die richtigen Klamotten trug, um mit dieser Familie zu dinieren. Elli war also was? Adelig? War sie eine Prinzessin oder sowas? Ich war völlig überfordert mit dem Ganzen und war völlig ab von allen Gedanken, als ich plötzlich angesprochen wurde und ertappt den Kopf hob. Plötzlich durchlöcherte man mich von allen Seiten mit Fragen und ich vergaß völlig zu essen. Na ja, vielleicht lag das aber auch daran, dass ich keine Ahnung hatte mit welcher verdammten Gabel ich diesen Salat essen konnte. Dort lagen fünf verdammte Gabeln neben meinem Teller! Stirnrunzelnd schaute ich herunter auf die Ladung an Besteck und ergatterte mir damit ein paar Minuten, um wieder klar zu kommen, ehe plötzlich von einem Begrüßungsbankett die Rede war. „Ein… was? Nein, das… das ist wirklich nicht nötig, Mrs. Montgomery.“, versuchte ich Ellis Mutter schnell abzuwehren, doch dann starrten mich plötzlich alle am Tisch schräg an, sodass mir das Blut aus dem Gesicht wich. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Irgendwen beleidigt? Hätte ich erst um Erlaubnis fragen sollen, bevor ich sprach? Mir wurde übel. „Ach Schätzchen, Montgomery ist nur Elizabeths Deckname in Amerika. Nenn mich Shannon, Liebes.“, klärte ihre Mutter mich schließlich auf. Sie… sie hieß also nicht einmal Montgomery? Ich schluckte, doch mein Mund war staubtrocken. Plötzlich war die Rede von Unterricht. In der Etikette? Sollte ich jetzt ein Benimm-Lexikon lesen? Ich musste mich bemühen, dass mein Mund nicht aufklappte. Ellis Cousinen erklärten sich bereit mir zu helfen, doch auch wenn es mit Elli und mir gerade nicht gut lief und wir mehr oder weniger auf Kriegsfuß waren, wollte ich mir sicher nicht noch mehr Patzer mit einer ihrer Cousinen leisten. „Du könntest es mir beim Training beibringen. Damit hätten wir Zeit gespart.“, versuchte ich zu argumentieren. Ich wollte hier sicher niemanden beleidigen, aber ich wollte auf gar keinen Fall die Chance bekommen noch mehr Mist zu bauen. Schon als ich für die Suppe den falschen Löffel wählte und Ellis Cousinen wild zu kichern anfingen, wäre ich am liebsten im Erdboden versunken. Das hier war grauenvoll! Ein Alptraum! Ich war völlig gestresst. Als wir also endlich „entlassen“ wurden und auf unsere Zimmer gehen konnten, riss ich den Koffer auf und schnappte mir meine Zigaretten. Ich war völlig fertig. Ich brauchte Alkohol oder einen Schuss! Scheiße, aber Zigaretten mussten wohl reichen. Hier in England hatte ich immerhin keine Kontakte. Hier würde ich also sowieso nicht an Heroin kommen. Gestresst verließ ich mein Schlafzimmer und suchte einen Platz, wo ich rauchen konnte ohne dass mich jemand dabei ertappte. Sicher war Rauchen auch nur etwas für die untere Gesellschaftsschicht. Ich lief also den langen Flur entlang und fand einen riesigen Balkon, der zum Garten hin führte. Es war dunkel und sonst schien niemand hier zu sein, also kramte ich mein Feuerzeug aus der Hosentasche und zündete mir hektisch und mit zittrigen Fingern endlich die Kippe an. Natürlich aber wurde ich dabei erwischt. Wie sollte es auch anders sein? Als ich mich umdrehte und den ersten tiefen Zug in meine Lungen sog, entdeckte mich Elli, sodass ich seufzte. Jaja, wir hatten einen Pakt. Keine Drogen, kein Alkohol, aber da sie nicht mehr mit mir schlief war das wohl sowieso hinfällig, oder? Außerdem war es ja nur Nikotin. „Was? Raucht man in der Upper Class nicht? Ich schätze nicht, dass ihr sowas wie einen Aschenbecher habt?“ Natürlich nicht. Woher auch? Ich aschte einfach in den Blumentopf der Pflanze neben mir ab. Ich rieb mir mit der freien Hand durch das Gesicht und seufzte. „Scheiße, wieso hast du mich nicht vorgewarnt? Du hättest dir doch denken können, dass das hier eine Katastrophe wird. Ich hab hier nichts zu suchen, Prinzessin.“ Damit war der Spitzname, den ich ihr damals gegeben hatte, wohl zum Programm geworden.
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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptyMo 5 Jul 2021 - 10:44

Lyra Evans
Ich hatte es einrichten lassen, dass ich öfters Nachtschicht hatte, selbst wenn Iver gemeint hätte, dass ich es nicht tun müsste. Ich tat es freiwillig. Immerhin wollte ich doch noch ein bisschen Zeit mit ihm verbringen und ihn nicht nur kurz kreuzen, um Hallo und Tschüss zu sagen. Aber auch die Nachtschicht änderte nichts daran, dass ich unruhig schlief. Ich träumte immer wieder von den Geschehnissen in der Villa. Wie Iver ausgepeitscht wurde oder wie Iver langsam aber sicher in der Höhle verblutete. Ich wollte mich dafür rächen, aber Jackson war untergetaucht. Auch diese ‚Nacht‘ war es nicht anders. Ich wurde aus dem unangenehmen Traum gerissen und meine Faust schnellste nach oben, aber ich traf nichts. Ich öffnete die Augen, welche einen Moment brauchten, bis sie sich an die dunkle Umgebung gewöhnt hatten. Iver stand vor meinem Bett und trat nun wieder näher. Seine Hand legte sich auf meinen Oberarm. Er war wegen mir wach geworden. Super. Ich wollte nicht, dass er sich Sorgen um mich machte. Aber es war nun einmal eine Tatsache, dass ich schon lange nicht mehr tief und ruhig geschlafen hatte. Ich war ständig müde, selbst wenn ich es mir nicht versuchte anmerken zu lassen. Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte keine Belastung für ihn sein. Als er schon fast den Rückzug antreten wollte, waren die Worte raus, bevor ich es verhindern konnte. „Kannst du… hier bleiben? Vielleicht kann ich besser schlafen, wenn du neben mir bist.“ Ich biss mir auf die Unterlippe. Ich sah seinen Gesichtsausdruck. „T-Tut mir leid, das war eine blöde Idee. Ich will dich nicht quälen“, ruderte ich zurück. Immerhin war ich für ihn so etwas wie ein lebendiger Blutbeutel, oder? Vermutlich wäre es nicht besonders angenehm, wenn er die ganze Nacht neben einem warmen Körper liegen müsste und keinen Schluck davon nehmen dürfte. Ich musterte ihn durch die Dunkelheit. Ich wollte ihn nicht wachhalten, aber durch meine beschissenen Alpträume hatte ich ihn geweckt. Vielleicht sollte er einen Ohrenschutz oder so tragen, damit er in Ruhe schlafen konnte. Er konnte immerhin nichts dagegen tun. Oder? Meine Idee war auch beschissen gewesen, immerhin war er ein Hybrid. Ich vertraute ihm absolut, aber das hiess trotzdem nicht, dass ich ihn zu etwas verdonnern wollte.

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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptyMo 5 Jul 2021 - 20:46

Iver
Ich fühlte mich mies. Diese ganze Sache war immerhin auf meinem Mist gewachsen. Meine Vergangenheit hatte sie in all das mit hineingezogen und jetzt hatte sie Alpträume. Die Sache in der Villa hatte sie ganz offensichtlich mehr mitgenommen als ich vielleicht geglaubt hatte. Natürlich hatte sie das. Na ja, ich war so aufgewachsen und meine Psyche war dementsprechend unempfindlich, aber für Lyra war das sicher die Hölle gewesen. Kein Wunder also, dass sie Alpträume hatte und nicht ruhig schlafen konnte. Ich fühlte mich irgendwie verantwortlich dafür, auch wenn ich für das alles vermutlich genauso wenig konnte. Ich presste die Lippen aufeinander und musterte sie kurz. Sie aber schüttelte den Kopf. Ich konnte nichts für sie tun. Nun gut… Ich war dabei mich aufzurichten und sie wieder allein zu lassen, als sie sich dann schließlich doch zu Wort meldete. Sie wollte, dass ich blieb? Ich blinzelte überrascht und drehte mich zu ihr um, doch dann ruderte sie auch genauso schnell wieder zurück. Sie wollte mich nicht „quälen“? Glaubte sie etwa es wäre eine Qual für mich neben ihr zu liegen? Ich runzelte die Stirn, ehe ich begriff, was sie damit meinte. Na ja, ich war eben zum Teil Vampir und sie war menschlich. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht schon daran hatte denken müssen sie zu beißen. Das passierte eben automatisch. Ja, ich roch ihr Blut definitiv und es wäre gelogen würde ich behaupten, dass ich es nicht trinken wollte, aber ich würde es nicht tun. Nie. Vermutlich sollte dennoch eher Lyra diejenige sein, die nicht wollen würde, dass wir nebeneinander lagen. Na ja, ich war mehr oder weniger ihr Todesfeind, richtig? Ich leckte mir nervös die Lippen und nickte leicht. Sie schien mir zu vertrauen. Sonst würde sie mich nicht in ihr Bett bitten, oder? Kurz wurde mir angenehm warm, als mir das bewusst wurde. „Nein, ist schon gut. Wenn es dir hilft…“, murmelte ich leise und ging um das Bett herum und auf die andere Seite. Ich zögerte kurz, dann jedoch senkte ich mich auf die Matratze und schob meinen Körper vorsichtig unter die Bettdecke. Ich drehte mich auf den Rücken und sah Lyra dann direkt in die Augen. „Fühlst du dich denn wirklich sicherer so?“, fragte ich sie ein wenig skeptisch. Na ja, sie schlief mit einem verdammten Raubtier im Bett. „Du kannst mir sagen, wenn ich wieder gehen soll, okay?“, ließ ich sie wissen. Sie hatte von Jackson geträumt. Er war bloß Vampir gewesen. Ich war mehr als das. Ich wollte nicht noch mehr Panik in ihr auslösen. Sie brauchte ihren Schlaf und ich wollte wirklich nur helfen. Still beobachtete ich wie Lyra tiefer unter die Bettdecke rutschte und die Beine anzog. Sie suchte Schutz, aber nicht vor mir. „Soll… soll ich dich halten?“, fragte ich und zog die Augenbrauen zusammen. „Also… du wirkst… na ja…“ Vielleicht hatte ich da auch etwas fehlinterpretiert.
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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptyDi 6 Jul 2021 - 11:12

Lyra Evans
Kaum hatte ich die Worte ausgesprochen, zog ich sie auch schon zurück. Ich wusste, dass er mein Blut riechen konnte. Vermutlich könnte er kein Auge zutun, wenn er neben mir liegen würde. Ich vertraute ihm, absolut. Aber ich wollte nicht, dass er wegen mir die halbe Nacht wach lag. Ich sah Ivers verwirrten Gesichtsausdruck, bevor er verstand, was ich meinte. Ich wusste, dass er sich im Griff hatte. Ich hatte es in der ersten Sekunde gewusst, während er noch an sich gezweifelt hatte. Das hiess aber trotzdem nicht, dass er das durchmachen musste. Er willigte aber dennoch ein. Er ging auf die andere Seite des Bettes und ich spürte, wie die Matratze sich senkte, als er zu mir ins Bett kletterte. Es hatte etwas Ungewohntes, aber auf keinen Fall hätte ich Angst vor ihm. Ich drehte den Kopf zu ihm. „Natürlich“, erwiderte ich. Ich wusste nicht, wann Iver verstehen würde, dass ich totales Vertrauen in ihn hatte. Das hatte ich und würde ich auch immer haben. „Ich will nicht, dass du gehst“, gestand ich leise und zog die Beine an. Es fühlte sich gut an. Sogar viel besser, als ich erwartet hatte. Ich blickte ihn überrascht an. Ob er mich halten sollte? Die Frage war simpel und dennoch breitete sich ein warmes Gefühl in meinem Bauch aus. Ich leckte mir über die Lippen und zögerte kurz, bevor ich nickte. „Wenn es dir nicht zu viel ausmacht?“, fragte ich ihn leise, bevor ich zögerlich näher rutschte. Sein Körper strahlte eine gewisse Ruhe und Stärke aus. Er machte sich viele Gedanken darüber, aber er wirkte definitiv nicht wie ein Siebzehnjähriger. Ich selbst dachte fast nie daran, jetzt erst recht nicht. Vorsichtig kuschelte ich mich an seine Seite und legte den Kopf an die kleine Mulde an seiner Schulter, während mein Arm sich über seinen Bauch legte. „Geht das so… oder ist es zu viel?“ Ich wollte keine zusätzliche Belastung für ihn darstellen. Sein Arm legte sich um mich und ich seufzte leise auf. Es fühlte sich gut an gehalten zu werden. Ich zog die Decke über uns, bevor ich die Augen schloss. „Danke, Iver“, murmelte ich leise. Sein vertrauter Duft stieg mir in die Nase. Ich wusste, dass ich bei ihm sicherer war. Ich wusste zwar nicht, woher dieses Gefühl kam, aber es fühlte sich gut an. Es dauerte nicht lange und ich sank in den Schlaf. Ein ruhiger, tiefer und traumloser Schlaf. Ich schlief so gut wie noch nie, seitdem wir geflohen waren. Ich war so erledigt und fühlte mich so sicher in seinen Armen, dass vermutlich eine Bombe nebenan hätte einschlagen können und ich hätte es nicht bemerkt.

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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptyDi 6 Jul 2021 - 20:45

Iver
Ich hatte Sorge, dass ihr das hier nicht half. Na ja, sie hatte mich zwar darum gebeten zu ihr zu kommen, aber das änderte eben nichts an den Tatsachen. Ich war gefährlich für sie. Das, was durch ihre Adern floss, war meine Nahrung. Ich könnte also verstehen, wenn es sie nicht gerade beruhigte, dass ich neben ihr lag. Ich wollte es nicht zu forsch angehen und ihr Angst machen. Wir waren uns seit… seit meinem Tod nicht mehr besonders nah gewesen. Ich erinnerte mich an den Kuss in der Höhle – vielleicht war er aber auch nur Einbildung gewesen, eine Halluzination kurz vor meinem Tod. Keine Ahnung… Aber das hier war sehr persönlich. Sie hatte Angst und träumte schlecht. Ich wollte ihr helfen und es nicht noch schlimmer machen. Sie aber versicherte mir, dass ich bleiben sollte. Sie wollte das hier. Also nickte ich nur sachte und musterte sie ein wenig. Mein Angebot nahm sie nahezu sofort an. Während ich noch zögerte, ob die Frage angebracht gewesen war, rutschte sie bereits näher und war plötzlich direkt an meiner Seite. Das war so viel Körperkontakt, dass ich im ersten Moment überrascht zusammenzuckte, ehe ich mich ein wenig entspannte und meinen Arm für sie hob, damit sie ganz an meine Seite rutschen konnte. Ihr warmer Körper schmiegte sich an meine Seite und ich legte meinen Arm um ihre Schultern, damit sie gemütlich liegen konnte. Ich schielte zu ihr herunter und zog die Decke ein wenig über ihre Schultern, damit sie nicht fror. „Mach dir keine Gedanken um mich, okay? Ich pack das schon. Ich könnte dir nie etwas tun.“, versicherte ich ihr. Eher würde ich mich wohl selbst pfählen. Ich roch ihr Blut zwar und ich würde lügen, wenn ich behaupten würde es würde nicht gut riechen, aber ich konnte nicht mal daran denken meine Zähne in ihr Fleisch zu schlagen. Nein, das war absolut falsch. Ich schluckte. „Aber sag du Bescheid, wenn es dir zu viel wird. Ich kann jederzeit wieder gehen. Ich kann auch wieder im Sessel schlafen, wenn du dich dann sicherer fühlst.“, schlug ich vor und deutete auf den kleinen Beistellsessel neben ihrem Schrank. Schon damals hatte ich darin geschlafen, als sie einen Alptraum gehabt hatte. Damals hatte ich nicht geglaubt überhaupt ins Bett zu dürfen. Mein ganzes Leben lang hatte ich nie sowas wie ein Bett gehabt. Ich strich sachte über ihren Kopf und schaute an die Decke, während sie sich neben mir ein wenig entspannte. Sie brauchte Ruhe, das wusste ich. Dennoch konnte ich das alles nicht einfach so stehen lassen. „Willst du darüber reden? Du hast von Jackson gesprochen. Im Schlaf. Du weißt du kannst mit mir darüber reden, richtig?“ Immerhin wusste ich, was sie durchgemacht hatte. Ich konnte sie verstehen und wenn sie darüber reden wollte, würde ich ihr zuhören. Sie musste sich für nichts schämen. Sicher war das alles beängstigend für sie gewesen.
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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptyDo 8 Jul 2021 - 13:45

Lyra Evans
Ich wusste Ivers Angebot wirklich zu schätzen. Ich konnte mir vorstellen, dass es für ihn bequemeres gab, als mehr oder weniger einen lebendigen Blutbeutel über Nacht in den Armen zu halten. Natürlich glaubte ich nicht, dass er nur so von mir dachte, aber schlussendlich war ich es trotzdem. Das Blut in meinem Körper war seine Nahrung. Vorsichtig rutschte ich näher an ihn heran und kuschelte mich zögerlich an seine Seite, während er mir den Arm um die Schultern legte. Seit dem Kuss in der Höhle waren wir uns nicht mehr so nahe gewesen. Ich wusste nicht, ob Iver sich überhaupt noch an den Kuss erinnern konnte. Er war am Verbluten gewesen. Vielleicht hatte er es auch gar nicht richtig mitbekommen. Er hatte es jedenfalls nicht erwähnt und ich hatte nicht vor etwas anzusprechen, bei dem ich nicht wusste, ob er den Kuss überhaupt noch mitbekommen hatte oder nicht. Nach… seiner Verwandlung war Iver vermutlich absichtlich auf Distanz gegangen, weil er Bedenken gehabt hatte, dass er mich verletzen könnte. Ich blickte kurz zu ihm hoch. Es ging mir nicht darum, dass er mir etwas antun könnte. Ich vertraute ihm. Mir ging es viel mehr darum, dass es für ihn doch sicher zum Teil anstrengend sein musste, oder? Er musste sich unter Kontrolle halten und jetzt vermutlich noch mehr, wie wenn ich einfach ein paar Meter entfernt war. Ich schüttelte leicht den Kopf, als er den Sessel vorschlug. „Nein, so ist gut.“ Bei ihm fühlte ich mich sicher. Es fühlte sich gut an, wie sein starker Arm sich um meine Schultern legte. Ich wusste, dass mir es anders beigebracht worden war. Man zeigte keine Schwäche. Ich konnte gar nicht sagen, wie oft ich diesen Satz von meinem Vater eingetrichtert bekommen hatte. Ich schloss die Augen und genoss das Gefühl, wie seine Finger durch mein Haar fuhren. Ich wusste, dass ich seine Nähe viel zu sehr genoss. Ich wusste auch, dass ich ihn vermutlich nicht hätte küssen sollen. Ich hatte ihn damals gerettet und ich versuchte ihm ein einigermassen normales Leben zu ermöglichen. Na ja, so normal wie es als Übernatürlicher eben möglich war. Aber was, wenn er nur wegen Dankbarkeit noch hier war? Er musste nicht hier bleiben, wenn er nicht wollte. Ich dagegen konnte nicht leugnen, dass Iver mir wichtig und mir… gut gefiel. Zu gut. Vor allem wenn man den Altersunterschied in Betracht zog, den ich aber viel zu oft vergass. Ich öffnete die Augen und blickte kurz zu ihm hoch. Er hatte mich schon einmal gefragt, ob ich darüber reden möchte und ich hatte es abgelehnt. Offensichtlich hatte ich aber im Schlaf gesprochen. Ich schürzte leicht die Lippen und senkte den Blick wieder. „Ich weiss, aber ich bin es mir nicht gewohnt. Mir wurde jahrelang beigebracht keine Schwäche zu zeigen. Mir ist bewusst, dass du das wahrscheinlich nicht als Schwäche ansiehst, aber ich sehr wohl.“ Ich zeigte dadurch offen, dass mich etwas… belastete, mich bedrückte und das sollte es nicht. Meine Finger zeichneten kleine Kreise auf den Stoff seines Shirts und ich blickte ihn nicht an. Es war einfacher darüber zu reden, wenn ich ihn nicht ansah. „Ich… ich sehe immer wieder, wie Jackson dich auspeitscht oder deine Schusswunden in der Höhle… Wenn ich besser aufgepasst hätte, wenn ich aufmerksamer gewesen wäre und meine Pflicht nicht vernachlässigt hätte, dann wäre es nie passiert.“ Ich war im Einkaufszentrum unaufmerksam gewesen. Ich war nachlässig geworden und als Soldat war das unverzeihlich. So war ich erzogen worden und ich hatte wohl einen der grössten Fehler gemacht, die man machen konnte. Wäre es in meinem Job passiert…, mein Vater würde es mir nicht verzeihen. Also wieso sollte es Iver?

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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptySo 11 Jul 2021 - 13:25

Iver
Ich strich vorsichtig über ihren Kopf. Ich konnte nicht ganz verstehen wieso sie das hier beruhigte. Na ja, ich war mehr oder weniger ihr Todfeind. Allein ihr Instinkt sollte ihr sagen, dass sie bei mir nicht sicher war. Immerhin war ihr Blut meine Nahrungsquelle. Ich zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen und musterte sie besorgt. Sie kauerte sich an meiner Brust zusammen als würde sie bei mir Schutz suchen. Aber konnte ich das überhaupt? Konnte ich sie beschützen? Immerhin hatte ich sie in diese ganze Scheiße doch erst mit hineingezogen. Wegen mir war sie bei dem Herrn gelandet. Wegen mir hatte sie all das durchmachen müssen. Nur, weil sie in meiner Nähe gewesen war. Ich legte meinen Arm etwas enger um sie. „Es bedeutet mir viel, dass du keine Angst vor mir hast. So viel Vertrauen ist mir noch nie entgegengebracht worden.“, gestand ich ihr leise. In meinem ganzen Leben hatte ich bloß in Käfigen gelebt. Mir waren Halsbänder umgelegt worden, die mich im Notfall ausschalten sollten. Im Labor hatte ich nicht einmal den Käfig verlassen dürfen. Und Lyra dagegen legte sich in meine Arme und vertraute mir dabei vollkommen. Sie fühlte sich sicher bei mir, obwohl sie das nicht sollte. Vielleicht war ihr Vertrauen in mich auch schon längst nicht mehr gesund. „Angst ist keine Schwäche. Es ist ein Überlebensinstinkt. Sowas lässt sich nicht einfach ausschalten.“ Und selbst wenn es eine Schwäche wäre, wäre es doch nicht schlimm, wenn sie es zeigte. Jeder Mensch war irgendwo Schwach. Jeder Mensch hatte seine Stärken und Schwächen. Ich sah herunter auf meine Brust, wo sie kleine Kreise mit ihrem Finger zeichnete. Es hatte auf eine seltsame Weise etwas Beruhigendes. Ich runzelte die Stirn, als sie dann endlich mit der Sprache rausrückte. „Du träumst wegen mir so schlecht?", rutschte es mir sofort heraus. Sie hatte keine Alpträume, weil sie Angst vor Jackson hatte oder weil sie fürchtete wieder dort zu landen, sondern weil… weil mir dort etwas geschehen war? „Aber es geht mir doch gut. Die Wunden von der Peitsche sind schnell verheilt und… ich bin auch nicht tot. Es ist doch alles… in Ordnung.“ Na ja, irgendwie zumindest. Was auch immer ich nun für eine Kreatur war, es war definitiv nicht in Ordnung, aber das war weiß Gott nicht Lyras Schuld. „Ich habe mich dafür entschieden, Lyra. Ich habe diese Strafen auf mich genommen, weil ich es so wollte. Nichts davon war deine Schuld, okay? Ich will, dass du das weißt. Es war nicht deine Schuld. Wenn jemand daran Schuld ist, dann wohl ich. Immerhin ist es meine Vergangenheit, die uns in all das hineingezogen hat.“
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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptyMo 12 Jul 2021 - 21:09

Lyra Evans
Seine Finger strichen über meine Haare und hatten eine beruhigende Wirkung. Ich hätte auf der Stelle einschlafen können, aber Iver wollte reden. Gut, ich in seiner Situation hätte vermutlich auch reden wollen, aber es war mir unangenehm. Mir war beigebracht worden, dass Angst eine Schwäche war, die wir nicht zulassen durften. Ich war seit klein auf ausgebildet worden. Mir wurde beigebracht, dass in unserem Job absolut keine Fehler erlaubt waren und dennoch hatte ich einen unglaublich grossen Fehler gemacht. Ich war unachtsam gewesen. Ich blickte zu ihm hoch. „Ich hatte noch nie Angst vor dir gehabt“, erwiderte ich leise. Nicht als er sich das erste Mal verwandelt hatte und auch nicht, als er plötzlich in meiner Wohnung gestanden hatte, obwohl ich geglaubt hatte, dass er tot war. Ich seufzte leise auf, als Iver davon sprach, dass höchstens er daran schuld wäre und nicht ich. Ich hatte auch nicht geglaubt, dass er es verstehen würde. Ja, ich hatte eine kleine Kindheit gehabt und im Gegensatz zu Ivers Kindheit konnte ich mich definitiv nicht beschweren. Aber mein militärisches Training hatte schon unglaublich früh angefangen. „Du warst aber tot. Ich habe gesehen, wie du gestorben bist. Ich habe dich… danach nach Hause gebracht.“ Nachdem er gestorben war. Ich hatte seine Leiche ins Auto geschleppt und in der Nacht… hätte ich ihn versucht zu beerdigen. Nur war bis dahin nicht mehr tot gewesen. „Ich erwarte nicht, dass du das verstehst, Iver“, sagte ich mit leiser Stimme und blickte wieder auf meine Finger, die sich weiter über seine Brust bewegten. „Ich habe eine der wichtigsten Regeln vergessen, die mir eingetrichtert wurden, seitdem ich laufen konnte. Wachsam zu bleiben. Meine Gabe einzusetzen, um Gefahr bereits im Voraus zu erkennen…“, ich verstummte. Wenn ich das getan hätte, dann hätte ich die Absichten dieser Kerle schon viel früher lesen können. Ich hätte sie lesen können, bevor sie über uns hergefallen wären. Ich blickte zu ihm hoch. „Ich will, dass Jackson dafür stirbt. Für all das, was er dir angetan hat. Ich will ihm persönlich einen Pflock durchs Herz treiben.“ Ich meinte es ernst. Das letzte Mal war er mit Glück davon gekommen. Aber ich würde ihn finden und dann würde ich auch das erledigen, wozu ich geboren worden war. Ich würde ihn umbringen, denn dafür war ich jahrelang ausgebildet worden. Ich legte die flache Hand auf seine Brust hin und schwieg. Würde Iver mich immer noch so im Arm behalten, wenn er mich mal beim Ausüben meines Jobs gesehen hätte? Er sagte zwar selbst, dass die übernatürlichen Wesen gefährlich waren. Aber wir hatten auch schon Unschuldige getötet, obwohl sie noch gar nichts verbrochen hatten. Allerdings hatte ich aber auch immer geglaubt, dass dies meine Bestimmung wäre. Inzwischen glaubte ich nicht mehr wirklich daran.

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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptyDi 13 Jul 2021 - 17:14

Iver
„Aber du hast Angst vor ihm… Vor Jackson… Und das ist okay. Er ist ein Monster. Es ist nur richtig, dass du ihn fürchtest. Das ist das, was dir dein Instinkt sagt.“ Sie hatte allen Grund ihn zu fürchten. Das tat ich ja auch. Wie könnte ich auch nicht? Er war immerhin der Mann, der mich getötet hatte. Er war skrupellos und grausam. Er tat alles, wenn man nur den richtigen Preis zahlte. Jede noch so finstere Grausamkeit… Er hatte absolut kein Mitgefühl oder auch nur einen Ansatz einer Moral. Er war ein wahres Monster und das hatte nicht einmal etwas mit seinem Vampirismus zu tun. Ich schluckte hart und zog sie ein Stück näher an mich. Sie musste sich nicht fürchten. „Aber es war nicht deine Pflicht, Lyra. Ich bin kein kleines Kind. Ich bin für mich selbst verantwortlich. Ich hätte die Männer genauso erkennen können. Es war nicht deine Aufgabe auf mich zu achten.“ Wieso nur glaubte sie das? Wieso glaubte sie sie wäre für mich verantwortlich? Es war immerhin meine Vergangenheit, die uns eingeholt hatte. Es waren Dämonen aus meinem Leben, die uns beide gequält hatten. Wenn also jemand Schuld trug, dann ja wohl ich. Doch darum ging es doch gar nicht. Es war zu spät, um den Schuldigen zu suchen. Ich… war tot. Es war passiert, aber es war vorbei. Meine Wunden waren verheilt. Die Peitschenhiebe waren verschwunden. Und es waren nicht wesentlich mehr Narben dazugekommen als ich sie sowieso schon trug. Für keine einzige davon war Lyra verantwortlich. „Siehst du denn nicht, dass es nicht deine Schuld war? Das einzige, an dem du Schuld bist, ist mir gezeigt zu haben wie es ist… glücklich zu sein. Na ja, vor dir hatte ich doch nicht einmal ein richtiges Leben. Ich war bloß irgendein Wissenschaftsprojekt, ein Gegenstand. Nichts weiter. Erst seit du mich da rausgeholt hast, bin ich… irgendwie mehr als das. Bisher bist du einzig und allein an all dem Guten schuld, das mir in meinem Leben widerfahren ist. Und ich glaube nicht, dass du dich deshalb schlecht fühlen musst.“ Vor allem aber musste sie deshalb keine Alpträume haben. „Es wäre richtig ihn auszuschalten.“, murmelte ich nun leise. Jackson hatte rein gar nichts Gutes an sich. „Aber nicht wegen mir, sondern wegen all den Menschen, denen er noch Schaden zufügen könnte.“ Denn das würde vermutlich nie aufhören, solange er noch lebte.
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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptyDi 13 Jul 2021 - 20:04

Lyra Evans
Er verstand es nicht. Ich hatte es aber auch nicht erwartet und genauso wenig nahm ich es ihm übel. Er hatte meine Erziehung und meine Ausbildung nicht miterlebt. Wir bekamen von klein auf Dinge eingetrichtert, dass es schwer war, sie wieder hinauszubekommen. Iver zog mich näher zu sich heran. Es gefiel mir viel zu gut, wie er mich in seinen starken Armen hielt. Ich wusste, dass er es nur tat, weil ich schlecht geträumt hatte. „Du verstehst das nicht. Es geht nicht darum, dass du kein kleines Kind mehr bist. Wir… Warriors sind da, um Leute zu beschützen. Unsere Gabe dazu benötigen.“ Diese Personen zu beschützen, die man liebte. Ich sagte nicht, dass ich auf ganzer Linie versagt hatte. Iver dagegen drehte den Spiess sogar um. Ich fühlte mich nicht schlecht, weil ich ihn da rausgeholt hatte. Es interessierte mich auch nicht, dass ich mich dadurch selbst in Gefahr gebracht hatte, wenn das Militär davon erfahren würde. Ich wusste, dass ich grundsätzlich Eigentum des Militärs war. Jedenfalls sahen sie das so, weil sie meine Fähigkeit erst ermöglicht hatten. Sie würden es nicht billigen, dass ich einen Werwolf gerettet hatte und nun sogar mit einem Hybriden in meinem Bett lag. Mit einem schwachen Lächeln blickte ich zu Iver hoch. „Wir werden uns in dieser Sache nicht einig, also belassen wir es einfach“, winkte ich das Thema ab. Ich hatte mich verändert, seitdem ich nicht mehr zuhause wohnte. Ich hinterfragte mehr und ich war nicht mehr bereit, alles einfach so auszuüben. Aber alles konnte ich nicht ablegen. „Aber schön zu hören, dass ich dir wenigstens ein bisschen Glück geben konnte“, sagte ich mit leiser Stimme. Ich liess meine Hand auf seinem Bauch ruhen. Es wäre nicht nur richtig ihn auszuschalten. Ich würde auch alles daran setzen, um ihn auszuschalten und das nicht wegen all den Menschen, an die Iver dachte. Sondern deswegen, was er Iver angetan hatte. Eigentlich hatte er gar keinen schnellen Tod verdient. Ich gähnte leise und schloss schläfrig die Augen. „Lass uns schlafen, okay?“, bat ich ihn bereits mit geschlossenen Augen. Ich war total erledigt und der Schlafmangel gab mir den Rest. Ich fühlte mich so wohl in seinen Armen, dass es nicht lange dauerte, bevor ich bereits eingeschlafen war - und dieses Mal ohne Alpträume. Ich schlief einfach tief und fest. In Ivers Armen mit seinem Duft in meiner Nase.

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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptyDi 20 Jul 2021 - 18:38

Iver
Es fühlte sich irgendwie so an als wäre es meine Schuld. Na ja, sie hätte diese Alpträume sicher nicht, wenn ich nie in ihr Leben getreten wäre. Wenn sie mich nie aus diesem Menschenhändlerring geholt hätte. Wenn sie mich nicht verschont hätte. Aber es war zu spät, um sich deswegen Gedanken zu machen. Jetzt gerade wollte ich nur, dass sie ruhig schlafen konnte und sich sicher fühlte. Das war sie auch. Ich war ein verdammter Hybrid und ich würde jeden kaltmachen, der ihr nochmal zu nah kam. Jetzt… könnte ich das vielleicht auch. Wenigstens einen Vorteil hatte diese ganze Sache eben doch. Ich strich weiterhin über ihren Kopf, bis sie irgendwann einschlief und ihre Gesichtszüge sich entspannten. Als sie schlief, öffneten sich ihre Lippen leicht und ihre Atmung wurde sanft und ruhig. Sie sah entspannt und friedlich aus, wie sie dort in meinem Arm lag und ihre Arme an ihre Brust zog. Eine Weile sah ich ihr dabei zu, aber schlafen konnte ich nicht. Ich hatte Sorge dann nicht mitzubekommen, wenn sie wieder unruhig schlief. Doch sie blieb ruhig. Sie schien besser zu schlafen. Als die Sonne dann langsam untergegangen war und unser „Tag“ begann, löste ich mich ganz vorsichtig von ihr und ließ sie ausschlafen. Vermutlich brauchte sie diese Pause gerade. Ich schlich also raus aus dem Schlafzimmer und räumte in der Küche ein wenig auf, damit alles bereit war, sobald sie aufwachte. Ich war gerade dabei die Pfanne auf den Herd zu stellen und ihr etwas zum „Frühstück“ zu machen, als ich Schritte im Treppenhaus hörte. Seit meinem… Tod, war mein Gehör noch sehr viel sensibler geworden. Ich spitzte die Ohren und lauschte. Die Schritte waren dumpf und schwer. Es war sicher ein Mann mit Stiefeln, so viel konnte ich sagen. Kurz darauf hörte ich ein kurzes Schleifen und dann wie die Schritte sich entfernten. Stirnrunzelnd löste ich mich aus meiner Starre und ging in den Flur. Auf dem Boden lag ein kleiner, gefalteter Zettel, der offenbar unter dem Türschlitz der Eingangstür durchgeschoben worden war. Ich hob ihn auf, beäugte ihn skeptisch und klappte ihn schließlich auf. Darauf standen allerdings nur mein Name, eine Uhrzeit und ein Ort. Mehr nicht. Kein Absendername, keine weiteren Anweisungen. Ich zog die Augenbrauen verwirrt zusammen und drehte mich um, als ich das Rascheln der Bettwäsche aus dem Schlafzimmer hörte. Lyra war aufgestanden und tapste barfuß und bloß mit dem großen, weiten Shirt bekleidet, in den Flur. Ihre Haare waren leicht verwüstet, was mich doch kurz zum Lächeln brachte. „Gut geschlafen?“, fragte ich und nickte zu dem Abdruck der Bettdecke, den sie noch auf der Wange hatte. Ich ging ein paar Schritte auf sie zu und hielt ihr den Zettel hin. „Den hat jemand unter der Türe durchgeschoben. Ich glaube es war ein Mann. Waren ziemlich dumpfe Schritte. Ist wohl an mich gerichtet.“, stellte ich fest und beobachtete sie, als sie den Zettel aufklappte. „Ich kenne da draußen keinen. Ich meine… ich hatte ja kaum Kontakt zur Außenwelt. Ich weiß nicht von wem die Nachricht sein soll.“ Aber ich wollte es herausfinden. So viel stand fest.
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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptyDi 20 Jul 2021 - 22:33

Lyra Evans
Es war erstaunlich, wie schnell ich in seinen Armen einschlief. Ich hatte gewusst, dass ich mich bei ihm sicher fühlen, aber dass ich schlafen würde wie ein Baby? Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber seine Nähe und seine Arme um meinen Körper hatten eine unglaubliche Wirkung auf mich. Als ich wieder aufwachte, konnte ich nicht sagen, wie lange ich geschlafen hatte. Aber ein Blick auf die Vorhänge sagte mir, dass die Sonne schon eine ganze Weile untergegangen war. Die Seite neben mir war kühl, also war Iver schon eine ganze Weile weg. Ich wusste nicht, ob er es nicht mehr weiter neben mir ausgehalten hatte oder nicht. Kurz blieb ich liegen und genoss es, Ivers restlichen Duft im Kissen noch einzuatmen. Dann rappelte ich mich allerdings auf und lief in den Flur, um nach Iver zu suchen. Dieser stand an der Eingangstür und hielt einen Zettel in der Hand. Ich nickte auf seine Frage hin. „Das habe ich tatsächlich. Aber hast du auch etwas geschlafen?“, fragte ich ihn zurück und musterte ihn. Ja, er war nun ein Hybrid und vermutlich brauchte er deutlich weniger Schlaf als ein Mensch, aber er würde ihn dennoch brauchen. Als er auf den Abdruck der Bettdecke an meiner Wange deutete, streckte ich kurzerhand ihm die Zunge heraus und rieb mir über den Abdruck. Ich hatte wirklich herrlich geschlafen. Ich nahm den Zettel entgegen, den er mir hinhielt und klappte ihn auf. Es stand nicht besonders viel darin. Name, Uhrzeit und ein Ort, nicht weit weg von hier. Es war sein Name, der darin stand. Dieser Zettel war wirklich an ihn gerichtet. Ich runzelte die Stirn. „Ich genauso wenig. Ich habe niemandem von dir erzählt und meine Organisation weiss auch nicht, dass du noch lebst.“ Ich drehte den Zettel um, aber da war nichts Weiteres zu finden. Ich reichte Iver den Zettel zurück und steuerte auf die Küche zu, wobei ich mich auf dem Weg dorthin kräftig streckte. Ich hatte immer noch nicht wirklich eine Ahnung, wie spät es war. Ich schob die Tasse unter die Kaffeemaschine und drehte mich zu ihm um. „Hast du denn vor dahin zu gehen?“, fragte ich ihn. Ich musste ihm wohl nicht sagen, wie gefährlich dass das sein könnte und dass auch eine Falle möglich wäre. Vielleicht von Jackson. Vielleicht auch von meiner Organisation, aber das bezweifelte ich. Wir hatten noch nie so eine Operation durchgeführt. Meistens waren wir direkt und schossen lieber als erst fragen zu stellen. Wenn sie Iver hätten tot sehen wollen, hätten sie diese verdammte Tür eingetreten und mich vermutlich gleich mit umgebracht. Das war aber nicht geschehen. „Ich denke nicht, dass es die Organisation vom Militär ist. Dazu passt das Vorgehen nicht“, sprach ich meine Gedanken aus und musterte ihn, bevor ich nach der gefüllten Tasse griff.

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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptyMi 21 Jul 2021 - 13:55

Iver
„Nein.“, antwortete ich ehrlich. Nachdem ich mich zu ihr gelegt hatte, hatte ich nicht mehr geschlafen. Das hatte aber rein gar nichts damit zu tun gehabt, dass ich den Geruch nach Blut nicht ertragen oder mich bei ihr unwohl gefühlt hätte. „Ich wollte wach sein, wenn du wieder unruhig schläfst oder schlecht träumst. Dann hätte ich dich wecken können.“, erklärte ich und zuckte die Schultern. Es war nicht so dramatisch. Ich war nicht müde oder dergleichen. Also hatte ich auch nichts verpasst. Außerdem hatte ich ihr so beim Schlafen zusehen können und das war irgendwie… süß gewesen. Sie hatte sich eingerollt wie ein Igel und ihr Gesicht an meiner Seite vergraben. Ich seufzte und sah herunter auf den Zettel, als sie ihn mir zurückgab. Diese Nachricht war mir suspekt. Ich wüsste von niemandem, der mich kannte. Es gab da draußen niemanden, der von meiner Existenz wusste. Außer vielleicht der Herr und Jackson, aber die wussten nicht, wo wir waren und vor allem wären sie nicht so vorgegangen. „Ich denke ja… ich will wissen, wer das geschrieben hat. Außerdem… wäre jeder, der mir schaden wollen würde doch durch die Tür gebrochen und hätte uns direkt angegriffen.“ Man hinterließ keine Zettel mit Treffpunkten, wenn man jemandem etwas Böses wollte… oder? Man griff doch direkt an. „So oder so müssen wir herausfinden wer das war. Derjenige kennt unsere Adresse und weiß vermutlich auch von dir.“ Es könnte also zum Risiko werden und das wollte ich ausschließen. Ich lehnte mich gegen den Türrahmen und musterte sie kurz, ehe ich dann selbst zum Kühlschrank ging und mir aus der blickdichten Flasche etwas Tierblut in ein kleines Shotgläschen füllte. Es roch widerlich, aber warm war es wenigstens halbwegs erträglich, also schob ich es in die Mikrowelle und erwärmte das Zeug ein paar Sekunden lang. Besonders angenehm roch es auch dann noch nicht, aber ich kippte es schnell runter und spülte das Gläschen danach sofort aus. Es erfüllte seinen Zweck fürs Erste. Das reichte mir schon. Dennoch würde ich irgendwann auch Menschenblut trinken müssen. Ewig würde das Tierblut eben nicht ausreichen. Das lag nicht in der Natur eines Vampirs - wobei ich wohl nochmal neue Regeln schreiben würde.
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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptyMi 21 Jul 2021 - 22:58

Lyra Evans
Er hatte nicht geschlafen. Wegen mir. Es war zwar nicht wegen meinem Blut gewesen, aber er hatte nicht geschlafen, damit er mich hätte wecken können. Dabei hatte ich tief und fest geschlafen, weil ich mich in seinen Armen so unglaublich wohl gefühlt hatte. Ich hätte nichts dagegen, wenn er die weiteren Nächte in meinem Bett verbringen würde. Dieser Satz hörte sich deutlich nach mehr an, selbst wenn es das nicht war. Iver tat das doch nur, weil er ein schlechtes Gewissen hatte. Iver wollte zu diesem Treffen hingehen. Es war immer noch total suspekt. Ich zuckte leicht die Schultern. „Das stimmt. Aber nur weil dich einer nicht im erstbesten Moment angreift, heisst das nicht, dass sie dir nicht schaden zufügen wollen“, erwiderte ich. Natürlich war ich misstrauisch. Wie hatten diese Leute von ihm erfahren? Ich hatte es niemanden erzählt und er offensichtlich auch nicht. „Dann werden wir wohl dahingehen.“ Ich nippte an meinem Kaffee, während er sich etwas Blut warm machte. Es war erstaunlich, wie schnell man sich daran gewöhnte. Aber ich hatte sowieso noch nie ein normales Leben gehabt. Dafür war ich zu früh mit diesem ganzen übernatürlichen Kram konfrontiert worden. „Das Treffen ist aber ziemlich spät. Wir müssen darauf achten, dass wir zu Sonnenaufgang wieder rechtzeitig zurück sind“, bemerkte ich und nahm einen weiteren Schluck von meinem Kaffee. Ich würde garantiert nicht riskieren, dass er auf irgendeine Art und Weise dem Sonnenlicht ausgesetzt wäre. Leider hatte ich nicht so tolle Fenster, die die UV-Strahlen abschirmten. „Und ich werde garantiert nicht unbewaffnet dort auftauchen“, schob ich hinterher. Ich war immerhin eine ausgebildete Soldatin. Ich war einmal fahrlässig gewesen und das würde nicht noch einmal passieren. Ich fuhr mir durch das Haar, bevor ich den Kaffee austrank, aber die Tasse gleich wieder unter die Maschine stellte, um sie auffüllen zu lassen. Meine Müdigkeit war garantiert nicht mehr so gross wie vorhin, aber ich brauchte nun einmal Kaffee, um in die Gänge zu kommen. [Sorry, nächster wird besser.]

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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptyFr 23 Jul 2021 - 22:23

Lady Elisabeth „Elli“ Sophia Johanna Cavendish
Das Essen war ein Chaos gewesen und mit tat Kiano leid. Ich war mit diesem Kram aufgewachsen, während er ins kalte Wasser geschmissen wurde. Mein Koffer stand immer noch unangetastet in meinem Zimmer, doch ich schaffte es nicht ihn auszuräumen und dieses Schloss mein Zuhause zu nennen. Ich stieß mich vom Fensterrahmen ab, schnappte mir meine Strickjacke und lief durch die Flure. Ich wollte eigentlich raus in den Garten gehen, doch etwas oder jemand lenkte mich davon ab. „Hatten wir nicht einen Deal?“, seufzte ich und schlenderte zu Kiano, welcher mich erschöpft ansah. Es musste ziemlich verwirrend für ihn sein, doch wie hätte ich ihm mein Leben hier erklären sollen? Er hätte mir doch eh nie geglaubt und Abstand von mir genommen. „Die Kristallaschenbecher sind im Zimmer meines Großvaters, er raucht ab und zu mit ein paar Abgeordneten oder Verwandten Zigarren.“, murmelte ich. Ich setzte mich aufs Geländer und beobachtete ihn. Er hatte tiefe Augenringe und war ganz blass, doch das konnte ich ihm nicht verübeln, all das musste ihn emotional belasten. „Tut mit leid, doch wie hätte ich dir das bitte sagen sollen? Wir haben ja nicht die beste Beziehung zueinander, außerdem hättest du mich anders behandelt. Ich wollte einfach nur normal sein. Du hast meine Familie ja kennengelernt.“
Ich schlang die Arme um meinen Bauch, da es in hier nicht so warm war wie in Florida. „Außerdem hätte mein Vater dich eh mitgenommen. Für ihn bist du so was, wie der Sohn, den er nie hatte. Er hätte dich nicht zurückgelassen, du bist ein ungeschliffener Diamant und hier, weil du jetzt aufpoliert wirst. Mein Dad mag dich und ich denke, er hat auch einen Plan für dich.“ Ich nahm ihn die Zigarette aus der Hand und nahm selbst einen Zug. Ich hatte lang nicht mehr geraucht, vor allem da ich den Geruch und Geschmack nicht mochte. „Du solltest mit dem Rauchen aufhören, besonders, da dieses Haus überall Augen und Ohren hat. Meine Verwandten werden jeden deiner Schritte verfolgen, du bist für sie wie ein gefallener Stern, den man besitzen möchte. Meine Cousinen werden um deine Aufmerksamkeit buhlen und dir ein Avancen nach der anderen machen.“ Ich klopfte die Asche ab und nahm einen weiteren Zug, bevor ich ihm die Zigarette wiedergab. „Das ist echt viel auf einmal, doch meine Eltern werden dich schon beschützen, denn immerhin bist du nicht für meine Cousinen bestimmt.“ Ich schüttelte Kopf und fuhr mir durchs Haar. Wir hatten uns lange nicht mehr so lang am Stück unterhalten, es war in letzter Zeit wirklich schwer gewesen und das lag nicht nur am harten Training. „Falls…na ja, falls dir jemand dumm kommt oder dich belästigt, dann kannst du mir das sagen. Meine Familie wird dich vermutlich etwas bedrängen…also zögern nicht.“, murmelte ich und sah etwas verlegen in den klaren Sternenhimmel.
Wir verstanden uns nicht besonders gut, ich war fies gewesen und er hatte auch nicht immer richtig gehandelt, doch er war wegen mir hier und würde all das durchmachen müssen. Ich wusste, unter welchem Druck er stehen musste und weiterhin stehen würde. „Übrigens wirst du morgen eine Hausführung bekommen und meine Mutter wird uns vermutlich mit zum Schneider schleppen, denn du wirst einen maßgeschneiderten Anzug bekommen und ich ein Kleid. Wir müssen als Partner natürlich auffallen und jeder soll wissen zu welchem Haus du gehörst. Du wirst zum dunklen Märchenprinzen, ich bin gespannt, wie du deine Rolle spielen willst.“ Ich sah ihn etwas besorgt an, als er eine weitere Zigarette aus der Schachtel zog. Ich hoffte, dass meine Familie ihn nicht zerstören würde. Kiano wirkte äußerlich stark, doch in bei manchen Sachen war so zerbrechlich wie Glas…

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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptySa 24 Jul 2021 - 23:00

Kiano Harris
(Aussehen verlinkt) Ich stieß die Luft aus und stemmte meine Hände kurz auf dem verzierten Geländer ab, während ich die Nachtluft tief in meine Lungen sog. Dieser Abend war die reinste Katastrophe gewesen. Zuerst erfuhr ich, dass Elli und ihre Familie sowas wie Adelige oder sowas waren und jetzt steckte ich hier fest. Ich wusste doch nichts über all das hier. Ich war bloß irgendein Kerl aus einer Kleinstadt, der sich nicht zu benehmen wusste. Scheiße, ich war ein Ex-Junkie. Ich hatte hier absolut nichts zu suchen und es war nur eine Frage der Zeit, bis es alle hier merkten. Ich würde mich hier nur zum Affen machen. Ich fuhr mir durch die Haare und zog die Schachtel Zigaretten aus meiner Brusttasche. Ich brauchte dringend etwas um runterzukommen. Zigaretten würden dafür aber nicht annähernd reichen. Ich steckte mir die Zigarette zwischen die Lippen und zündete sie gerade an, als Elli mich natürlich auf dem großen Balkon erwischte. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn das alles unbemerkt geblieben wäre. Ich nahm einen Zug und sah zu ihr rüber. „Du hast gesagt keine Drogen, keinen Alkohol. Von Nikotin war nie die Rede. Dem hätte ich auch nie zugestimmt.“, erwiderte ich und lehnte mich mit der Hüfte gegen das Geländer, während sie sich elegant auf das Mäuerchen setzte. Ich stützte die Unterarme ab und hob die Augenbraue, als sie mir die Zigarette aus der Hand nahm und selbst einen Zug nahm. Das war wiederum etwas, was ich ihr nicht zugetraut hätte. „Na ja, es wäre schon nett gewesen mich auf all das vorzubereiten. Dann wäre ich gar nicht erst mitgekommen. Ich habe hier doch absolut nichts zu suchen. Wird sicher nicht lange dauern, bis ich mich zum Affen mache.“, seufzte ich und nahm die Zigarette wieder zurück. Bei der einen würde es heute Nacht sicher nicht bleiben. Zu gern hätte ich auf Härteres zurückgegriffen, doch zu meinem Glück hatte ich hier in England keine Kontakte. Aus dem Augenwinkel sah ich wie Elli die Arme um sich schlang. War ihr kalt? Die Nächte hier waren definitiv nicht so warm wie die zu Hause. Ich klemmte die Zigarette zwischen meine Lippen und entledigte mich kurzerhand meiner Jeansjacke, ehe ich sie ihr kommentarlos reichte. Sie ihr umzuhängen wäre wohl etwas zu viel des Guten gewesen. „Ich schnaubte. Dein Dad soll einen Plan für mich haben? Mag sein, dass ich stark bin und offenbar gut kämpfen kann, aber ich gehöre nicht in diese Welt. Das wird er wohl bald erfahren. Ich hätte mich gar nicht erst hierzu überreden lassen sollen. Keine Ahnung, was ich mir dabei gedacht habe.“ Doch… eigentlich wusste ich das sehr wohl. Ich hatte ihrem Vater gefallen wollen. Er sah viel in mir und das war neu für mich. Ich wollte gute Leistungen erbringen und… endlich mal etwas richtig machen. Ich wollte, dass jemand stolz auf mich war und ich nicht nur eine große Enttäuschung für alle war. Tja, mit diesem Ausflug hatte ich es mir wohl deutlich versaut. „Denkst du ehrlich, wenn ich verberge, dass ich rauche, kann ich auch verbergen, dass ich nicht hierher gehöre? Ich bin ein Junkie, ein Minderbemittelter… Die Zigaretten sind wohl mein geringstes Problem.“ Außerdem brauchte ich zumindest diese Möglichkeit, um irgendwie herunterzufahren. Ich war ziemlich am Ende. Das alles war ein heftiger Schlag ins Gesicht gewesen. Ich runzelte leicht die Stirn und sah zu ihr auf, als sie meinte ich könnte ihr sagen, wenn ihre Cousinen mir auf die Eier gingen. Ich wäre nicht für sie bestimmt? „Was soll das heißen? Nicht für sie bestimmt… Hat dein Vater Pläne, von denen ich nichts weiß?“ Ich fuhr mir die etwas zu lang gewordenen Haare aus dem Gesicht und drückte die Zigarette auf der Sohle meines Schuhs aus, ehe ich sie in die Schachtel zurückstopfte und mir eine neue nahm. „Ich werde sie verdammt scheiße spielen. Ich hoffe ich blamiere deine Familie nicht allzu sehr.“ Ich wusste nichts von Etikette und Elli würde mir wohl kaum in der kurzen Zeit genug beibringen können. Ich hielt ihr die Schachtel hin, damit sie sich auch eine nehmen konnte, wenn sie wollte. „Denkst du nicht ich komme irgendwie um diesen… Ball herum, wenn ich einen auf krank mache?“
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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptySa 24 Jul 2021 - 23:14

Iver
Ich zuckte leicht die Schultern und lehnte meine Hüfte gegen die Arbeitsfläche der Küchenzeile, als sie sich mit ihrem Frühstück an den Tisch setzte. „Ich denke nicht, dass, wer auch immer diesen Brief verfasst hat, etwas Böses will… Dann würden sie mich nicht rauslocken, oder?“ Sie würden direkt angreifen. Doch mir war klar, dass ich vorsichtig sein musste. „Meine Biografie sagt aber wohl was anderes. Bisher bin ich eigentlich nur Leuten begegnet, die mir etwas antun wollten und dir.“ Lyra war die erste, die mehr in mir gesehen hatte als die Kreatur oder das Spielzeug, als das ich behandelt worden war. Lyra hatte mich wie einen Menschen behandelt und das obwohl sie mich doch eigentlich hätte töten sollen. „Moment… wir?“, fragte ich und zog die Augenbrauen zusammen, ehe ich mich zu ihr an den Tisch setzte und den Zettel darauf legte. „Der Zettel ist an mich gerichtet und wenn es wirklich jemand geschrieben hat, der mir schaden will, dann sollte ich allein gehen. Ich will dich da nicht in etwas mit hineinziehen.“ Es war ein unnötiges Risiko, das sie damit eingehen würde. Was, wenn es wieder irgendwelche Kidnapper waren, die der Herr geschickt hatte, um mich wieder einzusammeln? Vielleicht hatten sie irgendwie erfahren, dass ich überlebt hatte. Eigentlich wusste außer ihnen dort draußen niemand, dass ich existierte. Ich sah auf den Zettel herunter und nickte leicht. „Es ist nicht weit von hier, also haben wir zwei Stunden, bevor wir uns wieder auf den Weg zurück machen müssen. Ich habe die Sonne schon im Blick.“, versprach ich ihr. Seit ich an einem Morgen durch die Verbrennungen der Sonne geweckt worden war, achtete ich sehr genau darauf. Besonders angenehm war es nicht, wenn die Strahlen auf meine Haut trafen. Es war als würde Säure über meine Haut laufen und der Geruch war nicht weniger schlimm. Ich presste die Lippen aufeinander und musterte Lyra. Sie würde mich nicht allein gehen lassen, das wusste ich. „Dann pack die Rauchbomben mit Eisenkraut ein. Wenn es Jackson sein sollte, um mich zurück zu ihm zu bringen, wirst du dadurch genug Zeit bekommen, um abzuhauen.“ Dummerweise würden mich diese Rauchbomben wohl genauso lahm legen. Das wäre deutlich einfacher gewesen, wenn ich bloß ein Werwolf geblieben wäre.
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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptySo 25 Jul 2021 - 12:47

Lyra Evans
Ich zuckte leicht die Schultern. Ich wusste nicht, was die von ihm wollten und noch weniger wusste ich, wie sie überhaupt von ihm wussten. Nur weil sie ihn nicht direkt angegriffen hatten, musste das nicht heissen, dass sie ihm wohlgesinnt waren. Iver wirkte ehrlich überrascht, als ich von uns sprach. Ich ho nur leicht die Augenbrauen. Er dachte doch nicht wirklich, dass er alleine dorthin gehen würde? Auf keinen Fall. „Du hast vorhin selbst gesagt, dass sie bereits von mir wissen. Ich bin da schon mittendrin, ob es dir gefällt oder nicht.“ Ich hatte mich dafür entschieden. Damals als ich ihn befreit hatte, anstatt dass ich ihm einen Kopfschuss versetzt hatte, hatte ich gewusst, dass eine Menge Komplikationen auf uns warten würden. Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte mich bewusst dafür entschieden. Ich bereute es bis heute nicht, dass ich mich dafür entschieden hatte sein Leben zu retten. „Ich komme mit, ob du es willst oder nicht“, sagte ich entschieden. Er hatte mir den Zettel gezeigt und ich musste ihn nicht noch einmal sehen, um zu wissen, wann und wo das Treffen stattfinden würde. „Ausserdem kann ich in ihre Köpfe sehen. Wenn sie uns etwas antun wollen, kann ich das sehen, bevor sie dazu ansetzen.“ Dafür war meine Gabe da. Um den anderen in die Köpfe zu schauen und ihnen mehrere Schritte voraus zu sein. Iver fand sich zum Glück damit ab, dass wir gemeinsam dorthin gehen würden und startete keine Diskussion. Gut. Es gab nämlich gar nichts zu diskutieren. Ich hatte ihm versprochen, dass ich auf ihn aufpassen würde. Das hiess nicht nur, dass ich ihn vor sich selbst beschützte, sondern auch von anderen. Ich blickte zu Iver, als er Jackson und diesen ‚Herrn‘ erwähnte. Ich wusste nicht, was der Name von diesem Typen gewesen war. Ich hatte ihm einfach eine Kugel verpasst und ihn langsam verbluten lassen. Iver wusste nichts davon, er sollte es aber. Ja, Jackson war immer noch draussen, allerdings war das Militär hinter ihm her. Ich glaubte nicht, dass er jetzt schon zu einem Rachefeldzug ansetzen würde. Ich räusperte mich und legte die Hände flach auf den Tisch. „Jackson wäre direkt zur Tür reingestürmt, um uns beide umzubringen“, erwiderte ich und spreizte leicht die Finger voneinander. „Er hat keinen Boss mehr, zu dem er dich hätte bringen können“, fügte ich hinzu und blickte auf meine Hände hinunter. Iver wusste schon, was ich damit meinte. Er hatte nie danach gefragt, wieso ich mit Wunden und Prellungen nach Hause gekommen war, nachdem er wieder auferstanden war. Vermutlich weil er einfach zu sehr mit seiner Verwandlung beschäftigt gewesen war. Er wusste nicht, was ich in diesen paar Stunden gemacht hatte, als ich geglaubt hatte, er wäre tot. Ich bereute es keine Sekunde, dass ich dieses perverse Schwein umgebracht hatte, selbst wenn er nur ein Mensch gewesen war. Es gab viele Menschen, die deutlich schlimmere Dinge taten als übernatürliche Wesen. Ich hob den Blick und sah Iver an. Ich fragte mich, wie Iver darauf reagieren würde. So wie ich ihn kannte, würde er mir einen Vortrag halten, dass meine Sicherheit oberste Priorität hatte. Aber ich war als Soldatin, als Killerin ausgebildet worden. Dachte er wirklich, dass ich seinen Tod einfach so hingenommen hätte?

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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptySo 25 Jul 2021 - 19:35

Iver
„Mag sein, dass sie von dir wissen, aber wer auch immer das ist, will nur mich sehen. Das heißt er will dir nichts tun, richtig? Dich in all das mit reinzuziehen ist falsch, aber du bist eben stur wie ein Bock.“, seufzte ich und fuhr mir durch die Haare. Sie würde nicht aufgeben. Sie würde nicht hierbleiben und sich aus all dem raushalten. So war sie eben einfach nicht. Sie hatte mich damals verschont, obwohl sie genau gewusst hatte, dass ich unfassbar viele Probleme bedeuten würde. Sie hatte sich dennoch dafür entschieden. Ich fuhr mir über die Stirn und nickte leicht. „Na schön… aber dann pack genug Waffen ein. Ich will nicht, dass du verletzt wirst.“ Schon gar nicht wegen mir. Seit sie mich verschont und bei sich aufgenommen hatte, widerfuhr ihr immerhin nur Schlechtes. Sie musste auf der Arbeit vorsichtig sein, dann erwischte uns der Herr und jetzt das hier. Mal ganz davon abgesehen, dass sie Blut in ihrem Kühlschrank lagern musste, weil sie eine völlig neue Spezies in ihrer Wohnung beherbergte, obwohl sie keine Ahnung hatte wie gefährlich das alles sein könnte. Ich hob den Kopf, als sie nun aber von Jackson sprach. Offenbar wollte sie etwas loswerden. Jackson… hatte keinen Boss mehr? „Was soll das heißen?“, fragte ich leise. So ganz wollte ich diese Worte wohl nicht begreifen. Ich hatte sicher einen ganzen Tag tot auf ihrer Couch gelegen, bevor ich aufgewacht war und sie war… von irgendwoher gekommen und war verletzt gewesen. Ich erinnerte mich auch noch an den Geruch nach Rauch. Ich schluckte. „Hast du…“, setzte ich an, konnte es jedoch nicht ganz aussprechen. Sie hatte ihn getötet, oder? Den Herrn. Sie hatte ihn getötet, sonst würde sie nicht so reden. Ich schluckte und senkte den Blick auf den Tisch. „Ich kann nicht sagen, dass es mich nicht irgendwie… erleichtert… Aber er war doch nur ein Mensch. Ein… übler Mensch, aber er war nur ein Mensch.“, erwiderte ich leise und sah auf. „Und Jackson? Er ist… nicht… tot?“, fragte ich leise. Denn das würde es um einiges komplizierter machen. Wenn er noch da draußen war und wir ihm seine gut bezahlte Arbeit genommen hatten, würde er stinksauer sein. Und das war bei Jackson nie gut.
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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptySo 25 Jul 2021 - 21:07

Lyra Evans
Ich verdrehte ein kleines bisschen die Augen. „Ich bin schon mittendrin, Iver“, erwiderte ich. Ausserdem würde ich ihn garantiert nicht einfach alleine dorthin gehen lassen. Es konnte immer noch eine Falle sein. Er sollte sich mehr Sorgen um sich selbst, als um mich machen. Immerhin stand auf dem Zettel sein Name und nicht meiner. Er machte sich immer viel zu viele Sorgen um mich. Lag das daran, dass ich eine Frau war? Keine Ahnung, aber ich konnte mich sehr wohl verteidigen. Ich hatte schon gegen mehr übernatürliche Wesen gekämpft, als es ihm vermutlich bewusst war. Ich hielt den Blick gesenkt, als ich das kleine Geständnis ablegte, aber hob den Kopf, als ich seine Frage hörte. Er wusste genau, was das hiess. „Das heisst, dass er tot ist“, erwiderte ich. Sein grosses Haus war niedergebrannt. Von seiner Leiche würde man nicht mehr besonders viel finden. „Ja, ich habe ihn getötet“, beantwortete ich seine Frage, selbst wenn er sie nicht ganz aussprach. Ich bereute absolut nichts davon. Wenn ich etwas bereute, dann höchstens, dass ich Jacksons Herz ein bisschen verfehlt hatte. Ich hob eine Augenbraue, als ich seine Worte vernahm. „Er war nur ein Mensch? Dieser kranke Pädophile hatte es verdient zu sterben. Er quälte kleine Jungs und damit hätte er auch nicht aufgehört, nachdem wir weg gewesen wären. Er hat es verdient zu sterben.“ Es gab viele Menschen, die es verdient hatten zu sterben. Wir kämpfen gegen das Übernatürliche, aber es gab genauso eine Geheimorganisation, die solche Menschen umbrachten. Dieser Kerl hatte es verdient zu sterben. Ich biss mir auf die Lippe, als er nach Jackson fragte. „Ich habe sein Herz verfehlt.“ Jackson war ein guter Kämpfer gewesen. Aber wenn ich das Herz richtig getroffen hätte, dann hätten wir nun ein Problem weniger. „Ich habe unsere Leute auf ihn angesetzt. Momentan hält er sich bedeckt, aber sobald er sich an die Oberfläche wagt, werden wir ihn haben.“ Und dann gehörte er mir. Ich trank meinen Kaffee aus und erhob mich. „Aber Jackson wird es nicht sein, der hätte nämlich gleich die Wohnung gestürmt.“ Jackson hatte eine Schwachstelle und das war definitiv sein Temperament. Wenn er mehr nach Wut als nach Logik handelte, hatte er verloren, vorausgesetzt der Gegenüber war genug schlau. Aber wenn man jemanden in den Kopf schauen konnte, war man bei einem Kampf sowieso immer einen Schritt voraus. Ich wusste, was mein Gegner tat, bevor er überhaupt zur Bewegung angesetzt hatte. Ich blickte Iver direkt an. Sah er mich nun mit anderen Augen? „Hast du etwa erwartet, dass ich sie einfach so davon lassen komme? Ich hab gedacht, dass sie dich umgebracht hatten.“ Aber selbst wenn ich gewusst hätte, dass Iver wieder aufwachen würde, hätte ich sie nicht einfach davon lassen kommen. Nicht für das, was sie Iver alles angetan hatten.

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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptySo 25 Jul 2021 - 21:21

Iver
Ich schluckte hart, als sie es laut aussprach. Der Mann, der mich viele Jahre lang gequält und missbraucht hatte, war tot. Es wäre falsch mich darüber zu freuen. Immerhin war ein Mensch tot. Dennoch erleichterte es mich. Nicht, weil es die Dinge, die er mir angetan hatte rückgängig gemacht hatte, sondern weil ab jetzt kein anderer mehr wegen ihm leiden musste. Was das betraf, hatte Lyra mehr als Recht. Er hatte es irgendwo eben doch verdient. Er war kein guter Mensch gewesen und er hatte vielen wehgetan – inklusive mir. „Er hätte sich neue Jungs geholt.“, stimmte ich ihr leise zu. Es fiel mir schwer darüber zu urteilen. Wer war ich denn, dass ich darüber entschied wer leben durfte und wer nicht? Ich hatte kein Recht das abzuwägen. Doch der Kerl war tot und… vielleicht war das auch besser so. Ich hatte es nicht entschieden. Das hätte ich auch nie gekonnt. „Jackson hat ein Wutproblem… Er wird stinksauer sein, dass wir entkommen sind und auch, dass du versucht hast ihn zu töten. Mal abgesehen davon, dass du ihm seinen gut bezahlten Job genommen hast. Er wird… definitiv nach uns suchen. Das ist dir bewusst, oder?“ Jackson nahm sowas sehr persönlich und Rache war seine Leidenschaft. Er würde zurückkommen. Doch vielleicht hatten Lyras Kollegen Glück und erwischten ihn, bevor es soweit war. Auf jeden Fall würde ich ab jetzt die Augen besser offen halten. Ich würde besser auf Lyra aufpassen müssen. Ihr galt seine Rache sicher an erster Stelle. Wir hatten uns einen ziemlich heftigen Feind gemacht. „Na ja, dann wäre es so gewesen. Dich nochmal in Gefahr zu bringen war dumm… Ich bin immerhin gestorben, damit du da rauskommst. Dann einfach zurückzugehen… das war leichtsinnig.“, erwiderte ich sanft. Ich hatte mein Leben gelassen, damit sie sicher entkommen konnte. Ich hätte nie gewollt, dass sie sich wegen irgendwelcher Rachezüge wieder in Gefahr brachte. Das Wichtigste wäre für mich gewesen, dass sie sicher wäre. Ich schluckte und sah herunter auf den Zettel. Das alles aber war nun einmal so gelaufen. Ich konnte es nicht ändern. Zuerst würden wir uns also hierum kümmern müssen. „Na gut, dann solltest du vielleicht deine Sachen packen. Wir müssen bald los.“ Was auch immer uns dort erwartete, ich wollte vorbereitet sein.
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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptySo 25 Jul 2021 - 22:12

Lyra Evans
So viel Zeit Iver und ich schon miteinander verbracht hatten, so hatte er diese Seite von mir noch nie gesehen. Er hatte mich nie bei einer Mission gesehen. Aber genau dafür existierte ich. Dafür war ich jahrelang ausgebildet worden. Vielleicht vergass er das, aber es gab nicht nur schlechte Übernatürliche. Es gab genauso viele schlechte Menschen und dieser Mann war ein Paradebeispiel dafür. Er hatte es verdient gehabt zu sterben. Er hätte sich definitiv neue Jungs geholt. Süsse, kleine und unschuldige Jungs. Er hätte sie zerstört oder es wenigstens versucht. Ich verschränkte meine Finger miteinander und nickte leicht. “Ja, das ist mir sehr wohl bewusst. Aber nochmals werde ich sein Herz nicht verfehlen.” Er musste mich nicht beschützen. Ich war jahrelang ausgebildet worden, um solche Monster wie Jackson auszuschalten. Es war mein Job. Ich wandte den Blick ab, als er meine Aktion als leichtsinnig und dumm bezeichnete. Gut, er hatte Recht. Er war dafür gestorben, dass ich rausgekommen war. Allerdings waren es vollkommen andere Umstände gewesen. Ich war bewaffnet gewesen und nicht hilflos. Ich hatte gewusst, dass ich da wieder rauskommrn würde – oder es wenigstens angenommen. In diesem Moment war ich einfach rasend vor Wut und Trauer gewesen. Konnte er das denn nicht verstehen? Ich hatte gedacht, dass ich ihn verloren hätte. Sein Leben war so viel mehr wert, als er es dachte und… er war mir wichtig. Ich stellte die Tasse in die Spüle und nickte nur kurz, als er meinte, dass ich meine Sachen packen sollte. Ich wandte mich ab und verliess die Küche. Ich ging ins Schlafzimmer und schlüpfte aus meinem Schlafshirt, um in dafür geeignete Kleidung zu schlüpfen. Meine Haare flocht ich zu einem Zopf zusammen, bevor ich mein kleines Versteck öffnete. Ein Messer in die Stiefel, eine Pistole in den Hosenbund und was sich sonst noch so gehörte. Ich würde schon auf mich aufpassen, aber genauso würde ich auf ihn aufpassen. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Wir sollten tatsächlich langsam los, wenn er rechtzeitig dort sein wollte. “Bist du bereit?”, fragte ich ihn, nachdem ich auf ihn zugegangen war. Sah er mich jetzt als dumm und leichtsinnig? Ich wusste es nicht. Vermutlich hatte ich deswegen ihm gegenüber nichts erwähnt. Ich war darauf vorbereitet worden, dass ich vermutlich im Kampf sterben würde. Mein Vater war einer der wenigen, der alt geworden war und er hatte sich in der Hierarchie erfolgreich nach oben gearbeitet. Vermutlich würde er mich persönlich exekutieren, wenn er wusste, was ich alles schon getan hatte. Ich schob die Gedanken beiseite. "Wir sollten gehen.”

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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptyMo 26 Jul 2021 - 19:35

Lady Elisabeth „Elli“ Sophia Johanna Cavendish
Ich nahm mir eine Zigarette, lieh mir sein Feuer und nahm einen Tiefen zu. Eigentlich mochte ich das Rauchen nicht, doch der Moment schien mir irgendwie passend eine Ausnahme zu machen. Ich kuschelte mich in die Jeansjacke und sah auf die riesige Gartenanlage. „Niemand kann meiner Familie entkommen, ich denke nicht, dass es etwas bringt auf krank zu tun. Ich hab‘s oft genug versucht, aber wurde jedes Mal erwischt. Zudem würde es meinen Vater enttäuschen und das willst du sicherlich nicht.“ Wenn es um meinen Vater ging, dann strengte sich Kiano in allem an. Er schien richtig Ehrgeiz zu entwickeln. „Versuch einfach die Basics zu lernen, nach dem Fest wird es etwas entspannter werden, dass verspreche ich dir.“ Ich klopfte ihm freundschaftlich auf den Rücken. Kiano war wie ein außergewöhnliches Tier, welches vorgeführt werden würde. Seine Herkunft schien für meine Familie rätselhaft zu sein und seine gesellschaftlichen Kenntnisse waren sozusagen nicht existent, doch mit seinem Aussehen und Fähigkeiten würde er viel wettmachen. „Keine Sorge ich werde dir helfen so gut es geht, schließlich bist du mein Partner und darfst neben mir nicht wie ein Versager aussehen. Wir finden schon eine Lösung.“ Als ich mir meiner Zigarette fertig schob ich mir seine Jacke von der Schulter und gab sie ihm wieder. „Nächstes Mal solltest du woanders hin gehen zum Rauchen, wenn du dich geschickt anstellst, dann verrate ich dir meinen Geheimplatz, dort ist man relativ ungestört.“ Ich gähnte und verzog mich wieder auf mein Zimmer, die nächsten Tage würden anstrengend werden, da sollte ich jede Schlafmöglichkeit nutzen.
Die nächsten Tage waren noch relativ ruhig. Kiano bekam eine Führung und wurde, genau wie ich vom Schneider vermessen, der unsere Abendrobe für den Ball anfertigte. Kino schien immer noch angespannt und müde von der Reise zu sein. Erst als wir die Basis betraten und in unseren Trainingsanzügen steckten, machte sich ein Gefühl von Normalität, nicht nur in mit breit. Wir wärmten uns auf und wurden von einigen Offizieren gebeten unsere Kräfte vorzuführen. Mein Vater jedoch lehnt es ab, er wollte uns eine kleine Pause geben, vor allem da noch das Etikettentraining anstand. Fürs erste würde Kiano Tanzunterricht bekommen, natürlich mit mir als Trainingspartner und James, einem jungen engagierten Lehrer. Wie alle anderen schien er von Kiano entzückt zu sein. „Soso, Sie sind also Kiano Harris?“, fragte Francesco und begutachtete ihn. „Hm, Sie sind ganz gut gebaut und ihre Haltung ist auch akzeptabel, wenn wir uns Mühe geben, dann schaffen wir es Ihnen die Basiskenntnisse beizubringen.“ Ich erwiderte nichts, sonders sah Kiano nur skeptisch an. „Na dann lasst uns anfangen, ich denke am besten ist es, wenn Lady Elisabeth und ich Ihnen den Tanz zeigen und Sie dann an die Tanzschritte ranzuführen.“ Ohne jeglichen Einwand wirbelte er mich zu Musik über den Linoleumboden und kam dann leicht außeratmen zum Stehen. „So…bitte stellt euch auf und geht in Position, nun fangen wir mit den Grundschritten an.“ Ich seufzte und sah zu Kiano, dass würde ein sehr langer Nachmittag werden…
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BeitragThema: Re: Secret Warriors (RPG)   Secret Warriors (RPG) EmptyMo 26 Jul 2021 - 20:32

Iver
Vermutlich sollte es mich nicht freuen, dass Lyra das gewissermaßen für mich getan hatte. Sie hatte gesagt sie hätte den Herrn bloß umgebracht, weil er mir Leid zugefügt hatte. Weil ich gestorben war. Hatte diese Rache also mir gegolten? Hatte ihr Tod sie wirklich so mitgenommen? Es sollte mich wirklich nicht freuen, aber irgendwie… tat es das – ein wenig. Ich schien ihr wichtig zu sein. Na ja, wichtiger als bloß der komische kleine Junge, den sie aus Mitleid verschont hatte. Das alles verwirrte mich nur noch mehr. Erst der Kuss in der Höhle und nun das. Ich wusste nicht, was ich von all dem halten sollte. Na ja, wie sollte ich das auch wissen? Sie hatte mich nur geküsst, weil ich kurz davor gewesen war zu sterben. Ich richtete mich ruckartig auf, als Lyra aus dem Schlafzimmer kam und fragte, ob ich bereit wäre. „Keine Ahnung…“, antwortete ich ehrlich und kratzte mich kurz im Nacken, ehe ich den Zettel wegsteckte und die Tür öffnete. Ich wusste nicht worauf ich mich vorbereiten sollte. Einen Hinterhalt? Das war das Einzige, das irgendwie Sinn ergeben würde. Ich kannte dort draußen immerhin niemanden. Lyra war die Einzige, die neben Jackson, von meiner Existenz wusste. Ich presste die Lippen aufeinander, als wir den Koordinaten immer näher kamen. Ich wusste nicht, ob es mich erleichtern oder beunruhigen sollte, dass sie mitten im Wald lagen. Wir kamen an den Rand einer Lichtung und ich streckte den Arm aus, um Lyra neben mir anzuhalten. Ich spitzte die Ohren und hörte das leise Rascheln von Blättern auf der anderen Seite der Lichtung. „Kommt raus!“, rief ich über die von Mondschein erhellte Wiese. Ich konnte hören, dass es Mehrere waren. Die Schritte waren zu offensichtlich. Hatten sie hier schon auf mich gewartet? Ich spannte mich an und bemerkte wie Lyra neben mir die Waffe entsicherte, doch dann trat ein einzelner Mann auf die kahle Fläche. Er trug nichts weiter als ein paar Shorts und in denen hatte er ganz sicher keine Pistole versteckt. „Schon gut. Wir sind nicht deine Feinde. Wir wollten bloß in Ruhe mit dir sprechen, Iver.“, sagte er ruhig und hob die Hände wie um uns zu zeigen, dass er in friedlicher Absicht kam. „Ich denke wir haben einiges zu besprechen.“, meinte er. Ein kühler Wind fegte über die Wiese und wehte seinen Geruch direkt zu mir rüber. „Werwolf.“, ließ ich Lyra über meine Gedanken wissen und musterte den Kerl etwas genauer. „Woher wisst ihr von mir?“ Das war wohl die wichtigste Frage. Er zögerte kurz und schien nach den richtigen Worten zu suchen. „Nun… das ist kompliziert, aber im Grunde… liegt es an deiner Mutter.“, begann er. „Willst du nicht rauskommen? Dann können wir von Angesicht zu Angesicht darüber reden.“, schlug er vor, doch als er meine Mutter erwähnt hatte, war ich bereits zur Salzsäule erstarrt. Woher wusste er von meiner Mutter?!

Kiano Harris
Musste ich mich hier selbst beim Rauchen verstecken? Ich hatte schon deutlich Schlimmeres getan. Ich war nicht gerade der Musterknabe und das sollte auch Ellis Vater wissen. Na ja, ich war eben nicht im schicksten Viertel der Stadt aufgewachsen. Auch wenn er nicht von meinem Drogenabsturz und meiner scheiß Krankheit wusste, sollte wohl klar sein, dass ich nicht in diese Welt hier passte. Ob ich nun rauchte oder nicht. Ich tat es von da an heimlich, auch wenn es nervte. Ich stellte mich ans Fenster im Bad und spülte die Kippen tatsächlich in Klopapier eingewickelt das Klo herunter. Als wäre ich im verdammten Knast. Aber was tat man nicht alles, um zu gefallen, richtig? Ich war schon ziemlich erbärmlich. Ich versuchte wirklich mit allen Mitteln ihrem Vater zu gefallen, was? Hatte ich denn so einen heftigen Vaterkomplex, dass ich mich verbog und verstellte, nur um wenigstens einen Menschen stolz zu machen? Dabei kannte ich ihn doch kaum. Er war nicht mein Vater. Im Grunde konnte ich ihm egal sein. Aber er hatte mich hierher mitgenommen. Das musste doch etwas heißen, oder? So oder so wollte ich diesen Leuten hier gefallen – so dämlich es auch war. Ich wusste, dass es dumm war zu glauben ich könnte hier reinpassen. Es war dumm zu glauben ich könnte dieses Spiel weiter spielen, ohne irgendwann tierisch auf die Schnauze zu fliegen. Spätestens im verdammten Tanzunterricht sollte es mir wohl klargeworden sein. Ich war wie ein verdammter Elefant im Porzellanladen. „Nein! Nein! Nein! Mon dieu, das ist ja grauenvoll!“, wimmerte Francesco herablassend und fasste sich an die Stirn. Er schritt eilig auf uns zu und stieß mir mit seinem Zeigefinger in die Wirbelsäule, sodass ich mich ruckartig vor Schmerz aufrichtete. „Die Haltung, Kiano! Die Haltung!“, tadelte er mich und umrundete uns kurzerhand. „Außerdem trampeln Sie Lady Elizabeth auf den Zehen herum!“, rügte er mich weiter und startete die Musik wieder. Ich schluckte hart, versuchte mich erneut an der Haltung und machte die ersten Schritte. Das hier war nur eine Grundübung. So schwer konnte das doch nicht sein! „Sie sind aus dem Takt. Eins, zwei, drei. Eins, zwei, drei.“, begann er zu zählen und ich sah automatisch herunter auf meine Füße. „Sehen Sie nach oben! Nach oben!“, krächzte Francesco und ich schnaubte lustlos, ehe ich mich von Elli löste. „Scheiße, wir üben schon seit Stunden. Können wir nicht mal ne Pause einlegen?“, beschwerte ich mich und sah wie Francescos Augen sich weiteten. Sicher war meine Art zu sprechen hier nicht besonders alltäglich. Zu fluchen war sicher ein Tabu. Ich stieß die Luft aus und beschloss mir die Pause selbst zu nehmen. Wir waren hier auf der Basis, also durfte ich auch öffentlich rauchen, oder? Ich stieß die Fenstertüren in der langen Fensterfront auf, kramte gestresst meine Zigaretten heraus und brummte frustriert, als ich sah, dass nur noch drei Stück in der Schachtel waren. Fuck.
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