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 Live your life RPG

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ɢedαɴĸeɴloѕ
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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptySo 26 Jan 2020 - 19:02

Jan Álvarez
Ich sah Zed überrascht an. Er war ziemlich… neugierig, was mein Sexleben betraf. Immerhin wusste ich über ihn ja auch nicht besonders viel. „Kennst du dich etwa damit aus?“, fragte ich ihn zurück, anstatt dass ich ihm eine Antwort gab. Ich konnte seine Fragen auch mit einer Gegenfrage beantworten. Ich hätte wohl besser nicht von Sharon anfangen sollen, denn anscheinend drehte sich unser gesamtes Thema nur noch um Sex. Zuerst über meine Sexlieben, so wie ich das Gefühl hatte, und danach um seinen letzten One Night Stand. Dabei wusste ich nicht wirklich, was es ihm bringen würde, wenn er über meine Sexlieben Bescheid wusste. Er war hetero und doch kurbelte er mit seinen Fragen nur meine Fantasie an. Meine Fantasie, die nur schon von seinem Knackarsch genug angeregt wurde. Nein, ich sollte sofort damit aufhören. „Wie sieht denn deine Bucket List aus?“ Ich grinste ihn kurz an. Ich hatte keine Bucket List. Ich nahm einfach mal alles so, wie es kam. Vermutlich hatte er es auch eher im Scherz gemeint, vielleicht arbeitete er aber doch eine Liste ab. Ich wusste nicht, wie viel er mit seinen achtzehn Jahren bereits erlebt hatte. Verdammt, das sollte ich mir wohl auch öfters vor die Augen führen. Ich vergass so oft, dass wir acht Jahre Unterschied hatten. Ich war acht Jahre älter als er und dann sollte ich keine erotischen Fantasien gegenüber ihm hegen. Er war noch nicht einmal 21! Ich musste mich einfach wieder einkriegen. Zuhause zogen wir uns um und ich trat danach ins Wohnzimmer. Zed hatte sich für ein ziemlich… offenes Outfit entschieden, was mir aber zugegebenermassen gefiel. Mein Blick glitt über seine nackten Arme und seine Brust, von der man etwas sehen konnte. Doch ihm ging es primär darum, dass der Port nicht auffiel. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, man sieht nichts“, bestätigte ich und lächelte ihn kurz an. Ich konnte es verstehen. Dieser Port war der Beweis dafür, dass er krebskrank war. Er wollte einfach noch eine letzte, einigermassen normale Nacht verbringen, bevor nächste Woche die Chemo anfangen würde. Ich seufzte leise und steckte meinen Geldbeutel sowie meine Hausschlüssel ein. „Gehen wir“, meinte ich und wir verliessen bereits schon wieder die Wohnung. „Willst du einen Club vorschlagen oder soll ich?“ Er war eher der Clubgänger, immerhin hatten wir uns so das erste Mal getroffen. Ich konnte die Clubs eigentlich nur von meiner Arbeit. Ich hatte damit zwar einen relativ guten Überblick, welche Clubs denn nun eher gut waren und welche nicht, aber vielleicht hatte ja Zed einen bevorzugten Club. Ich war ja schon gespannt, wie diese Nacht enden würde. Ich glaubte nicht daran, dass ich mit einer netten Begleitung nach Hause gehen würde, nur schon weil Zed mich viel zu sehr ablenkte. Nur schon bei diesem Outfit verspürte ich den Drang, den Reissverschluss hinunterziehen und meine Hände über seinen tätowierten Oberkörper streichen zu lassen. Gott, ich brauchte echt einen Drink.

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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptySo 26 Jan 2020 - 19:34

Zander „Zed“ Chamberlain
Ich schürzte leicht die Lippen. Gut gespielt von ihm. Er verriet mir also nicht, ob er bereits Erfahrungen in der Welt der Unterwerfung gesammelt hatte. Nun gut, er hatte mir auch schon sehr viel erzählt. Nun war ich wohl an der Reihe. „Könnte man so sagen, ja.“, stimmte ich nun also zu. Ich hatte durchaus schon die ein oder andere Erfahrung damit gemacht. Die meisten meiner Kunden kamen tatsächlich mit genau diesem Wund zu mir. Um unterworfen zu werden oder mich zu unterwerfen. Es war der wohl verbreitetste Fetisch. Vor allem nach Shades of Grey. „Oh über meine Bucket List wissen nur meine Sexpartner Bescheid. Alle anderen geht die wohl nichts an.“, raunte ich schmunzelnd. Hey, auch wenn ich ihn nicht haben konnte, hieß das nicht, dass ich nicht mit ihm flirten durfte. Ein wenig war doch vollkommen in Ordnung - jetzt, da ich wusste in welchem Team er spielte. Jetzt konnte ich doch wesentlich offener und entspannter mit allem umgehen. Ich schaute nochmal an mir herunter und presste die Lippen zusammen, als er mir bestätigte, dass man nichts sah. Der Port war gut versteckt. Man würde ihn hoffentlich gar nicht sehen. Ich zupfte ein letztes mal den Stoff zurecht, ehe ich seufzte und leicht nickte. „Okay…“, murmelte ich dann. Ich wollte, dass dieser Abend toll wurde. So bald würde ich wohl nicht mehr in einen Club gehen. Und je nachdem wie die Chemo sich auf meinen Körper auswirkte, würde ich wohl auch bald nicht mehr so angesehen und behandelt werden wie jetzt. Ich sollte es wohl ein letztes Mal genießen. „Weißt du… um ganz ehrlich zu sein, war der Club, in dem wir uns getroffen haben, der erste Club, in dem ich je war. Das war mein 18. Geburtstag an dem Tag. Ich wollte… wohl einfach mal sehen wie es so ist.“, gestand ich nun offen und grinste schief. Ja, ich hatte damals wohl einige Informationen ausgelassen, aber er hatte nie danach gefragt. „Demnach weißt du als Türsteher also vermutlich besser Bescheid, welcher Club am besten wäre. Einer mit wenig Alterskontrollen wäre vielleicht von Vorteil.“ Mit 18 kam ich zwar in jeden Club rein, bekam aber keinen Alkohol ausgeschenkt und ich hatte sicher nicht vor an meinem letzten Abend dieser Art nüchtern zu bleiben. Ansonsten würde wohl Jan die Getränke für uns holen müssen.
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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptySo 26 Jan 2020 - 21:30

Jan Álvarez
Zed war erst achtzehn und dennoch hatte er schon Erfahrung damit. Ich dagegen konnte mir das nicht wirklich vorstellen. Eine Beziehung sollte darauf beruhen, dass man sich gleichgestellt war. Auch in Sachen Sex und sei es nun nur ein Rollenspiel. Nein, ich konnte mir das nicht vorstellen. „Und hat es dir gefallen?“, fragte ich ihn. Ich hatte nicht das Gefühl, als würde Zed sich gerne unterdrücken lassen, auch wenn ihm das Leben gerade eines mächtig auf die Schnauze gehauen hatte. Ich hob grinsend eine Augenbraue, als Zed erwiderte, dass seine Bucket List nur seine Sexpartner etwas angingen. Ich tat es nur mit einem Schulterzucken ab. Eigentlich ging es mich ja auch überhaupt nichts an. Er war erst 18 und dazu noch hetero. Ich vergass viel zu oft, wie jung dass er eigentlich noch war. Zed sah noch einmal prüfend an sich hinunter, aber man sah den Port wirklich nicht. Er sah gut aus. Darum musste er sich echt keine Gedanken machen. Wir verliessen die Wohnung und traten auf die Strasse. Ausnahmsweise erfuhr ich ein weiteres Detail von Zed. Nämlich dass er vor ein paar Wochen erst gerade 18 geworden war. Ich hatte damit gerechnet, dass bald sein 19. Geburtstag anstehen würde, aber damit war ich wohl falsch gelegen. Oh ja, dieser Junge war eigentlich viel zu jung für mich, selbst wenn er nicht wie ein Junge aussah. Er sah halt aus wie ein verdammt attraktiver Mann, der mir viel zu oft in meinem Kopf herumspuckte. Ich ging in meinem Kopf die Clubs durch, in denen ich die letzten paar Male gearbeitet hatte. „Okay, hier entlang“, sagte ich, als ich mich für einen entschieden hatte. „Wenn ein Kollege arbeitet, dann kommen wir sowieso ohne Probleme daran vorbei“, erwiderte ich auf sein Alter hin. Ich würde jedenfalls auch nicht auf die Idee kommen ihn zu überprüfen. Er sah nun einmal viel älter aus. Er sah älter als 21 aus und das hatte ich ihm auch gesagt. Wir mussten nur ein paar Minuten laufen, bevor wir beim besagten Club ankamen. Da tatsächlich ein Arbeitskollege gerade hier arbeitete, waren wir im Nu drinnen. Gleich darauf waren wir von lauter Musik umgeben. Mein Blick glitt über die Menschenmenge, bevor wir auf die Bar zusteuerten. „Was möchtest du trinken?“, fragte ich ihn. Ich wusste ja eigentlich, dass es illegal war und dass er noch nichts trinken durfte. Aber ich wusste auch, dass er sich sowieso nicht daran hielt und er wohl schon oft Alkohol getrunken hatte. Ausserdem war ich nicht für ihn verantwortlich. Ja, ich machte mir Sorgen um ihn, schlussendlich lebte er aber sein eigenes Leben – wieso auch immer, er dieses gewählt hatte. Ich bestellte uns die Drinks und reichte ihm dann seinen, während ich der Barkeeperin das Geld reichte.

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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptyMo 27 Jan 2020 - 13:49

Zander „Zed“ Chamberlain
Ich konnte nicht fassen, dass wir hier gerade wirklich über Sex redeten. Ich meine... vor wenigen Stunden noch hatte ich mich nicht einmal getraut ihn darauf anzusprechen, ob er auf Frauen stand oder nicht. Jetzt aber fiel es mir um einiges leichter. Jan war schwul und hatte dadurch ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich. Wenn ich einen hetero Kerl erzählte, dass ich bisexuell war und meinen Körper verkauft hatte, um zu überleben, hielten sich die meisten schon von mir fern. Auch Jan konnte ich vermutlich nicht erzählen, dass ich diesen bestimmten Job ausübte. Er würde mich wohl genauso verurteilen, aber zumindest in meiner Offenheit konnte er mich wohl verstehen. Ich fand eben beide Geschlechter anziehend. Auf seine Frage hin zuckte ich leicht die Schultern. „Manchmal ja, manchmal nein.“ Es gab durchaus Momente, in denen ich es nur für das Geld gemacht hatte. An solchen Situationen kam man eben nicht vorbei, wenn man auf der Straße lebte und keine andere Arbeit fand. Das erste Mal war schlimm gewesen, doch es wurde mit der Zeit leichter. Man lernte seine Emotionen abzustellen. Deswegen war Sex für mich auch nicht mehr von emotionaler Bedeutung gewesen. Ich hatte noch nie „Liebe gemacht“, wie es so viele Leute nannten. Egal. Für jetzt spielte es auch keine Rolle. Jan suchte einen Club für uns aus und ging voran. Offenbar konnte er viele seiner Arbeitsstellen zu Fuß erreichen. Jan suchte einen Club aus, begrüßte den Türsteher freundlich - offenbar ein Kollege - und wir kamen problemlos rein. Ja, ich sah mit all den Tattoos nicht aus wie 18, aber ich hatte nun einmal früh damit angefangen sie zu sammeln. Wir rückten vor bis zur Bar und Jan bestellte für mich einen Gin Tonic. „Danke.“, rief ich ihm über die laute Musik hinzu und lehnte mich mit dem Ellenbogen an die Theke, während ich die Menge absuchte. „Also... wer gefällt dir? Vielleicht der Blonde in der Ecke? Der sieht aus wie ein Engelchen... Oh oder der Brünette da hinten. Der mit dem grünen Shirt. Der sieht ganz nett aus und bei der Menge Haarspray in seinen Haaren ist er sicher schwul!“, schlug ich vor und sah grinsend zu Jan. Mich interessierte es sehr was so sein Typ war. Was gefiel ihm, was nicht? Stand er auf Engelchen oder auf Bad Boys? Jetzt wo raus war, dass er schwul war, konnte ich offenbar gar nicht genug von ihm erfahren...
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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptyMo 27 Jan 2020 - 15:19

Jan Álvarez
Manchmal ja, manchmal nein. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass dies mein Ding wäre. Ich glaubte aber auch nicht daran, dass es sobald dazu kommen würde. Ich führte keine Beziehung und wenn ich mit einem Typ Sex hatte, dann war es meistens ein One Night Stand. Da ging man nicht gleich auf Rollenspiele ein. Da ging es einfach nur um den schlichten Sex. Wir gingen zu Fuss zu dem Club, welcher ich ausgewählt hatte. Wie erwartet, kamen wir ohne Probleme rein und wir gingen nach vorne bis zur Bar. Ich bestellte für Zed einen Gin Tonic sowie einen Whisky Cola für mich. Ich reichte Zed sein Getränk. Dieser schien bereits schon sehr damit beschäftigt zu sein, die Menge nach potenziellen Partner abzusuchen. Er wollte wohl gleich schon los legen. Ich lachte leise und prostete ihm zu, bevor ich einen Schluck von meinem Drink nahm. „Die Menge Haarspray, die man benutzt, sagt aus, ob jemand schwul oder nicht?“, fragte ich ihn grinsend und liess meinen Blick durch die Menge schweifen. Zugegeben, sie sahen nicht schlecht aus, aber gerade bevorzugte ich einen mit dunklen Haaren, leicht muskulös und vielen Tattoos. Ich wusste selbst nicht, wieso er so sehr in meinem Kopf herumspuckte. „Hmm.., ich weiss nicht. Der Blonde sieht mir fast zu brav aus und beim Brünetten bleibt einem ja die Hand kleben, wenn man ihm durchs Haar fahren will", erwiderte ich grinsend und nippte an meinem Drink. Wir mussten ja auch nicht unbedingt jemanden für mich finden. Ich kam auch ganz gut alleine zurecht. Vor allem war das nicht so einfach sich auf einen anderen Typ zu konzentrieren, wenn Zed immer in meinem Kopf herumspuckte. Ich seufzte leise auf und schürzte die Lippen. „Schauen wir doch lieber einmal, dass wir jemanden für dich finden. Bei mir besteht keine Gefahr, dass es das letzte One Night Stand wäre", meinte ich und versuchte den Fokus von mir abzulenken. „Also… was ist dein Typ?“, fragte ich ihn und hob prüfend eine Augenbraue. Ich konnte mir eine Blondine sehr gut an seiner Seite vorstellen, allerdings wäre er auch gegenüber dieser Brünette Sharon nicht abgeneigt gewesen. Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen, während ich auf seine Beschreibung wartete. Es war auf jeden Fall einfacher eine Frau in diesem Club zu finden als einen schwulen Typen. Die Chance war für Zed also viel grösser, dass er heute Abend Glück hatte. Dabei musste ich mir allerdings eingestehen, dass lieber ich sein möglich letztes One Night Stand gewesen wäre, aber das war Wunschdenken. Ich sah erneut durch die Menge, aber keiner dieser Typen gefiel mir gerade so gut wie Zed es tat. Wie hatte er es geschafft, mir so den Kopf zu verdrehen? Er hatte es vermutlich noch nicht einmal gemerkt.

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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptyMo 27 Jan 2020 - 22:22

Zander „Zed“ Chamberlain
Ich schaute hoch zu Jan und grinste ihn schief an. Ja, ich wollte eine nette Gesellschaft für die Nacht für ihn suchen. Keine Ahnung wieso. Vermutlich um mich davon zu überzeugen, dass ich nicht sein Typ war und er mehr Interesse an andere hegte. Ja, vermutlich genau deswegen tat ich es. „Natürlich. Ich meine… schon mal einen hetero gesehen, der sich eine Tolle föhnt und festsprayt?“, fragte ich schmunzelnd. Die meisten Kerle stylten ihre Haare nur dürftig und wenn, dann nutzten sie wohl nicht gerade viel Haarspray oder Gel. Zumindest die, die hetero waren nicht. Schwule hingegen legten sehr viel Wert auf Styling. Das hatte ich schon einige Male beobachten können. Also ja, der Brünette dort hinten war sicher schwul. Doch offenbar schienen beide Typen nicht Jans Ansprüchen zu entsprechen. Nicht zu brav, aha? Und nicht zu aufgetakelt. Ich wusste nicht so recht was ich mit diesen Informationen anfangen sollte. „Okay, aber vielleicht ist der Blonde nicht so brav wie er aussieht. Ich bin ja auch nicht so verrucht und böse wie ich aussehe, oder?“ Wir wollten ja nun keinen diskriminieren. Aber ja, Jan hatte Recht. Der blonde Kerl sah wirklich aus als würde er zu allem Ja und Amen sagen. Ich konnte ihn mir schwer mit Jan vorstellen also zu dem Brünetten, der Jan allerdings zu aufgetakelt war. Er fuhr also gern durch die Haare des anderen? Ich biss mir von innen auf die Wange, als ich mir vorstellte wie er durch meine Haare fuhr. Okay, ich sollte damit wirklich aufhören! Das ging in die völlig falsche Richtung los! Aber auch Jans Idee für mich jemanden zu suchen, war nicht gut. „Lassen wir das lieber. Ich habe keine Lust meinen Port zu erklären. Das ist ein Abturner. Krebs und so. Außerdem bin ich auch nicht so in Stimmung momentan. Bei dir haben wir wohl bessere Chancen. Dich können wir ja jedem andrehen.“ Jan war leicht zu vermitteln. Er war muskulös, er war bildhübsch und er war heiß. An ihm war nichts auszusetzen. Selbst im Innern war er der perfekte, gutherzige Kerl. Also ja, er war leichter an den Mann zu bringen als ich es zum Beispiel war. Ich presste die Lippen leicht aufeinander und zuckte die Schultern. „Ich bin da nicht wählerisch. Es gibt vermutlich keinen Typ, den ich noch nicht in Betracht gezogen hatte oder bereits im Bett hatte.“ Ja, selbst die nette alte Lady von nebenan hatte bereits mein Bett geteilt - gegen Bezahlung wohlgemerkt. „Wenn ich mir einen Partner aussuche, dann… keine Ahnung - muss es einfach passen. Ich sehe ihn vor meinen Augen und es macht klick. Weißt du?“, fragte ich leise und sah zu ihm hoch. Oh ja, bei ihm hatte es klick gemacht. Schon recht früh, wenn ich mir das jetzt eingestand, aber ich war zu sehr von ihm abhängig als dass ich das alles riskieren könnte. Nein, ich brauchte Jan zu sehr… Es war mir wichtiger diese… Freundschaft zwischen uns nicht kaputt zu machen. Ich war nicht nur auf ihn angewiesen was die Wohnung betraf, sondern auch seine Unterstützung. Ich konnte das alles allein nicht durchziehen. Ich brauchte ihn. In jeglicher Hinsicht.
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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptyMi 29 Jan 2020 - 13:52

Jan Álvarez
Zed schien sich ein Ziel für den heutigen Abend gesetzt zu haben, nur betraf es ihn nicht ihn. Es betraf mich. Wieso wollte er unbedingt, dass ich heute noch mit irgendeinem Fremden Sex hätte? Ich wollte mit ihm Sex haben. Das merkte ich auch jetzt, als mich keiner dieser Typen besonders ansprach. Mein Fokus lag auf Zed, wieso auch immer. Er hatte mir den Kopf verdreht und wenn ich es richtig im Kopf hatte, hatte er es noch nicht einmal absichtlich gemacht. Es war zum Verrücktwerden. Ich lachte leise auf und betrachtete amüsiert den braunhaarigen Kerl mit seiner riesigen Menge Haarspray im Haar. „Nein, ich glaube nicht", beantwortete ich seine Frage mit einem Schmunzeln. Bei Zed dagegen würde ich nur zu gerne durch sein Haar fahren. Verdammt, ich wollte viel zu viel mit ihm machen und es war einfach alles unrealistisch. „Ach, bist du nicht?“, fragte ich ihn und hob grinsend eine Augenbraue. Immerhin hatte er vorhin selbst gesagt, dass er Rollenspiele ab und zu mochte. Er hatte zwar nicht gesagt, welle Rolle er einnahm, aber das spielte keine Rolle. Er hatte keine Lust auf Sex. Oh ja, ich sollte ihn schleunigst aus meinem Kopf streichen. Er war einfach nichts für mich. Er war hetero und hatte noch nicht einmal Lust auf Sex. Ich nahm einen weiteren Schluck von meinem Drink. Er sprach davon, als wäre ich perfekt. Dabei war das überhaupt nicht der Fall. Nicht allen gefiel meine Statur. Ich schürzte leicht die Lippen und sah dann zu Zed, als er anfing zu sprechen. So wie er sich anhörte, hatte er schon beide Geschlechter bei sich im Bett gehabt hatte. Allgemein schien er für sein Alter ziemlich viele sexuelle Erfahrungen bereits gemacht haben. Aber er war doch hetero, oder? Ich wusste, ich konnte nachfragen, aber hätte er heute nicht vielleicht mal mit einem Typ geflirtet als nur mit dieser Brünette? Ich beliess es dabei. Erstens sollte ich mir keine Gedanken darüber machen und zweitens stand er sicher nicht auf Typen. Dann hätte ich doch schon lange etwas gemerkt. Ich seufzte leise und nickte zustimmend. Oh ja, das mit dem Klick machen konnte ich nur zustimmen. Bei ihm passte es auf jeden Fall – jedenfalls von mir aus. Es war eine einseitige Sache. Er würde bald seine Chemotherapie besuchen. Er sollte sich darauf konzentrieren. Dass es gleich auf Anhieb stimmte, war nicht immer so. Bei ihm war es aber definitiv so. „Na ja, bei diesen beiden Typen hat es aber nicht klick gemacht", erwiderte ich mit einem kleinen Lächeln. Ich war auch überhaupt nicht darauf aus, dass ich heute Abend noch mit einem Kerl im Bett landen würde. Zed hatte sich das in den Kopf gesetzt. [Sorry, Handypost]

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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptyMi 29 Jan 2020 - 20:17

Zander „Zed“ Chamberlain
Empört hob ich die Augenbrauen und sah ihn überrascht an. Diese kesse Art kannte ich von ihm gar nicht. Er konnte ja richtig frech werden! „Na hör mal! Hast du mich bisher etwa etwas Böses tun sehen? Ich sehe vielleicht aus wie ein Löwe, aber tief in mir drin schlummert doch nur ein kleines, weißes Kätzchen. Aber verrat es bloß keinem. Das schadet meinem Ruf.“, erklärte ich ihm und zuckte grinsend die Schultern. Ja, ich witzelte gerade ziemlich herum, aber eigentlich war es doch wahr. Ich hatte meinem Vater viele Jahre stumm gehorcht. Es hatte gedauert, bis ich mich seinen Fängen entreißen konnte. Bis heute trug ich die Narben an meinen Knöcheln und meinem Rücken, die mich daran erinnerten. Ich war ein getretener Hund und würde das jemand sehen, würde ich mich winselnd wieder in die Ecke verkriechen. Ich schaute weiter durch die Menge und seufzte. Es hatte bei Jan nicht klick gemacht. Gut, dann würden wir eben weiter suchen. Ich konnte selbst nicht erklären wieso ich dabei so hartnäckig war. Wieso wollte ich Jan unbedingt jemanden für die Nacht suchen? Schnitt ich mir damit nicht ins eigene Fleisch? Und doch scannte ich die Menge auf einen Kerl ab, der heiß war, aber bei dem auch die Chance bestand, dass er wohlmöglich schwul war. Als ich einen im Auge hatte, biss ich mir auf die Lippe. „Okay, wir machen es How-I-Met-Your-Mother-Style.“, sagte ich eher zu mir selbst, packte Jans Hand und begann mich geschickt durch die Menge zu schlängeln. Ich war gut in sowas. Ich fand immer eine Lücke, durch die ich mich durchquetschen konnte. Jan mit seinen breiten Schultern hatte da wohl eher Probleme mit und war zu sehr damit beschäftigt auszuweichen, dass er gar nicht merkte wie ihm geschah. Bei dem heißen, möglicherweise schwulen Typen angekommen, tippte ich ihm auf die Schulter. „Hi. Kennst du schon Jan?“, rief ich, drehte mich unter Jans Arm hinweg und wollte galant wieder verschwinden, um die beiden in Ruhe zu lassen, als ich geradewegs gegen eine Frau stieß, die ihren Vodka - oder was auch immer es war - verschüttete. Perplex blieb ich stehen und blinzelte kurz blöd, ehe mir klar wurde, dass das wohl meine Schuld war. „Oh… fuck, sorry. Ich… ich geb dir einen neuen aus.“, sagte ich und deutete auf die Bar, zu der sie mir bereitwillig folgte. Leider nur wurde ich sie nicht so schnell wieder los wie gedacht.
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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptyDo 30 Jan 2020 - 20:48

Jan Álvarez
Ich lachte leise und schüttelte den Kopf. „Nein, hab ich nicht, aber du hast selbst zugegeben, dass du aus meiner Wohnung hättest mitgehen lassen, wenn ich dir nicht geholfen hätte“, erinnerte ich ihn. Aber er hatte sich an sein Wort gehalten und nichts mitgehen lassen. Sogar seine Schulden versuchte er so schnell wie möglich abzubezahlen. Aber ansonsten hatte er wirklich nichts Böses getan. Er verhielt sich mustergültig. Etwas anderes konnte man gar nicht sagen. „Keine Angst, ich werde es schon nicht in die Welt hinausschreien", meinte ich mit einem kleinen Schmunzeln. Er musste also keine Angst haben, dass sein Bad-Boy-Image irgendeinen Schaden nehmen würde. Mit seinem Aussehen erfüllte er das aber auch wirklich. Mit seinem Kleidungsstil, all seinen Tattoos und dass er immer den Unnahbaren spielte. Dazu gefiel mir sein Bad-Boy-Image noch. Aber ich würde schon das einte oder andere gerne mehr über ihn erfahren. Gut, er wusste auch nicht besonders viel über mich. Ich schwieg über meine Vergangenheit genauso wie er es tat. Aber er wusste doch ein paar grundlegende Dinge mehr. Es fing damit an, dass ich gerade mal seinen Spitznamen kannte. Es wurde für einen Moment still zwischen uns. Während er die Menge musterte, nutzte ich den Moment und tat das gleiche mit ihm. Er war aber nun einmal eine Augenweide. Ich seufzte und wandte den Blick ab. Ja, leider war er tabu. Ich nahm ab und zu wieder einen Schluck von meinem Drink, aber dann ging es auf einmal ganz schnell. Die Worte von Zed konnte ich aufgrund der Lautstärke der Musik nicht hören. Ich sah nur, dass seine Lippen sich bewegten, bevor er meine Hand nahm und mich durch die Menge zog. Während Zed sich geschickt durch die Menge schlängelte, hatte ich mehr Mühe damit. Meine Statur war doch ein bisschen breiter wie diejenige von Zed. Während ich also damit beschäftigt war, der Menge auszuweichen und niemanden anzurempeln, wurde ich einfach weitergezogen. Vor einem Typ, der zugegeben gut aussah, blieb Zed stehen, tippte ihm auf die Schulter, stellte mich vor und drehte sich dann einfach weg. Völlig perplex sah ich ihm hinterher. Meine Aufmerksamkeit wurde dann aber auf den Typen vor mir gezogen, der sich inzwischen umgedreht hatte. Ich konnte ihn ja jetzt nicht einfach so stehen lassen. Das war schon ein bisschen eine miese Nummer von Zed gewesen. Das Karma schlug aber gleich zu, als ich sehen konnte, wie er mit einer Frau zusammenstiess. „Hi, ich bin Fabian", stellte der andere Kerl sich vor, wobei ich ein kleines Lächeln ausmachen konnte. Es wirkte auf jeden Fall so, als wäre er nicht komplett abgeneigt. Innerlich zuckte ich mit den Schultern. Was soll's? Zed wollte mich offenbar verkuppeln und mit dieser Nummer war er wohl ziemlich erfolgreich gewesen. Auf jeden Fall stand ich nun hier und unterhielt mich mit dem Typen, während Zed sonst irgendwohin verschwunden war. Auf jeden Fall schien dieser Typ gegen einen Flirt überhaupt nichts einzuwenden zu haben, sonst würde er mich nicht so anlächeln. Nur weil ich mich mit ihm unterhielt, musste ich ja nicht gleich mit ihm im Bett landen.

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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptyFr 31 Jan 2020 - 22:52

Zander „Zed“ Chamberlain
Ich schien heute wirklich eine Begabung dafür zu haben mich in Gespräche zu verrennen, die ich nicht führen wollte. Ja, die Kleine, der ich den Drink ausgab, war nett und wirklich hübsch, aber momentan stand mir einfach nicht der Sinn danach. Mir ging es momentan einfach mies und ich wollte niemanden bei mir haben, selbst wenn es nur für eine Nacht war. Jan aber war da die große Ausnahme. Ihn schleppte ich ja sogar zu meinen Arztterminen hin, obwohl es ihn vermutlich absolut nicht interessierte und er nur aus Höflichkeit mitkam. Selbst zu der Chemo würde er mich begleiten. Ja, ich schien mich momentan wirklich an ihn zu klammern. Er war wohl momentan einfach der große, starke Mann, nach dessen sicheren Armen ich mich sehnte. Als könnte er mir irgendeine Art Halt geben. Ich war bloß sein ungebetener Gast und auch Jan konnte meinen Krebs nicht wegzaubern. Ich versuchte höflich zu bleiben und die Kleine gleichzeitig abzuwimmeln, aber ich war offenbar wirklich nicht gut darin. Normalerweise schlug ich auch keine Einladung zum Sex aus. Bisher hatte ich nie absagen müssen. Jetzt aber hatte ich wirklich keine Lust auf irgendetwas derartiges. Ich unterhielt mich also bloß nett mit ihr, bis sie mich plötzlich nach meiner Nummer fragte. Es klang vielleicht bescheuert, aber diese Frage schnürte mir wirklich die Kehle zu. Ich merkte wie mir die Luft wegblieb. Es war so eine simple Frage. Sie wollte mich vermutlich bloß anrufen und mich um ein Dat bitten, das ich ablehnen würde, aber dennoch ergriff mich irgendwie die Panik. Was, wenn ich ihr meine Nummer geben würde? Was, wenn ich sie treffen würde? Was, wenn sie über meinen Krebs etwas herausfinden würde? Scheiße, ich war 18 und mein Leben war komplett im Arsch. Was sollte ich der Kleinen schon bieten können? Ich war ein einziges Wrack und das wurde mir offenbar gerade schlagartig klar. Ich schüttelte bloß leicht den Kopf. „Ne, sorry.“, murmelte ich bloß und stürmte dann einfach hinaus. Ja, es war arschig, aber gerade blieb mir nichts anderes übrig. Mir wurde plötzlich kotzübel und als ich erstmal an die frische Luft kam und mich von der Gruppe Rauchern entfernt hatte, fasste ich mir an die Brust und mir schossen Tränen in die Augen. Einfach so. Dabei berührte ich den Port mit meinen Fingern nicht einmal. Plötzlich… brach einfach alles zusammen. Hatte ich gerade eine Panikattacke? Wegen so einer blöden Frage?!
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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptyFr 31 Jan 2020 - 23:44

Jan Álvarez
Ich unterhielt mich ganz gut mit Fabian. Er schien wirklich ein netter Kerl zu sein. Ich musste eingestehen, dass Zed wohl keinen schlechten Geschmack hatte. Dennoch war ich nicht unbedingt darauf aus, dass wir beide heute im Bett landen würden. Wir tauschten zwar die Nummern aus, aber unterhielten uns dann weiterhin. Er stand zwar auch auf Männer, aber wir hatten es nicht eilig einfach schnell in die Kiste zu hüpfen. Zed hatte ich irgendwann mit einer Frau an der Bar ausgemacht, mit der er sich unterhielt. Vielleicht würde ja doch noch etwas für ihn herausspringen. Er hatte zwar gesagt, dass er abgeneigt war, aber man wusste ja nie. Ich jedenfalls wusste, dass ich momentan viel zu sehr auf Zed fokussiert war, als dass ich mit einem anderen Kerl ins Bett gehen wollte. Es war gegenüber von dem anderen Kerl auch überhaupt nicht fair. Dann sah ich aber, wie Zed fast schon fluchtartig den Club verliess. Mein Blick blieb kurz an der Frau hängen, die noch an der Bar stand und ziemlich perplex aus der Wäsche guckte. Bevor ich weiter überlegte, hatte ich mich bei Fabian bereits schon entschuldigt und setzte mich in Bewegung, um Zed zu folgen. Ich brauchte eine Weile, bis ich mich durch die dicht bewegende Masse durchgezwängt hatte. Ich trat an die kühle Luft nach draussen und musste mich zuerst nach ihm umsehen. Natürlich stand die obligate Gruppe von Rauchern vor dem Club. Ein bisschen weiter weg stand Zed alleine mit dem Rücken zum Eingang. Was war denn passiert, dass er derart die Flucht ergriffen hatte? Wenn ich es richtig gesehen hatte, hatten sie doch nur normal miteinander gesprochen. Ich ging auf ihn zu und legte ihm sanft die Hand auf die Schultern. Ich drehte ihn aber nicht zu mir um, sondern liess meine Hand einfach auf seiner Schulter liegen. „Hey, ist alles in Ordnung?“, fragte ich mit leiser Stimme. Ihm war doch nicht plötzlich schwindlig oder so. Vielleicht war es doch keine gute Idee gewesen mit ihm in einen Club zu gehen. Immerhin war er halt gesundheitlich schon ein bisschen angeschlagen. Vielleicht war ihm aber einfach alles zu viel. Er befand sich in keiner einfachen Situation und dass er so jung war, half ihm gerade nicht wirklich. Nein, das machte die Situation nur noch schwieriger. Mit 18 Jahren hatte man andere Erwartungen als an Krebs zu erkranken. Vermutlich sah sein tatsächliches Leben ganz anders aus, als er sich das früher vorgestellt hätte. Selbst wenn ich eigentlich so gut wie nichts über ihn wusste, mochte ich ihn sehr. Mehr, als ich zugeben wollte. Ich hatte mich sehr an seine Nähe und seine Anwesenheit gewöhnt. Zugegeben, es gefiel mir, wenn ich nach Hause kam und wusste, dass ich nicht alleine zuhause sein würde. Irgendwann würde das aber wieder so sein, aber das spielte gerade keine Rolle. Zed schien ziemlich durcheinander zu sein und ich wollte ihm helfen.

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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptySa 1 Feb 2020 - 10:24

Zander „Zed“ Chamberlain
Ich durfte mich da jetzt nicht hineinsteigern. Ich kam mir schon blöd genug vor, ich konnte nicht gebrauchen jetzt auch noch in Panik zu verfallen wegen so einem Schwachsinn. Sie wollte doch bloß meine Nummer haben. Was war daran so schlimm? Offenbar alles. Wie sollte es denn für mich weitergehen? Sollte ich... mein restliches Leben bloß mit One Night stands verbringen? Ich war gerade mal 18 und doch hatte ich bisher noch nie darüber nachgedacht jemanden an meiner Seite zu haben. Ich war immer allein gewesen und jetzt war es wohl zu spät. Wer wollte jetzt schon noch an meiner Seite stehen? Ich zuckte zusammen und biss mir dabei vor Schreck auf die Zunge, als jemand seine Hände auf meine Schultern legte. Schnell blinzelte ich die aufkommenden Tränen weg, doch bei Jans Frage, wurde ich nicht gerade ruhiger. „Nein... nein, nichts ist in Ordnung. Sie wollte meine Nummer. Pah! Als hätte sie dadurch irgendwas gewonnen. Was soll sie von mir schon wollen? Ich hab doch nichts zu bieten. Ich meine... ich hab keine Wohnung, keinen Job, kein Geld. Ich hab nicht mal einen Schulabschluss! Was sollte sie mir schon abgewinnen können?! Ich habe absolut nichts. Außer Krebs!“ Ich schnaubte verächtlich und drehte mich zu Jan um, schaute voller Verzweiflung zu ihm hoch. Scheisse, ich hätte nicht so viel trinken dürfen. Das machte mich redselig. „Auf sowas lässt sich doch keiner ein. Ich werde allein sterben... ich hab mich immer mit one night stands durchgeschlagen, aber das kann ich demnächst auch vergessen, wenn die Chemo mich zerfressen hat. Ich bin... Nichts. Ich bringe dich bloß Probleme. Sowas wie mich will man doch nicht in seinem Leben haben!“, flüsterte ich tonlos und schüttelte bloß den Kopf. Ich hatte gerade eine kleine Kreise. Jan hatte bloß das Pech gerade hier zu sein und sich das anhören zu müssen. Ich seufzte erschöpft und ließ meine Stirn nach vorn gehen sein Schlüsselbein sinken. Er war so groß. Man konnte sich perfekt an ihn ablehnen. Aber auch er war bald nicht mehr da...
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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptySa 1 Feb 2020 - 18:46

Jan Álvarez
Ging es im nicht gut? Wollte er lieber nach Hause? Vielleicht war er einfach viel zu erschöpft oder die Luft war ihm im Club zu stickig geworden. Er war heute immerhin den ganzen Tag unterwegs gewesen. Er hatte heute sehr viel unternommen im Vergleich zu den letzten Tagen, wo er nur lustlos in meiner Wohnung gewesen war und nicht ein einziges Mal an die frische Luft gegangen ist. Ich spürte, wie er zusammenzuckte, als ich meine Hände auf seine Schultern legte. Zeds Worte waren unglaublich traurig und für einen Moment wusste ich nicht recht, was ich sagen sollte. Er war wirklich ganz allein. Ich wusste nicht, wie lange er schon dieses Ding durchzog, immerhin sprach er nie darüber. Vielleicht sollte er genau das aber tun. Jetzt aber war gerade überhaupt nicht der richtige Moment dafür. Als er seine an mein Schlüsselbein sinken liess, legte ich vorsichtig die Arme um ihn und drückte ihn an mich. Er musste sich unglaublich einsam fühlen. Dabei war es doch nicht so, als hätte er nichts zu bieten. Sanft strich ich über seinen Rücken. Es fühlte sich unglaublich gut an, ihm so nahe zu sein, selbst wenn die Situation alles andere als erfreulich war. Ich wusste, dass er sich sonst niemals etwas hätte anmerken lassen. Er wollte nicht zeigen, dass ihm der Krebs mehr zu schaffen machte, als dass er äusserlich zeigte. Schlussendlich war aber auch nur er ein Mensch. „Das stimmt doch gar nicht“, sagte ich mit leiser Stimme, während meine Hand weiterhin sanft und beruhigend über seinen Rücken fuhr. „Es geht nicht um das Materielle. Es geht um einen selbst. Du bist unglaublich stark, sonst hättest du es niemals geschafft dich allein in diesem jungen Alter auf der Strasse durchzusetzen und damit meine ich nicht nur, dass du körperlich auch stark bist. Es ist beeindruckend.“ Ich drückte ihn kurz ein bisschen fester an mich. Wir waren uns noch nie so nahe gewesen, aber ich hatte das Gefühl, dass Zed ein bisschen Nähe gebrauchen konnte. „Du bist ein junger, sehr attraktiver Kerl. Und du hast immer noch dich selbst, denn du hast dich nicht unterkriegen lassen. Ausserdem muss ich dir widersprechen. Du hast bisher absolut keine Probleme bereitet, also red dir das gar nicht erst ein. Ich muss zugeben, dass es mir gefällt, dass ich nicht mehr so allein bin und dass du meistens zuhause bist, wenn ich von der Arbeit oder vom Training komme“, sagte ich und lächelte ihn schwach gut. Eigentlich hatte ich das nicht sagen wollen, aber es fühlte sich gerade einfach richtig an. Ich wusste nicht, ob es am Alkohol lag, aber das spielte gerade keine Rolle. „Es ist normal, wenn man mal einen schwachen Moment hat. Das heisst aber noch lange nicht, dass man nichts wert sei. Diese Moment hat jeder einmal.“ Auch ich hatte solche Momente, nur wollte ich genauso ungern darüber sprechen wie er. Ich legte meinen Finger unter sein Kinn und hob seinen Kopf sanft ein bisschen an. „Du bist nicht Nichts und du bereitest keine Probleme. Du bist ein toller Kerl und man kann sich glücklich schätzen, wenn jemand dich kennt“, sagte ich, während ich ihm fest in die Augen sah. Ich meinte es total ernst. Er war ein bisschen ans Herz gewachsen und er hatte meinen vollen Respekt dafür, was er schon alles in seinem jungen Alter durchgemacht hatte oder noch musste und dennoch versuchte das Beste daraus zu machen Das zeigte doch, dass er alles andere war als ein Nichts.

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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptySo 2 Feb 2020 - 15:26

Zander „Zed“ Chamberlain
Ich hatte gerade doch tatsächlich einen nervlichen Zusammenbruch. Ich kam mir so dumm vor. Es war immerhin nichts passiert und ich stellte mich so an! Wieso drehte ich plötzlich so durch? Es war ja nicht so als wüsste ich erst seit gestern, dass ich vermutlich kein Beziehungsmaterial war. Der Krebs trug eben bloß dazu bei. Was hatte sich also geändert? Dass ich wohl allein sterben würde, war schon vorher klar gewesen. Bloß rückte diese Aussicht irgendwie immer näher. Ich fühlte mich plötzlich… allein und wertlos. So dämlich das auch klang. Doch Jan war da. Ich hatte Glück, dass er zuließ, dass ich meinen Kopf an ihn lehnte. Gerade brauchte ich einfach eine Stütze und er… er war toll. Er legte seine Arme um mich und hielt mich fest. Ich konnte tief durchatmen und versuchen mich zu beruhigen. Es tat mir leid ihn damit jetzt noch zu belasten, aber es half irgendwie. Für einen kurzen Moment gab er mir Wärme zurück und vor allem mit seinen Worten. Er sagte plötzlich Dinge, mit denen ich niemals gerechnet hätte. Ich machte ihm keine Probleme und er war sogar ganz froh mich momentan bei sich zu haben. Er fand… mich nett und konnte mich offenbar recht gut leiden. So traurig das auch war, aber das war wirklich das Netteste, was je jemand zu mir gesagt hatte. Auf der Straße erfuhr man eben nicht besonders viel Liebe und in der Familie, in der ich aufgewachsen war sowieso nicht. Das hier war also recht neu für mich und irgendwie weckte es ein kleines Licht in mir, das ich bisher nicht kannte. Ich hob leicht den Kopf, erwischte direkt Jans Blick und für eine Sekunde blieb mir das Herz stehen. Er sah mich so voller Wärme und Mitgefühl an. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass er mich verstand und mich wert schätzte. Ich wusste selbst nicht, was mich dann dazu brachte das Folgende zu tun. Wie von selbst schob sich meine Hand in seinen Nacken und ich zog ihn einfach zu mir herunter. Er hatte mir Zuneigung gegeben und ich fühlte mich ihm gerade so nah, dass ich… ihn einfach küssen musste. Es war verrückt, aber alles in mir sagte mir gerade, dass ich das hier tun sollte. Dass es richtig war, weil dort jemand vor mir stand, der mich trotz allem irgendwie wert schätzte. Doch kaum hatte ich mich richtig in den Kuss fallen gelassen, kam wohl mein Verstand wieder durch und mir wurde klar, was ich hier gerade tat. Ich schreckte zurück und schaut Jan völlig geschockt von unten an, ehe ich meine Finger auf meine Lippen legte, die vor Aufregung prickelten und beinahe taub waren. „Ich… entschuldige. Das… das hätte ich nicht tun dürfen.“
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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptySo 2 Feb 2020 - 17:08

Jan Álvarez
Ich hoffte, dass Zed meine Worte ernst nahm und sie nicht einfach abtat, als würde ich irgendeinen Scheiss erzählen. Ich meinte es ernst damit. Er hatte meinen vollsten Respekt dafür verdient, was er bis jetzt alles überstanden hatte. Selbst als er die Diagnose Krebs erhalten hatte, hatte er nicht den Kopf in den Sand gesteckt. Nein, er hatte sich seinen Arsch aufgerissen, Geld verdient und sich eine Krankenversicherung besorgt, damit er die Chemo durchziehen kann. Er hatte vor der Biopsie ziemlich oft erschöpft ausgesehen und ich hatte gar nicht erst geglaubt, dass das von der Krankheit gekommen war. Nein, er hatte anders erschöpft ausgesehen, aber er hatte mit mir ja nicht darüber sprechen wollen. Das war okay. Ich hatte schon lange aufgehört weitere Fragen zu stellen. Genauso war ich froh, wenn er keine Fragen über meine Vergangenheit stellte. Ich legte meinen Zeigefinger unter sein Kinn und hob seinen Kopf leicht an, damit er mich ansah. Er sollte sehen, dass ich es wirklich ernst meinte. Ich machte mich nicht über ihn lustig. Jedes einzelne Wort hatte ich ernst gemeint. Mit dem, was danach kam, hätte ich niemals gerechnet. Ich hätte mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Am ehesten hatte ich wohl damit gerechnet, dass er sich aus meiner Umarmung lösen würde und so tun würde, als wäre gerade nichts passiert. Er zeigte nicht gerne seine Gefühle. Selbst wenn er den Unnahbaren spielte, er hatte dennoch ein Herz. Aber er löste sich nicht aus meiner Umarmung und er überspielte auch den Moment nicht. Stattdessen legte sich seine Hand in meinen Nacken und ich wehrte mich nicht, als er mich zu sich hinunterzog. Seine Lippen fühlten sich viel besser an, als ich es mir vorgestellt hatte. Sein Duft berauschte meine Sinne. Ich hatte gedacht, dass er nur auf Frauen stehen würde, aber er hatte mich geküsst. Die Initiative war von ihm ausgegangen. Aber als ich mich dem Kuss hingeben und ihn vertiefen wollte, löste Zed sich ruckartig von mir. Überrascht sah ich ihn an, während ich mich immer noch… ziemlich berauscht fühlte. Wer hätte gedacht, dass sich das so gut anfühlen würde? Ich fuhr mit der Zunge über meine Lippen, auf denen gerade noch seine gelegen waren. Ich fühlte mich wie elektrisch aufgeladen und mein Blick ruhte auf ihm. Wie sollte ich mein Verlangen nach ihm noch länger unterdrücken und ignorieren können, wenn ich jetzt gespürt hatte, wie gut es sich nur schon anfühlte ihn zu küssen? Es wäre eine unmögliche Herausforderung. Aber Zed schien geschockt über sich selbst zu sein. Ich räusperte mich leicht und schüttelte den Kopf. „Du musst dich nicht entschuldigend“, murmelte ich leise. Am liebsten hätte ich die Arme ausgestreckt, ihn an mich gezogen und ihn nochmals geküsst. „Es hat mir sehr gefallen“, gestand ich mit leicht rauer Stimme und sah ihn an. Vielleicht war es für ihn gerade einfach nur dieser Moment gewesen, aber für mich hatte es fast schon zu viele solcher Momente gegeben, als dass ich es leugnen konnte. Ich mochte ihn sehr. Physisch wie psychisch. Ich räusperte mich leicht. Zed schien immer noch geschockt zu sein, also ging ich davon aus, dass er nicht das gleiche gefühlt hatte wie ich. „Willst du lieber alleine sein‘“, fragte ich mit leiser Stimme und ging einen Schritt zurück, um ihm den Raum zu gewähren, den er gerade wohl zu brauchen schien.

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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptySo 2 Feb 2020 - 19:12

Zander „Zed“ Chamberlain
Ich konnte nicht glauben, dass ich das gerade getan hatte. Ja, ich war gerade irgendwie verletzlich und Jan hatte mir Dinge gesagt, die ich offenbar wirklich hatte hören müssen, aber ich durfte nicht direkt die Kontrolle verlieren. Ich hatte ihn geküsst! Himmel, ich zerstörte die einzige Beziehung zu einem Menschen, dem ich irgendwie wichtig war. Jan war mein Freund. Er war der einzige Freund, den ich hatte und ich durfte das nicht einfach wieder verlieren, bloß weil ich meine Triebe nicht unter Kontrolle hatte. Ja, Jan war heiß, aber ich brauchte ihn so viel mehr als Freund als bloß für einen F*ck. Er war mir wichtig und ich machte bloß alles kaputt, wenn ich mit Leuten in die Kiste stieg. Nein, ich würde mich davon nicht bestimmen lassen. Ich hielt mir die Hand vor die Lippen und schaute bloß erschrocken zu ihm auf. Es war passiert ehe ich hatte denken können. Ich schluckte hart, um meine Stimme wiederzufinden. Es hatte ihm sehr gefallen… Also wollte er das? Wollte er wirklich mit mir ins Bett? Und dann? Ich schüttelte bloß leicht den Kopf, ließ meine Hand sinken und spürte wie es mir plötzlich eiskalt den Rücken herunterlief, als Jan sich einen Schritt von mir entfernte und Abstand suchte. „Nein, ich… ich mach es dadurch nur kaputt. Du bist der einzige Freund, den ich habe und das darf ich nicht verlieren, verstehst du?“ Meine Hände zitterten plötzlich. Sowas war ich nicht gewöhnt. Ich war kein gefühlsduseliger Kerl. Für gewöhnlich prallte sowas einfach an mir ab, doch jetzt fühlte ich mich verletzlich und irgendwie… verloren. „Ich brauche dich für so viel mehr als bloß für Sex. Mit sowas mache ich für gewöhnlich bloß alles kaputt. Ich… ich will nicht, dass du dich von mir abwendest.“ Was glaubte er wieso er bloß so wenig über mich wusste? Mehr konnte ich ihm doch nicht erzählen. Er wäre sofort weg und würde mich rausschmeißen, wenn er wüsste wo das Geld herkam, mit dem ich meine Schulden abbezahlte. Ich senkte den Blick, schaute auf meine tätowierten Finger, die ich ineinander verkeilte, damit sie nicht zitterten. „Glaub mir, du willst das hier nicht. Ich bin doch schon froh, dass du mich überhaupt leiden kannst. Sowas hatte ich vorher nie.“, flüsterte ich und schluckte hart, während ich die Augenbrauen zusammenzog. Ich fühlte mich verletzlich und ich hasste es. Dieses ganze Gerede über Gefühle war einfach nicht mein Ding. „Können… wir einfach nach Hause? Ich glaube ich habe zu viel getrunken und mir wird kalt.“, murmelte ich dann kleinlaut. So ganz ohne Ärmel am Tshirt war das kein Wunder.
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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptySo 2 Feb 2020 - 21:36

Jan Álvarez
Zed hatte mich… geküsst. Das war nichts, was ich einfach so ignorieren konnte. Erst recht nicht, wenn es mir derart gefallen hatte. Ich hatte immer noch seinen Duft in meiner Nase und das Blut rauschte mir durch die Adern. Zed dagegen sah eher aus, als hätte er gerade für sich einen schrecklichen Fehler begangen. Er sah so erschrocken aus, dass ich davon ausging, dass es ihm im Gegensatz zu mir überhaupt nicht gefallen hatte. Seine Augen waren riesig. Als ich ehrlich zu ihm war und ihm sagte, dass er mir gefallen hatte, schüttelte er bloss den Kopf. Er hatte wohl einfach nicht das Gleiche gespürt wie ich. Aber wie konnte diese Anziehung nur einseitig sein? Es machte mich verrückt! Dennoch trat ich einen Schritt zurück, weil ich das Gefühl hatte, dass er gerade ein bisschen Abstand von mir brauchte Er hatte mich nicht küssen wollen. Ich wusste nicht, wieso er es doch getan hatte, aber er sah aus, als würde er es am liebsten wieder rückgängig machen. Wieso hatte er Angst mich wegen einem Kuss zu verlieren? Dachte er, dass ich ihn gleich hochkant aus der Wohnung werfen würde? Immer noch schien Zed das schlimmste zu erwarten, dabei wusste ich noch nicht einmal, ob ich überhaupt in der Lage wäre ihn rauszuwerfen. „Es hat ja niemand von Sex geredet“, murmelte ich leise und musterte ihn. Er schien total durch den Wind zu sein. „Und denkst du ernsthaft von mir, dass ich mich von dir abwenden würde, wenn wir miteinander geschlafen hätten?“ Ich hob stumm eine Augenbraue. Zugegeben, ich hatte gedacht, dass Zed mich in der Zwischenzeit ein bisschen besser kennen würde. Ich wollte nicht länger lügen und ich wollte mir auch nicht länger selbst einreden, dass ich nicht auf Zed stand. Ich fuhr total auf ihn ab und dennoch ging es mir dabei nicht nur um Sex. Ich wollte für ihn da sein und ich wollte ihn unterstützen. Es war einfach zum Verrückt werden. Ich konnte eigentlich immer noch selber entscheiden, was ich wollte oder nicht. Ich war genug alt dafür. Ich konnte mit den Konsequenzen leben. „Ich kann dich mehr als nur gut leiden“, murmelte ich leise, wobei ich mir noch nicht einmal sicher war, ob er es gehört hatte. Vielleicht war es besser so. Ich spürte förmlich wie Zed auf Distanz ging. Er ging auf Abstand. Er wollte mir nicht näher kommen und so ungerne ich das auch wollte, ich musste es akzeptieren. Ich hob mein Cap an und fuhr mir seufzend durch das Haar, bevor ich das Cap wieder aufsetzte und nickte. „Sicher“, antwortete ich und setzte mich mit ihm in Bewegung. Weil er das gerade sicher so wollte, behielt ich zu ihm einen gesunden Abstand bei und hielt meine Klappe, aber meine Gedanken wanderten immer wieder zum Kuss. Er musste doch wenigstens etwas von der Anziehung gespürt haben, sonst hätte er mich doch nicht geküsst! Aber er schien sich mit aller Macht dagegen zu wehren, weil er fest davon ausging, dass ich ihn früher oder später wegschmeissen würde, als wäre er ein Stück Abfall. Dabei mussten wir doch noch nicht einmal Sex haben. Ich wollte ihm… einfach näher kommen. Aber das konnte ich vergessen, das hatte ich gemerkt. Er sollte sich um seine Chemo kümmern und nicht um mich. Ich schob die Hände in meine Hosentasche und sah geradeaus. Aber ich konnte diesen Kuss nicht einfach vergessen.

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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptySo 2 Feb 2020 - 21:50

Zander „Zed“ Chamberlain
Ich wusste nicht wieso das passiert war. Für einen kurzen Moment hatte ich mir wohl eingebildet da etwas gespürt zu haben. Ich hatte die Wärme, die von Jan ausgegangen war gespürt und geglaubt das wäre der Moment gewesen, um mich ihm zu nähern und zu offenbaren. Erst jetzt war mir klar geworden, dass das ein Fehler war. Er wäre fort, sobald er wüsste wer ich war und was ich alles bereits getan hatte. Ich war kein Beziehungsmaterial - nicht, dass Jan das überhaupt wollen würde. Was sollte er auch mit mir? Ich war bloß gut für einen One Night Stand und sobald er mit mir durch war, wäre ich doch… nutzlos. Wir würden nie wieder einfach bloß Freunde werden, dabei brauchte ich ihn doch so sehr. Ich war abhängig von ihm, denn er war der einzige, der sich um mich scherte. Er tat mir so unglaublich gut, dass ich nichts an unserer Situation ändern wollte. Aus Angst ihn ganz zu verlieren. Ich schlang die Arme um meinen Bauch und senkte den Blick. So unsicher und verängstigt hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt und ich hasste es. Es hatte niemand von Sex geredet. „Von was denn sonst? Ich meine… das ist alles, was ich dir bieten könnte. Sex. Ja, er wäre sicher toll, aber dann? Danach wirft man mich weg wie ein gebrauchtes Paar Schuhe. Das habe ich oft genug erlebt. Ich bin gut genug für eine Nacht und das war’s. Ich bin eben kein Beziehungsmaterial oder sowas. Du… fährst besser damit, wenn ich nicht mehr bin als ein Freund. Glaub mir.“, murmelte ich und presste die Lippen aufeinander. Es war egal, was ich in diesem Moment wollte. Es war egal, was ich mir wünschte. Es war zu Jans Bestem, wenn er das hier einfach vergaß und wir weitermachten wie bisher. Auch, wenn der Kuss ihm gefallen hatte, ich würde ihm nicht mehr geben können. Vorsichtig hob ich den Kopf, als Jan doch allen Ernstes sagte, dass er mich mehr als bloß leiden konnte. Ich brauchte eine Weile, um diese Worte zu filtern und zu verstehen. „Ich dich doch auch… Deswegen möchte ich nicht, dass das hier kaputt geht. Du bist mein erster richtiger Freund. Ich will nicht wieder allein sein.“, flüsterte ich tonlos. Ich fühlte mich plötzlich wieder wie der verletzliche, verängstige, kleine Zander, der nicht wusste wie er sich selbst helfen sollte. Ich fühlte mich schwach und angreifbar. Ich hatte mir geschworen so nie wieder zu fühlen und doch stand ich nun hier und schaute dabei zu wie Jans Miene sich veränderte. Ich hoffte so sehr, dass er das verstand und es mir nicht übel nahm. Ich konnte mir nicht leisten ihn zu verlieren. Ich durfte nicht wieder allein sein. Ich packte das alles ohne ihn doch nicht.
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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptyMo 3 Feb 2020 - 8:10

Jan Álvarez
Er wollte es nicht. Ich konnte nicht mehr tun, als dies zu akzeptieren. Dabei wollte ich ihn. Ich wollte ihn küssen und so vieles mehr. Aber Zed war bereits schon wieder dabei, die Barriere um sich herum aufzubauen. Er hatte mir einen Vorgeschmack gegeben, wie es sich anfühlen würde und es hatte sich einfach viel zu gut angefühlt. Noch nie hatte mich ein Kuss derart berauscht. Das spielte aber alles keine Rolle. Diese Sache zwischen uns hatte Zed bereits beendet, bevor es überhaupt hatte anfangen können. Ich seufzte leise und schüttelte den Kopf. Er konnte mehr bieten als nur Sex, aber er wollte gerade nicht auf mich hören. Er würde sich von seiner Entscheidung nicht umstimmen lassen. Er glaubte ernsthaft, dass ich ihn genauso wegwerfen würde wie es die anderen getan hatten. Sah er in mir diesen Typ? Allem Anschein nach. Missmutig stopfte ich die Hände in meine Hosentasche. Er hatte schon beschlossen, dass er uns keine Chance geben wollte. Das lag wohl einfach daran, dass er die Anziehung nicht als so stark empfand, wie ich es tat. Das konnte vorkommen. Ich seufzte leise auf und fuhr mir durch das Haar. Eigentlich wären alle Voraussetzungen gegeben. Er sagte selbst, dass er mich mehr als gut leiden konnte, aber er wollte sich nicht darauf einlassen. Dachte er ernsthaft, er war der Einzige mit einer unschönen Vergangenheit? Vielleicht wäre es anders zwischen uns, wenn er wüsste, wie meine Vergangenheit aussah. Ich war aber noch nicht bereit mit ihm darüber zu reden. Ich wusste nicht, ob ich es ihm sagen wollte. Er hatte das Gefühl, dass ich der perfekte Kerl war. Ich konnte gar nicht sagen, wie falsch er damit lag. Trotzdem gefiel mir die Vorstellung, wie er mich sah. Das war aber ein falsches Bild und vielleicht sollte ich dieses angeblich perfekte Bild von mir mal korrigieren. „Okay, ich hab schon verstanden“, murmelte ich leise und behielt meine Hände in der Hosentasche. „Komm, gehen wir nach Hause", murmelte ich leise und setzte mich in Bewegung. Dieser Abend war wohl ein kleiner Reinfall gewesen. Ich hätte ihn einfach nicht zum Abendessen einladen sollen. Es wirkte so, als hätte ich damit eine unsichtbare Grenze überschritten. „Keine Angst, ich werde deine Entscheidung respektieren“, sagte ich und warf ihm einen kurzen Blick zu, bevor ich wieder auf die Strasse vor uns blickte. Nein, ich würde mich zurückhalten und ihn nicht bedrängen. Es würde bald seine Chemotherapie beginnen und da hatte er keinen Platz für das, was immer zwischen uns war. Er brauchte einen Freund, keinen Liebhaber. Also würde ich meine Gefühle zurückstecken und einfach versuchen ihm ein guter Freund zu sein. Ich wusste, wie es war, wenn man das Gefühl hatte, man wäre alleine. Es war besser geworden, als ich Alenica getroffen hatte und genauso einen Freund schien Zed momentan zu gebrauchen. Es war mehrheitlich still den restlichen Weg nach Hause, was kein Wunder war. „Willst du noch duschen gehen?“, fragte ich ihn. Ich würde ihm den Vortritt lassen. Er sah gerade aus, als würde er nur noch schlafen wollen. Ich zog das Cap ab und warf es auf den kleinen Tisch vor dem Sofa, bevor ich in die Küche ging, um mir ein Glas Wasser zu holen.

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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptyMo 3 Feb 2020 - 17:10

Zander „Zed“ Chamberlain
Er respektierte meine Entscheidung. War ihm überhaupt klar, dass ich sie für ihn traf? Es wäre besser so. Was sollte er schon mit mir anfangen. Er hatte wohl wesentlich besseres verdient als mich. Für einen one night stand war ich vielleicht gut genug, aber mehr konnte ich ihm nicht geben. Ich war... einfach nicht gut für ihn. Ich war nicht gerade gutes Material für eine Beziehung. Eher im Gegenteil. Ich war launisch und anstrengend. Ich verdiente mein Geld damit mit anderen Leuten ins Bett zu springen. Selbst wenn ich damit aufhören würde... die wenigsten würden mit einer Hure ins Bett, oder? Und diesen Stempel würde ich eben immer tragen. Und zu all dem kam nun auch noch diese Krebs-Scheiße. Wer wollte sich damit schon beschaffen? Jan war damit mehr als genug in Kontakt. Frustriert senkte ich den Blick und schlang die Arme um meinen Bauch. Es war ja nicht so, als würde ich es nicht gern probieren wollen. Ja, einen Partner zu haben klang toll und Jan war so unglaublich verständnisvoll mit mir, aber ich konnte ihm das doch nicht antun. Mal ganz davon abgesehen, dass ich wieder ganz allein und auf der Straße enden würde, wenn Jan erstmal merkte wer ich wirklich war. Doch ich hoffte, dass er das gar nicht musste, deswegen sagte ich nichts mehr. Mir war lieber er glaubte ich wäre nicht interessiert als dass er mich eklig fand oder so. Ich machte das alles ja selbst nicht gern, aber ich hatte eben oft einfach keine andere Wahl. Ich schlang die Arme um meinen Bauch und folgte ihm stumm, als er den Weg zurück zu seiner Wohnung vorgab. Ich kam mir absolut blöd vor. Ich hätte mich besser im Griff haben und ihn nicht küssen sollen. Jetzt war bereits alles kaputt. Ich hätte zufrieden mit dem sein sollen, was ich hatte. Als wir in seine Wohnung kamen, war mir ziemlich kalt, also stimmte ich einer warmen Dusche gern zu. Ich verkroch mich im Bad und drehte das Wasser auf. Leider wusch es dieses miese Gefühl aber nicht von mir. Ganz im Gegenteil. Selbst frisch geduscht fühlte ich mich nicht besser. Meine Lippen prickelten immer noch irgendwie und ich hatte dieses merkwürdig glaube Gefühl in meinem Magen. Wurde ich jetzt auch noch krank? Ich hob den Blick in den Spiegel und meine Laune sackte weiter ab, als ich den Port an meiner Brust sah. Stumm wechselte ich das Pflaster darum und wickelte mir das Handtuch um die Hüften. Ich huschte ins Schlafzimmer und fröstelte leicht, als ich mir ein T-shirt über den Kopf zog und schnell in meine Boxershorts schlüpfte. Danach fand ich Jan im Wohnzimmer und schluckte. „Die Dusche ist frei.“, murmelte ich leise. Seit er mich kannte war ich wohl kein einziges Mal so kleinlaut geworden. Jetzt aber fühlte ich mich plötzlich einfach so. Erst dieser nervliche Zusammenbruch und dann die chaotische Achterbahnfahrt der Gefühle. Ich war es nicht gewohnt mit so viele Emotionen umzugehen.
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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptyMo 3 Feb 2020 - 19:46

Jan Álvarez
Zed dachte, dass er schlecht für mich war. Mir war schon bewusst, dass er kein Unschuldslamm war. Er hatte sich so sehr über den Port geärgert und gemeint, dass er nicht mehr seiner Arbeit nachgehen konnte, dass ich eigentlich fast schon davon ausging, dass er mehr oder weniger seinen Körper verkaufte. Ich wusste nicht, wie weit er ging oder gegangen war. Ich konnte es ihm aber wohl nicht zum Vorwurf machen, wenn er damit versuchte zu überleben. Vielleicht konnte er deswegen auch einfach nichts mehr mit Sex anfangen. Aber ich hatte ihm ja gesagt, dass es dabei nicht nur um Sex ging. Spürte er das denn nicht? Er wollte es gar nicht spüren. Dabei war ich nicht ansatzweise so perfekt, wie er das von mir erwartete. Ich war ein Ex-Junkie und ich hatte Aufträge erledigt, die nicht immer ganz sauber gewesen waren. Kurz gesagt, sollte ich Gott danken, dass man mich nicht erwischt hatte, sonst hätte ich einen schönen Strafregistereintrag, wenn ich nicht sogar in den Knast gewandert wäre. Ich wollte es gar nicht herausfinden. Ich war froh, dass diese Zeit hinter mir war. Aber damals hätte ich alles getan und jeden Job erledigt, nur damit ich genügend Geld für den nächsten Schuss hätte zusammenkratzen können. Auf dem Heimweg war es still zwischen uns und ich hing mehrheitlich meinen eigenen Gedanken hinterher. Niemand ausser meiner Familie und diejenigen von der Selbsthilfegruppe wussten von meiner Vergangenheit. Es war immer noch… beschämend. Meine Eltern wussten zwar, dass ich drogensüchtig gewesen war, aber sie wussten nicht den Grund. Sie wussten nicht, dass ich wegen meiner Homosexualität erst da hinein gerutscht war. Ich hatte damals nur gewusst, dass meine Eltern mich niemals so akzeptieren würden, wie ich eigentlich war. Ich schob diese deprimierenden Gedanken auf die Seiten. Es ging Zed nichts an. Es gab keinen Grund, wieso er das erfahren sollte. Er sprach nicht über seine Vergangenheit und ich nicht über meine. Es wäre das einfachste. Er brauchte nur einen Freund. Ich konnte sein Freund ohne, dass er über meine Vergangenheit Bescheid wusste. Ich liess Zed den Vortritt ins Badezimmer und wartete im Wohnzimmer, bis er fertig war. Zeds Worte waren so leise, dass ich sie fast nicht verstand. Es passte nicht wirklich zu seiner sonstigen Art. Sonst hatte er keine Bedenken den Mund aufzumachen und mal einen frechen Spruch rauszulassen, aber jetzt? Jetzt wirkte er bleich, irgendwie eingeschüchtert und ziemlich müde. Ich holte mir zuerst frische Boxershorts im Schlafzimmer, bevor ich unter die Dusche ging. Zed wollte sicher gleich schlafen gehen und nachdem, was gerade vorgefallen war, war es sicher nicht die beste Idee mich praktisch vor ihm umzuziehen. Nach der Dusche schlüpfte ich in die Boxershorts, rubbelte mir mein Haar trocken und putzte mir die Zähne, bevor ich ins Schlafzimmer ging. Ich schlüpfte unter die Bettdecke und richtete meinen Blick an die Decke. Ich wusste, dass ich nicht so schnell einschlafen würde. Nicht wenn meine Gedanken die ganze Zeit zum Kuss wandern würde. Dass dabei Zed am Ende meines Bettes am Boden lag und somit eigentlich fast schon in Greifnähe machte es nicht besser. Ich seufzte leise und schüttelte den Kopf, bevor ich mich wortlos auf die Seite drehte. Ich sollte ihn vergessen, verdammt nochmal. So schwierig konnte das doch nicht sein.

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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptyDi 4 Feb 2020 - 7:53

Zander „Zed“ Chamberlain
Ich kauerte mich am Fußende des Bettes zusammen, aber ich fühlte mich elendig. Es wurde die Nacht über nicht besser. Was war bloß in mich gefahren Jan einfach zu küssen? Mir war doch von Anfang an bewusst gewesen, dass er für mich tabu war. Er war gar nicht meine Liga und er hatte weitaus besseres verdient. Und trotzdem hatte ich mich mitreißen lassen und plötzlich dieses Loch zwischen uns aufgerissen. Ich wusste nicht, was ich nun tun soll. Wie sollte ich ihm erklären, dass es das beste für ihn war, wenn wir das nicht taten? Natürlich freute ich mich, dass es ihm offenbar gefallen hatte, aber er kannte eben nicht die Wahrheit über mich. Die ganze Nacht über zermarterte ich mir den Kopf und selbst am Morgen fand ich keine Ruhe, als Jan Stumm an der Küchentheke lehnte und seinen Shake trank. Wie sollte ich so nicht länger schweigen? Ich kniff die Augen zu und kratzte meinen Mut zusammen. „Okay, so geht das nicht weiter. Ich will nicht, dass das hier schräg wird oder so, also muss es wohl raus.“ Ich schluckte hart und drehte mich mit schweißnassen Händen zu ihm um. „Ich bin eine Schlampe. Okay? Wortwörtlich. Ich habe für Geld Sex mit fremden Leuten. Mein erstes Mal war mit einem schmierigen Typen, der mir 20 Dollar angeboten hat, damit ich nicht verhungere. Diesen Stempel werde ich ewig tragen. Ja, sogar buchstäblich.“ ich drehte meine Hüfte ein wenig und zog die Jeans herunter, damit er das rote tattoo auf meinem hintern sah. „Slut. Ja, ich hatte echt super Freunde, die mich im Suff tätowiert haben. Es fällt mir also schwer zu vertrauen. Es fällt mir schwer zu glauben, dass irgendwer mehr in mir sieht und vor allem denke ich, dass du weitaus besseres verdient hast.“ Er könnte dich jeden haben. Wieso interessierte er sich dann für jemanden, den er von der Straße gekratzt hatte? „Morgen fängt meine Chemo an. Ich habe echt eine Scheißangst, auch wenn ich das nicht zugebe. Aber ich krieg das alleine nicht hin. Du darfst mich nicht fallen lassen...“, erklärte ich nun leiser und schluckte den Kloß in meinem Hals herunter. Alle anderen hatten mich fallen gelassen. Diesmal aber würde ich das nicht ertragen. Nicht bei all der Scheiße, die mir gerade passierte.
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Copilu
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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptyFr 7 Feb 2020 - 19:12

Skye Thompsan
Irritiert wich ich mit meinem Oberkörper etwas zurück. Zumindest soweit das in dem Bett ging. Nicht nur, dass er eigentlich mein behandelnder Arzt war machte diese Situation mehr als skurril. Er war verdammt noch mal ein komplett fremder. Da war es mehr als übergriffig, wenn er mir einfach so an die Haare fasste. Wenn bei der Behandlung die Haare irgendwie im Weg waren war das etwas anderes, doch das war hier eben nicht der Fall. Bevor ich ihn jedoch fragen konnte, was zum Teufel das sollte war er auch schon nahezu aus dem Raum gestürzt. Verwirrt schüttelte ich den Kopf und fuhr mir über die Arme, auf denen sich eine Gänsehaut gebildet hatte. Mit Berührungen an sich hatte ich nicht das Problem. Was es eher schlimm machte waren, wenn mich Fremde unerwartet berührten und es dann auch einfach nur übergriffig, wie bei ihm war. Sollte ich mich über ihn beschweren? Ich meine wenn er mit allen seinen Patientinnen so umging war das alles andere als vertretbar. Auf der anderen Seite war es schon ziemlich spät und in der Verwaltung war wahrscheinlich eh niemand mehr da. Also musste ich sowieso bis morgen warten, um überhaupt etwas unternehmen zu können. Ich packte erst einmal meine Nähsachen zusammen und schaute dann einfach noch einen Film auf meinem Laptop, um mich von der komischen Situation eben abzulenken. Irgendwann überkam mich dann aber doch die Müdigkeit und ich packte auch den Laptop weg, stellte mir noch schnell einen Wecker, ich war ja alleine im Zimmer, bevor ich mich ins Bett kuschelte und auch irgendwann einschlief.
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ɢedαɴĸeɴloѕ
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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptySo 9 Feb 2020 - 13:50

Jan Álvarez
Es war eine komische Stimmung zwischen uns. Am liebsten hätte ich ihn einfach zu mir ins Bett geholt und ihn in meine Arme gezogen. Dabei ging es mir noch nicht einmal um Sex. Ich wollte seine Nähe spüren. Zed hatte mir einen Vorgeschmack gegeben, wie es sich anfühlte. Aber er hatte entschieden, dass er dieses Risiko nicht eingehen wollte. Ich musste das einfach akzeptieren. Er musste bereits mit seinem Krebs zurechtkommen und mit der damit verbundenen Chemotherapie und später der Operation. Da lag es für mich einfach nicht drin, mehr für ihn als nur ein Freund zu sein. Genauso angespannt war aber die Stimmung noch am nächsten Morgen. Ich war vor Zed wach, zog mich an und verliess leise das Schlafzimmer. Er brauchte den Schlaf. Er würde noch schneller erschöpft werden, wenn dann in den nächsten Tagen erst einmal die Chemotherapie angefangen hatte. Schlussendlich waren wir beide jedoch gemeinsam in der Küche und sprachen kein Wort mehr miteinander. Ich nippte an meinem Shake, bis Zed auf einmal die Stile unterbrach. Ich liess den Becher sinken und sah ihn verwundert an, bevor er bereits mit der Sprache herausrückte. Meine Vermutung, die ich in den letzten Wochen gehabt hatte, bestätigte sich. Ich hatte aber auch nicht gewusst, wie er das Geld sonst so schnell hätte auftreiben können. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, dass er irgendwelche Drogen vertickt hätte, aber so schätzte ich ihn eher nicht ein. Zed drehte sich um und zeigte mir das Tattoo, welches ich im Krankenhaus bereits gesehen hatte, aber nicht hatte identifizieren können. Ich hätte Besseres verdient. Das hatte er gestern schon gesagt und dabei kannte er meine Vergangenheit kein bisschen. Ich seufzte leise und stellte den Becher ab, bevor ich mich mit dem Armen auf der Küchenablage abstützte. „Ich werde dich nicht verurteilen, dass du etwas tust, nur um dein Überleben zu sichern“, erwiderte ich mit ruhiger Stimme und rieb mir über die Stirn. „Ich würde dir gerne beweisen, dass ich mehr in dir sehe. Viel mehr.“ Ich richtete meinen Blick auf ihn. Wie gerne hätte ich ihn einfach in eine Umarmung gezogen. „Aber ich werde deine Entscheidung respektieren+, sagte ich mit leiser Stimme. Vielleicht würde er ja mit der Zeit seine Entscheidung überdenken und vielleicht sogar seine Meinung ändern. Aber ich würde ihn nicht dazu drängen. Er sollte sich auf die bevorstehende Chemotherapie konzentrieren, denn wie er selbst gesagt hatte, er hatte eine Scheissangst davor. „Ich werde dich nicht fallen lassen“, versprach ich ihm und hoffte nur, dass er mir das auch glauben würde. Er wollte sich selbst schützen, indem er nicht zu schnell den anderen vertraute. Dabei hoffte ich insgeheim, dass er mir nur ein kleines bisschen mehr vertrauen würde. Ich griff nach meinem Becher und trank den Inhalt aus, bevor ich den Becher ausspülte. Die Situation würde dennoch immer irgendwie angespannt bleiben, denn der Kuss spukte unablässige in meinem Kopf herum. So schnell würde ich den wohl auch nicht vergessen.

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BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 2 EmptySo 9 Feb 2020 - 17:37

Zander „Zed“ Chamberlain
Ich kam mir blöd vor. Hätte ich es ihm lieber nicht sagen sollen? Ja, er sagte er würde mich nicht verurteilen, aber tat das nicht jeder irgendwie? Niemand akzeptierte einfach so, dass sein Mitbewohner mit der halben Bevölkerung der Stadt schlief. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es Jan absolut nichts ausmachte und er mich noch genauso sah wie vorher. Ich hoffte ihn damit zumindest ein wenig verschreckt zu haben. Eine Beziehung wollte er damit wohl zumindest nicht mehr. Das war gut, denn so war die Wahrscheinlichkeit, dass er mich verlassen würde wesentlich geringer. Und genau das sagte er mir auch. Er versicherte mir, dass er mich nicht fallen lassen würde, aber… wie sollte ich ihm das glauben? Er konnte sowas wohl kaum versprechen, oder? Er konnte mich nicht ewig bei sich wohnen lassen und er konnte diese ganze Krebsscheiße wohl auch nicht ewig ertragen. Ich seufzte und ließ meine Stirn auf den Rand des Eimers sinken, den sie mir gegeben haben. Ich saß auf dem Krankenhausbett und wartete darauf, dass die Zeit schneller vorbei ging. Sie hatten mir einen Schlauch an den Port gehängt, durch das das Gift direkt in meinen Körper fließt und ich hatte nach wenigen Minuten angefangen zu kotzen. Ich fühlte mich elendig, aber der Tropf müsste bald durchgelaufen sein. Zumindest sagte das die Krankenschwester. „Und das soll ich jetzt immer wieder durchziehen?“, murmelte ich erschöpft und drehte den Kopf, sodass ich rüber zu dem Stuhl sehen konnte, auf dem Jan saß und auf mich wartete. Er war meine Begleitung für den Rückweg. Ich hatte ihm gesagt, dass er in der Zwischenzeit gerne gehen und etwas anderes machen konnte, aber er hatte darauf bestanden bei mir zu bleiben. Vermutlich weil er die Panik in meinen Augen gesehen hatte. „Ich weiß nicht, ob ich das packe.“, flüsterte ich leise und schloss meine Augen. Wieso nur konnte ich nicht einfach ein normales Leben führen?
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