Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.



 
StartseiteSuchenNeueste BilderAnmeldenLogin

 

 Live your life RPG

Nach unten 
+5
Shairen
Ashes.
Copilu
Skyfall
Solangii
9 verfasser
Gehe zu Seite : Zurück  1 ... 7 ... 10, 11, 12 ... 16 ... 21  Weiter
AutorNachricht
Skyfall
Lehrer
Skyfall


Alter : 26
Anzahl der Beiträge : 3706
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptySa 23 Mai 2020 - 22:35

Zander „Zed“ Chamberlain
Ich sah in den Spiegel und presste die Lippen aufeinander. „Ich weiß nicht ob ich mich an den Anblick gewöhnen will. Ich sehe aus wie ein Snob.“, murmelte ich leise. Ich kannte das. Früher hatte ich immer Anzüge tragen müssen auf den Galas, auf denen wir eingeladen gewesen waren. Ich hatte immer gerade stehen und mich korrekt artikulieren müssen. Ich hatte das richtige Besteck für das richtige Essen wählen und die Teetasse richtig halten müssen. Ich war unter grausamen, hinterlistigen, widerlichen Anzuträgern aufgewachsen und jetzt wieder in einem dieser Stoffe zu stecken ließ mich mich unwohl fühlen. Ich fühlte mich einfach nicht wie ich selbst, doch zumindest saß dieser Anzug besser als das übergroße Hemd von Jan. Ich sah mir im Spiegel selbst ins Gesicht und seufzte. Jan hatte Recht. Ich war blass wie eine Wand. „Aber schwarz lässt mich im Hintergrund verschwinden.“ Ich seufzte und rieb mir frustriert über das Gesicht, ehe ich meine Mütze richtete und mich an die Verkäuferin wendete. Mein Freund wollte Farbe? Gut, dann sollte er sie bekommen. Zumindest zur Anprobe. Ich vertraute seinem Urteil und wenn er glaubte, dass es besser aussehen würde, dann würde ich es zumindest versuchen. Jan trug immerhin selbst noch Anzüge, wenn er in nobleren Clubs arbeitete und wusste wie er darin wirklich scharf aussehen konnte. Er hatte da wohl ein bisschen mehr Ahnung als ich. Also verschwand ich zurück in der Umkleidekabine und ließ mir von der Verkäuferin einen Anzug durchreichen, den sie gut fand. Sie wählte doch tatsächlich ein rosa Hemd für mich heraus. War es denn so offensichtlich, dass wir ein schwules Pärchen waren? Ich seufzte und betrachtete den hellgrauen Anzug kurz, ehe ich mich geschlagen gab und mich umzog. Leider sah ich schon in dem kleinen Spiegel in der Kabine, dass die beiden wohl Recht gehabt hatten. Es sah deutlich besser aus, aber das würde ich wohl kaum laut zugeben. Also trat ich aus der Umkleide heraus und präsentierte mich (https://i.pinimg.com/originals/65/b5/d6/65b5d6ca3c512d2b7085f7490e24555b.jpg) mit den Stücken, die die beiden ausgesucht hatten. „Sieht ganz okay aus. Haben Sie vielleicht noch eine Mütze oder… einen Hut?“ Meine geliebte Mütze würde ich wohl zu Hause lassen müssen, aber ein Hut würde zumindest die meisten kahlen Stellen abdecken. Sobald meine Haare etwas ebenmäßiger wuchsen, könnte ich darauf dann auch wieder verzichten.
Nach oben Nach unten
Copilu
Oberprima
Copilu


Alter : 25
Anzahl der Beiträge : 701
Anmeldedatum : 24.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptySa 23 Mai 2020 - 23:00

Finnegan „Finn“ Williams
„Okay dann machen wir das so“, sagte ich noch lächelnd, bevor ich ins Wohnzimmer verschwand, um ihren Schlafplatz vorzubereiten.
Natürlich war ich damit schneller fertig, als Nica mit dem Kochen. Auch wenn das Essen noch nicht komplett fertig zu sein schien roch es schon verdammt gut in der Küche. Wenn es nur ansatzweise so gut schmeckte wie es roch konnte ich schon zufrieden sein. „Okay mach ich“, sagte ich. Sie schien ja ganz gut zurecht zu kommen, aber da ich auch nicht wusste, wie viel sie noch machen musste hatte ich zumindest fragen wollen, ob sie Hilfe gebrauchen konnte. Deswegen machte ich mich daran schon mal Teller und Besteck zu holen und damit den Tisch zu decken. Tatsächlich dauerte es auch nicht lange, bis das Essen dann schließlich fertig war. Ich setzte mich also an den Tisch und nahm mir etwas von dem Essen. „Es sieht auf jeden Fall schon sehr lecker aus. Dann guten Appetit“, wünschte ich ihr lächelnd. Als ich probierte musste ich zugeben, dass ihr Essen genauso gut schmeckte, wie es aussah. "Es schmeckt echt gut, du musst mir mal das Rezept verraten. Vielleicht schaffe ich es dann auch mal nicht immer nur die drei gleichen Gerichte zu kochen", meinte ich lachend. Ich meine ich konnte definitiv mehr als drei Gerichte kochen, aber meistens waren es eben doch nur ein paar zwischen denen ich wechselte. Vor allem wenn ich gerade an einem Artikel saß und recht viel zu tun hatte tendierte ich dazu recht wenig zu essen oder eben nur Sachen, die recht schnell zu machen waren. Das waren dann eben immer recht ähnliche Sachen. Ob es viel brachte mehr Rezepte zu haben wusste ich nicht, aber ich probierte dann doch auch ganz gerne mal neue Rezepte aus, also bestand schon eine gewisse Möglichkeit. "Wie lange bist du eigentlich noch bei uns im Café?", fragte ich. Sie war ja doch schon eine Weile bei uns und ich wusste nicht, wie es an ihrem eigenen Arbeitsplatz war, ob diese sie noch lange entbehren konnten. Eigentlich hätte ich nichts dagegen, wenn sie noch eine Weile bei uns bleiben würde. Bisher schien sie ja wie eine recht gute Gesellschaft, auch wenn wir uns immer nur mal kurz in den Pausen unterhielten. "Wenn du magst können wir nach dem Essen auch noch nen Film schauen oder so. Oder wenn du schlafen gehen möchtest ist das auch okay", meinte ich schulterzuckend. Ich wusste ja nicht, wann sie sonst so ins Bett ging. Für mich war es noch relativ früh, deswegen hätte ich nichts dagegen noch etwas zu machen.
Nach oben Nach unten
Skyfall
Lehrer
Skyfall


Alter : 26
Anzahl der Beiträge : 3706
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptySo 24 Mai 2020 - 12:41

Skye Aldren
Raven und ich waren letztes Jahr das letzte mal zusammen hier gewesen. Jetzt war alles anders als damals. Ich war nicht mehr der schwache, traurige Kerl, der die Freundin seines Bruders liebte. So viel hatte sich in diesem einen Jahr geändert. Und in den letzten Wochen ganz besonders. Genau deswegen war es auch wichtig, dass ich nochmal mit Raven sprach. Ich meine… ich hatte ihn ganz schön außer Acht gelassen. Klar, er war nicht mein Vater, aber er hatte diese Rolle einige Jahre für mich spielen müssen, wofür ich ihm mehr als dankbar war. Ich sollte ihn also weiterhin mit einbeziehen. Immerhin waren wir die einzige Familie, die wir noch hatten. Ich ließ den Kaffee durch die Maschine laufen und machte alles bereit für eine gemütliche Runde. In meinem Kopf versuchte ich schon die richtigen Worte zurecht zu legen, aber das war nicht so einfach. Man sagte seinem Bruder nicht einfach so, dass man vorhatte eine Operation machen zu lassen, die das ganze Leben verändern könnte. Ich war mein ganzes Leben lang stumm gewesen und ich könnte damit leben es weiter zu bleiben, aber… Raven war in der selben Position wie Camille. Sie kamen damit klar und sie liebten mich so wie ich war. Aber ich wollte mehr vom Leben. Ich hoffte nur, dass Raven das irgendwie verstand. Auch wenn Camille vor den Risiken Angst hatte, glaubte ich eben einfach, dass es jetzt an der Zeit war, dass ich auch mal Glück hatte. Mein ganzes Leben lang hatte ich bloß Scheiße schlucken müssen. Jetzt… würde alles anders werden. Ich stellte die drei Tassen auf den Tisch und setzte mich neben Cam, als Raven es wohl nun nicht mehr aushielt. Auch er war so neugierig wie ich und ließ sowas nicht lang auf sich beruhen. Er fragte nach den Tattoos und wollte sie sich genauer ansehen. Dass Camille ein sehr ähnliches Tattoo trug war ihm auch nicht entgangen. Immerhin hatten wir beide sehr auffällige Stellen dafür gewählt. Ich grinste, als er den Tätowierer als kreativ bezeichnete. „Der Tätowierer ist toll, ja, aber die Kreativität steckt hier drin.“, erklärte ich ihm und tippte Camille gegen die Stirn. Ich grinste sie kurz an und deutete auf meine Arme. „Das sind ihre Entwürfe und es gibt noch ein paar mehr. Ich möchte die Narben ein wenig überdecken, weil ich finde, dass es nicht jeden etwas angeht. Ich habe gelernt damit umzugehen, aber es muss ja nicht gleich jeder wissen, weißt du? Und ich liebe Camilles Kunst. Sie ist die perfekte Tätowiererin für mich.“, erklärte ich ihm und sah wie Ravens Mundwinkel zuckte. „Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Eigentlich bin ich nur froh, dass du nicht mehr diese schrecklich ausgeblichenen Pullover trägst! Sind die dir nicht sogar mittlerweile zu klein? Scheiße, Skye, du hast richtig zugelegt. Also… im guten Sinne meine ich.“ Ich hatte Raven selten so über mich reden hören. Sonst hatte immer diese Sorge in seiner Stimme gelegen, doch die war mittlerweile verflogen. Er freute sich für mich. Das sah ich. Obwohl das alles mit Camille echt blöd gelaufen war, freute er sich für uns beide und war dabei so selbstlos… Ich hoffte, dass auch er bald wieder jemanden fand. Er hatte es verdient so glücklich zu werden wie ich es mit Camille war.
Nach oben Nach unten
Shairen
Oberprima
Shairen


Anzahl der Beiträge : 327
Anmeldedatum : 25.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptySo 24 Mai 2020 - 14:50

Camille Parker
Keine Ahnung warum ich so angespannt war, ich hatte nichts zu befürchten, wir warne Raven nichts schuldig, aber ich wusste, dass Skye ihm noch nicht von der OP erzählt hatte und das war eine große Sache. Auch wie er auf die ganzen anderen Veränderungen reagieren würde, die Muskeln und die tattoos. Aber bisher lief es echt gut, Raven schien ganz glücklich, dass es Skye so gut ging und er hielt die Tattoos nicht für übertrieben. Ich musste grinsen, als er nach den Motiven fragte und lachen, als Skye mir auf die Stirn tippte. Ich verdrehte leicht die Augen, als er mich so hoch lobte. Das waren zwei Motive die von mir waren, bei den anderen ließ ich Skye sich jetzt austoben und die Tätowierer wollten ja auch noch kreativ werden. Ich fand die Idee aber nach wie vor toll, dass er so seine Narben etwas verdecken wollte. Raven dachte wohl genauso, auch wenn es um die Pullover ging. Ich lachte und nickte. "Ja, diese Pullover waren schrecklich." Und in den t-shirts konnte ich jetzt auch viel besser seine trainierten Arme bewundern, aber das sprach ich nicht laut aus. Skye hatte ordentlich zugelegt und das war sehr angenehm fürs Auge, auch wenn ich nicht oberflächlich war. Es trat dann kurz ein Moment des Schweigens ein und ich sah zu Skye. Er wippte unter dem Tisch angespannt mit dem Bein und biss mir ebenfalls auf die Unterlippe, er schien zu überlegen, wie er beginnen sollte. Oh mann. Ich räusperte mich schließlich kurz und stand auf. "Ihr zwei habt euch sicher viel zu erzählen, ich lass euch mal alleine und ich muss eh mal nach Moonlight sehen, sie hat gestern gehinkt." Ich drückte Skye schnell einen Kuss auf die Wange und drückte aufmunternd seine Schulter, dann schlüpfte ich in meine Stallschuhe und ging raus. Draußen atmete ich erst einmal tief durch und ging dann zum Stall. Ich striegelte Moonlight etwas, das half mir immer mich zu beruhigen und wenn ich Raven richtig einschätzte, würde er auch einiges zu sagen haben.
Nach oben Nach unten
Skyfall
Lehrer
Skyfall


Alter : 26
Anzahl der Beiträge : 3706
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptySo 24 Mai 2020 - 23:38

Raven Aldren
Ich war ganz durcheinander. Ich wusste ja auch nicht wieso. Ich hatte Skye schon vor fünf Jahren zu dieser Operation geraten. Damals war sie noch ganz neu gewesen und ich hatte geglaubt sie wäre das einzige, das ihn aus seiner Depression herausholen könnte. Ich war naiv gewesen. Zu glauben er würde leben wollen, wenn er bloß eine Stimme hätte. Jetzt aber wollte Skye es durchziehen. Er wollte sich unters Messer legen und sich die Stimmbänder eines Toten einsetzen lassen. Wieso schockierte mich das so sehr, obwohl ich doch schon über das gleiche nachgedacht hatte? Ich seufzte und lief draußen vor dem Haus ein wenig auf und ab. Ich hatte Zeit gebraucht. Zeit, um nachzudenken. Das alles ging so schnell. Eben noch hatte ich Angst gehabt ihn aus der Psychiatrie zu entlassen, weil er sich jederzeit die Pulsadern aufschneiden könnte und jetzt… jetzt war er dieser Mann geworden, den ich kaum mehr wiedererkannte. Er war immer noch Skye. Er war genauso schüchtern und liebevoll wie zuvor auch, aber er sah nicht mehr aus wie mein kleiner Bruder. Erst die Zunahme, dann die Muskeln, die Steroide und die Tattoos? Darüber hätte Skye früher nie auch nur nachgedacht. Doch damals hatten seine Gedanken auch nur daraus bestanden sich aus diesem Leben zu katapultieren. Ich machte mir doch bloß Sorgen. Das ging alles so schnell und ich hatte Sorge, dass… dass er etwas bereute oder es ihm zu viel wurde. Wie von selbst trugen mich meine Füße zum Stall, in dem Camille nach dem Pferd schauen wollte. Ich ging hin, doch als ich sie sah, blieb ich wie erstarrt stehen. Was wollte ich denn sagen? Ich wollte ja nicht, dass sie es ihm ausredete. Er wollte diese Operation und früher hatte ich sie auch für gut empfunden. Gerade als ich wieder umdrehen wollte, schaute Cam auf und sah mich an. Ich fuhr mir irgendwie aufgebracht durch die Haare und trat ein paar Schritte näher dran. „Wie geht es dem Pferd?“, versuchte ich die Unterhaltung ganz normal zu beginnen, doch eigentlich war es mir echt egal. Ich hatte gerade andere Dinge im Kopf. „Hör zu… können wir reden? Irgendwie mache ich mir Sorgen um Skye.“, murmelte ich und zog die Augenbrauen zusammen. „Er hat gesagt du hältst nicht viel von der Op?“ Darüber hatten die beiden wohl schon gesprochen. „Ich hab ihm vor fünf Jahren schon dazu geraten sie zu machen, aber jetzt… ich weiß auch nicht. Es ist nicht wegen der Operation, es ist nur… das geht alles so schnell. All die Veränderungen. Er ist immer noch Skye, aber… Ich hab Angst, dass es ihm zu schnell geht. Nimmt er noch seine Pillen? Geht er regelmäßig zu den Therapien? Früher war er so anfällig, wenn es um Veränderungen ging und jetzt ändert sich plötzlich alles.“ Sie sah das sicher genauso, oder? Wir beide liebten Skye und wollten nur das Beste für ihn. Sicher hatte sie auch schon ein paar Zweifel gehegt. „Sag mir nur, dass du ein Auge auf ihn hast und aufpasst, dass er sich nicht übernimmt.“
Nach oben Nach unten
Shairen
Oberprima
Shairen


Anzahl der Beiträge : 327
Anmeldedatum : 25.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptyMo 25 Mai 2020 - 11:29

Camille Parker
Ich war gespannt wie Raven reagieren würde, auf das was Skye ihm über die OP erzählte. Würde er sich freuen oder ihm eher davon abraten? Würde er es wie ich sehen? Die Verbindung der beiden war nochmal viel stärker, als meine Beziehung zu Skye, sie hatten eine ganz andere Vergangenheit und nur noch sich als Familie, ich glaubte, dass Raven sich viel mehr Sorgen machen würde, als ich. Keine Ahnung wie viel Zeit verging, während ich Moonlight striegelte, als ich plötzlich etwas knacken hörte und aufsah. Raven stand da, beziehungsweise war er gerade dabei wieder zu gehen und ich hatte ihn scheinbar erwischt, denn er blieb plötzlich stehen und sah ganz durcheinander aus. Ich hielt ebenfalls in der Bewegung inne und sah ihn an, bereit mir anzuhören was er zu sagen hatte, falls er denn überhaupt reden wollte. Ich zog überrascht eine Augenbraue hoch, als er mich nach Moonlight fragte, dabei wussten wir doch beide, dass es nicht das war worüber er reden wollte. Also sagte ich erst einmal nichts, außerdem hatte ich noch gar nicht nach dem Hinken geschaut, ich war zu hibbelig und hatte mich mit dem Striegeln beruhigen müssen. Er rückte dann aber auch schnell mit der Sprache raus und ich ließ den Striegel sinken, um aus der Box zu kommen und mit ihm besser sprechen zu können. "Natürlich können wir reden." sagte ich und legte den Striegel weg, um die Box schnell zu schließen. Er machte sich Sorgen, ja natürlich tat er das. Das tat ich ja auch, wie verrückt sogar. Ich wusste nur nicht, ob wir uns aus den selben Gründen Sorgen machten. Skye hatte scheinbar von meiner Sichtweise erzählt und ich zuckte mit den Schultern. "Naja Was heißt viel halten, mir ist bei jeder OP die schweren Schaden anrichten könnte und Risiken hat, nicht wohl. Es könnte ihm Nachhinein schlimmer sein als vorher." Es war nicht mal wirklich die OP an sich, ich fragte mich nur, ob es sein Glück wert war, das er jetzt hatte, zu riskieren. Raven sagte dann jedoch, dass er die Operation gut fand und sogar schon vor fünf Jahren davon gehört und Skye dazu geraten hatte. Das überraschte mich. Damals war die OP noch total neu gewesen. Hätte Raven seinen Bruder wirklich diesem Risiko ausgesetzt? Aber damals war Skye noch nicht wie jetzt gewesen, er hatte nicht leben wollen und dementsprechend auch nicht die OP gewollt. Plötzlich sprudelt es aus Raven heraus, warum er sich so Sorgen machte und war sogar etwas erleichtert, dass ich nicht die einzige war, die fand, dass aktuell sehr viele Dinge passierten und Skye sich sehr veränderte. "Okay okay, ganz ruhig." versuchte ich ihn zu bremsen, als er von mir das Versprechen haben wollte, dass ich auf Skye aufpasste. "Natürlich pass ich auf ihn auf, aber das braucht er gar nicht mehr so sehr wie früher. Aber ja, ich verstehe deine Sorgen, das hatte ich ihm auch gesagt, ob er sich sicher war, dass er so viele Veränderungen auf einmal vertrug. Und ja er nimmt seine Medikamente und geht noch zu Dr. Green, darauf achte ich auch besonders, nicht dass... Er einen Rückfall bekommt." Ich seufzte leicht und lehnte mich gegen die Box. "Du hälst die OP also für gut? Vielleicht sollte er einfach noch etwas warten, bis nicht mehr so viel los ist? Aber was wären wir für Menschen, zu verlangen, dass er auf die Möglichkeit zu sprechen warten sollen, nur weil wir glauben, dass gerade zu viel los ist. Er fühlt sich so wohl in seiner Haut wie noch nie, vielleicht sind wir es, die nicht mehr mitkommen. Wenn ich ehrlich bin, dann schwirrt mir gerade eh zu viel im Kopf herum, um mir auch noch darüber Sorgen zu machen, aber ich würde nie sagen, dass er die OP deswegen abblasen oder verschieben soll. Ach... Keine Ahnung. Ich hab gesagt ich halte mich da raus, ich will ihn nicht negativ beeinflussen und jetzt hat er ja auch deine Zustimmung."
Nach oben Nach unten
Skyfall
Lehrer
Skyfall


Alter : 26
Anzahl der Beiträge : 3706
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptyMo 25 Mai 2020 - 21:57

Raven Aldren
Ich überschlug mich ja beinahe beim Reden! Machte ich mir wirklich so enorme Sorgen? Mein kleiner Bruder schien sein Leben zum ersten Mal wirklich im Griff zu haben und ich zweifelte an ihm. Das war doch nicht fair! Aber es war nur menschlich. Skye hatte schon früher enorme Probleme mit Veränderungen gehabt. Er hatte Jahre lang bloß die selben Stiefel und Pullover getragen, bis diese völlig löchrig und ausgeblichen waren. Und jetzt veränderte sich so viel. Er hatte eine neue Arbeit, er war ausgezogen, er hatte seine erste richtige Freundin, er stärkte seinen Körper, begann sich Tattoos stechen zu lassen und wollte sich jetzt noch unters Messer legen? Wäre es nur um die Operation gegangen, hätte ich zugestimmt. Ich hatte schon früher geglaubt, dass ihm das helfen würde, weil er sich dann weniger ausgeschlossen fühlte, aber jetzt? Das alles wurde so viel und er war glücklich. Ich hatte Sorge, dass er all das verlieren würde, wenn die Operation missglückte und er wieder in ein Loch fallen würde. Camille schien das ähnlich zu sehen und ich war froh, dass ich offenbar nicht der einzige war. Ich wollte nicht der Bruder sein, der Skye nichts gönnte. Ich gönnte ihm alles Glück auf dieser Welt. Deswegen war ich ja so vorsichtig. „Na ja, er hat mit der Operation nichts zu verlieren. Die Risiken sind wirklich selten und… wenn sie missglückt, ist nichts anders als vorher. Es ist bloß eine Chance auf ein einfacheres Leben für ihn.“ Ich verstand wie er das sah. Vor fünf Jahren hatte ich ähnlich gedacht, weil ich geglaubt hatte es würde alle Probleme lösen. „Ich denke nicht, dass er damit warten will…“, murmelte ich leise, als Cam meinte, dass gerade einfach so viel los war. Sie hatte Recht. Mit der Ranch und ihrer Mum hatte sie sicher einiges mehr zu tun, auch wenn Skye ihr half. Ich seufzte leise und rieb mir leicht über die Stirn. Er ging regelmäßig zu seiner Psychologin und nahm seine Tabletten. Was wollte ich mehr? Er schien in einer guten Verfassung zu sein, denn sonst hätte Dr Green sich längst bei mir gemeldet. Ich hatte zwar nicht mehr seine Vormundschaft, doch bei suizidgefährdeten Patienten galt in besonderen Fällen die Schweigepflicht der Ärzte nicht. Es schien ihm also wirklich gut zu gehen. „Wenn es ihm zu viel werden würde, hätte er bereits Anzeichen gezeigt. Dann schläft er oft unruhiger, sitzt länger vor der Konsole oder braucht länger im Bad. Du kennst das ja… Wenn das bisher nicht passiert ist, dann… sollten wir ihn das vielleicht machen lassen. Er wird sowieso keinen Termin für die nächste Woche bekommen. Er hat genug Zeit sich darauf vorzubereiten. Er sollte seine Chance ergreifen, oder?“ Wer wären wir schon ihm zu sagen, dass er das nicht tun durfte? „Wenn du willst kann ich mit ihm zu dieser Operation und mich darum kümmern. Du hast hier wirklich genug zu tun. Du solltest vielleicht auch ein wenig auf dich achten, hm?“
Nach oben Nach unten
angelacht

angelacht


Anzahl der Beiträge : 18
Anmeldedatum : 05.07.19

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptyMi 27 Mai 2020 - 21:26

Aaron High

Ich musterte sie. Sie war höflich. Viel zu höflich. Oder eher vorsichtig? Sie wollte mich nicht aufhalten. Von was den schon? "Ach ich werd sowieso noch nicht schlafen können" sagte ich und es stimmte. Ich legte mich in mein Bett und konnte Stundenlang gegen die Decke starren.
Momentan war die Angst zu träumen einfach wieder viel zu groß. Am liebsten würde ich mich gar nicht ins Bett legen. Ich wusste wenn ich einschlafe würden die Bilder wieder kommen. Die Bilder von dem Unfall. Von Alisha, von Camilla. Ich hatte lange nicht mehr an den Autounfall gedacht. Jahre lang nicht mehr davon geträumt. Doch seit einer Woche zogen sich die Szenarien Nachts durch meinen Kopf.
Ich hatte manchmal schon fast Angst, dass ich einschlafen könnte.
Ich musterte wieder. "Was hält dich wach?" fragte ich ziemlich direkt.
Niemand dem es blendend ging, ging um 4 Uhr morgens joggen.
Ob es wohl an ihrem Casting lag, das sie eben in der Bar erwähnt hatte?
Vermutlich. Ich wusste das ich sie um einiges erleichtern konnte, wenn ich ihr einen Job im Camishas geben würde. Aber ich konnte nicht. Das Personal waren die jenigen, die mir geholfen hatten diesen Schuppen vor einigen Jahren auzurappeln. Abgesehen davon das dieser Laden mein Herzblut war, und die Mitarbeiter meine Familie, und ich nicht einfach irgendwen fremdes einstellen konnte, wusste ich auch nicht wie der Rest reagieren würde. Es kam einfach nicht in Frage.
Ich überlegte kurz. "Wenn du willst, ich wohn echt nicht weit von hier, kannst du dich kurz bei mir aufwärmen." schlug ich vor, denn man konnte ihr ansehen wie kalt ihr war. Abgesehen davon war mir auch nicht ganz wohl dabei, sie hier alleine um 4 Uhr morgens auf der Straße stehen zu lassen.






_________________
für alle die nie kriegen was sie brauchen
der himmel ist blau wie noch nie


https://soangelacht.tumblr.com/
Nach oben Nach unten
https://soangelacht.tumblr.com/
ɢedαɴĸeɴloѕ
Lehrer
ɢedαɴĸeɴloѕ


Alter : 25
Anzahl der Beiträge : 4753
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptyDo 28 Mai 2020 - 15:18

Alenica Salloa
Uns Abendessen zu kochen war das Mindeste, was ich tun konnte. Die meisten hätte die Auseinandersetzung zwischen Derek und mir nicht interessiert oder sie schlichtweg interessiert. Finn dagegen überhaupt nicht. Er hatte sich für mich eingesetzt und dann sogar noch angeboten, dass ich bei ihm übernachten konnte. Die wenigsten Typen waren wohl so drauf – jedenfalls diejenigen Typen, die ich kannte. Während Finn den Tisch fertig deckte, briet ich den Rohschinken auch noch ein bisschen an, welchen ich um die gefüllten Kartoffeln gewickelt hatte. Gleich darauf war das Abendessen fertig und ich trug die Pfanne zum Tisch hinüber. Ich erwiderte sein Lächeln und nahm mir ebenfalls etwas davon. „Ebenfalls guten Appetit“, wünschte ich ihm und nahm das Besteck in die Hand, bevor ich ebenfalls einen Bissen davon nahm. Ich musste mir selbst zugestehen, dass mir die Kartoffel wirklich gut gelungen waren. Allerdings war es in Finns Küche auch um einigermassen angenehmer zu kochen als in meiner. „Danke. Ich kann es dir aufschreiben, wenn du es willst“, bot ich ihm an und stimmte in sein Lachen ein. Zuhause war ich aber auch nicht immer so kreativ, was unter anderem auch daran lag, dass es bei mir darauf ankam, was nun einmal im Kühlschrank war und was ich mir leisten konnte. Ich schob einen weiteren Bissen in meinen Mund. Ein gutes Abendessen reichte noch lange nicht aus, dass Finn einfach so mich, eigentlich eine fremde Person, zu sich mit nach Hause nahm. Auf seine Frage hin zuckte ich mit den Schultern. „Vermutlich so lange, wie ihr auf eine Aushilfe angewiesen seid“, erwiderte ich und musterte ihn. Für mich war es klar, dass mein Chef die günstigste Arbeitskraft schickte und das war nun einmal ich. „Bei uns im Café ist oder war es, bis ich zu euch gerufen wurde, eher ruhig, also sollte das wohl schon in Ordnung gehen“, erwiderte ich. In dem Café von seinem Vater war auf jeden Fall einiges mehr los als bei dem Café, in welchem ich eigentlich angestellt war. Ich schob mir einen weiteren Bissen in den Mund warf einen Blick auf die Uhr. Es war wirklich noch nicht spät. Ich wusste zwar nicht, wenn er morgen aufstehen musste, aber für mich war es definitiv noch zu früh, um ins Bett zu gehen. „Nein, das ist mir doch ein bisschen zu früh“, meinte ich schmunzelnd. „Ich hätte nichts dagegen mit dir noch einen Film zu schauen.“ Ich lächelte ihn an. Es war sogar ganz schön, dass er sich nicht gleich in sein Schlafzimmer zurückzog. Zu Hause war ich eigentlich so gut wie immer alleine. Wir assen fertig und räumten danach gemeinsam alles ab, bevor wir mit dem Abwasch beginnen. Es war eine sehr angenehme Abwechslung, mal ein bisschen Gesellschaft zu haben. „Hast du eigentlich eine Freundin?“, fragte ich ihn während dem Abwasch und schürzte die Lippen. „Wenn es so ist, dann hoffe ich, dass es ihr nichts ausmacht, dass ich hier übernachte“, sagte ich mit einem kleinen verlegenen Lächeln. Ich sah keinen Grund, wieso er keine Freundin haben sollte. Er war charmant, sah gut aus und schien auch noch einiges im Köpfchen zu haben.

_________________
„Now we're stressed and depressed and we're going round again in an emotional blender.“
Nach oben Nach unten
ɢedαɴĸeɴloѕ
Lehrer
ɢedαɴĸeɴloѕ


Alter : 25
Anzahl der Beiträge : 4753
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptyDo 28 Mai 2020 - 15:18

Chloé Viola
Ich konnte ihn absolut nicht einschätzen. Eigentlich machte er einen netten und sympathischen Eindruck, aber in der Bar hatte er auf einmal auch ziemlich arrogant und abgehoben gewirkt. War er nur sympathisch, so lange es ihm passte, was der Person gegenüber aus dem Mund kam? Ich hob eine Augenbraue. Wieso sollte er denn nicht schlafen können? Ihm gehörte eine Bar und er schien in einer gehobenen Gegend zu wohnen. Ich wusste nicht recht, ob es mich etwas anging, also fragte ich nicht nach – ganz im Gegensatz zu ihm. Seine Frage war direkt und unmissverständlich. Ich wusste nicht, ob er sich über mich lustig machen würde oder nicht. Es gab viele Leute, die mich immer mit diesem gewissen Lächeln ansahen, wenn sie erfuhren, dass ich Schauspielerin war. Dieser Blick, der genau sagte, dass sie das für eine Träumerei hielten. Ich stiess die Luft aus und zuckte mit den Schultern. „Weil ich mich über mich selbst aufrege und enttäuscht bin“, gab ich zu und versuchte seine Reaktion einzuschätzen. „In letzter Zeit war es ziemlich gut gelaufen und eigentlich habe ich wie auch mein Manager fest damit gerechnet, dass ich den Job heute bekommen würde. Nun… das habe ich nicht und das war ein ganz schöner Dämpfer.“ Ich schürzte die Lippen. Das Leben war nun einmal ein Ponyhof und ich hatte gewusst, dass es nicht leicht werden würde. Trotzdem war es ein wirklich schöner Dämpfer gewesen. „Und bei dir? Wieso kannst du nicht schlafen?“, fragte ich ihn nun doch zurück. Wenn er keine Skrupel hatte, mich so direkt danach zu fragen, durfte ich es wohl auch. Er konnte immer noch sagen, wenn er nicht mit der Sprache rausrücken wollte. Ich rieb mir über die Arme, da es doch eher kühl war, wenn man nur herumstand. Ich war ziemlich überrascht über sein Angebot. Einerseits war ich hier draussen zum Joggen, andererseits hätte ich nichts gegen ein bisschen Wärme einzuwenden. Ich hatte sicher noch einen Heimweg von dreissig Minuten vor mir, wenn ich joggte. „wenn dir das nichts ausmacht?“, erwiderte ich. Hatte er denn keine Freundin oder eine Frau, die das stören würde? Na ja, dann hätte er es wohl gar nicht angeboten. Wir setzten uns in Bewegung in die Richtung, in die er gedeutet hatte. „Wie lange gehört dir denn die Bar bereits?“, begann ich ein neues Gespräch. Ich war das erste Mal in der Bar gewesen, weil es sich gerade ergeben hatte, dass sie auf meinem Heimweg lag, aber ich wusste, dass diese Bar nicht erst seit gestern dort war. Meistens ging ich halt eher in Clubs anstatt dass ich irgendwelche Bars aufsuchte.

_________________
„Now we're stressed and depressed and we're going round again in an emotional blender.“
Nach oben Nach unten
ɢedαɴĸeɴloѕ
Lehrer
ɢedαɴĸeɴloѕ


Alter : 25
Anzahl der Beiträge : 4753
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptyDo 28 Mai 2020 - 15:18

Jan Álvarez
Na ja, wenn Zed den Job bekommen würde, dann musste er sich mit diesem Anblick wohl abfinden. Dabei gab es überhaupt nichts daran auszusetzen. Zed sah echt heiss im Anzug aus, selbst wenn er bleich wie eine weisse Wand wirkte. „Es würde dich im Hintergrund verschwinden lassen, wenn du nicht so blass wärst“, erwiderte ich mit sanfter Stimme. Ich wusste, dass das nur am Krebs lag, aber das würde nicht gleich von heute auf morgen fertig sein, also setzte er lieber auf einen etwas helleren Anzug. Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen, als er sich geschlagen gab und in der Umkleidekabine verschwand. Die Schneiderin gab ihm den Anzug, welchen sie herausgesucht hatte. Es dauerte kurz ein bisschen, bevor Zed dann in einem hellgrauen Anzug heraustrat mit einem rosa Hemd. Ich musterte ihn und musste zugeben, dass die Schneiderin wirklich Ahnung von ihrem Gebiet hatte. Zed wehrte sich noch nicht einmal dagegen, sondern sagte selbst, dass der Anzug ganz okay aussah. Ein ‚Okay‘ von ihm war wohl so viel wie ein ‚Sehr gut‘. Ich grinste ein bisschen triumphierend und nickte zustimmend. Der Anzug passte wirklich gut zu ihm und er würde damit trotzdem nicht zu sehr auffallen. Zed fragte die Schneiderin nach einer Kopfbedeckung und sie verschwand kurz aus unserem Sichtfeld. „Der Anzug steht dir verdammt gut“, bemerkte ich lächelnd und sah ihn an. Wenn ich bei der Arbeit in nobleren Clubs arbeitete, musste ich jeweils die klassischen Anzüge tragen, welche nur schwarz-weiss waren. Wir sollten immerhin nicht auffallen. Die Schneiderin kam wieder zurück und hatte dabei einen Hut dabei, der das gleiche Hellgrau besass, wie der Anzug. „Setzen Sie diesen mal auf. Der sollte eigentlich ganz gut zum Outfit und zu Ihnen passen“, meinte die Schneiderin und reichte ihm den Hut. Sie hatte Recht. Der Hut passte gut, allerdings gefiel Zed mir um einiges mehr, wenn er keinen Hut trug. Allerdings würde er auf diesen bestehen. Er war ziemlich heikel, wenn es um seine Haare und die kahlen Stellen ging. In diesem Punkt hätte ich keine Chance seine Meinung zu ändern. „Bist du zufrieden damit?“, fragte ich ihn. Immerhin musste er den ganzen Abend in diesem Anzug verbringen, nicht ich. Ich hoffte echt, dass er diesen Job bekommen würde. Brauchen konnte er ihn auf jeden Fall. Dazu war der Job noch gut bezahlt und er musste nichts Verbotenes tun. Zed sollte diese Chance echt nutzen.

_________________
„Now we're stressed and depressed and we're going round again in an emotional blender.“
Nach oben Nach unten
Skyfall
Lehrer
Skyfall


Alter : 26
Anzahl der Beiträge : 3706
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptySo 31 Mai 2020 - 9:43

Zander „Zed“ Chamberlain
Ich wusste nicht so recht, was ich davon halten sollte. Ja, in diesem beigefarbenen Anzug sah ich wirklich weniger blass aus, aber das war eben sonst nicht unbedingt mein Stil. Ich meine… ein rosa Hemd? Und so helle Farben? Der Typ im Spiegel sah nicht aus wie ich. Doch ich musste wohl zugeben, dass er auch nicht schlecht aussah. Die Farben kaschierten meine kreidebleiche Haut ein wenig und der Hut versteckte meine Haare gut. Ja, ich konnte mich mit diesem Outfit gut abfinden, auch wenn es nicht unbedingt meine Wahl gewesen wäre. Vielleicht sollte ich ab und zu wirklich mal auf Jan hören. Zumindest was Kleidung anging schien er ja irgendwie Ahnung zu haben - im Gegensatz zu mir. Ich trug sonst nämlich nur das, was mir gerade in die Finger fiel und das war meistens schwarz oder grau. Ich sah Jan im Spiegel an, als er hinter mich trat und mich musterte. Der Anzug stand mir? Verdammt gut? Jan nahm selten solche Worte in den Mund. Ich strich mein Jackett glatt und schaute ihm im Spiegel in die Augen. „Und wenn ich nicht so krank wäre, würdest du mich dann in der Umkleide vögeln, weil ich so gut aussehe?“ Früher wäre ich darauf wohl eingegangen, doch ich war nicht mehr fit genug dafür und ehrlich gesagt war ich auch nicht wirklich bereit mich Jan so zu zeigen. Ich verkaufte meinen Körper, aber mich jemandem wirklich hinzugeben war etwas völlig anderes - auch wenn es nicht so schien. „Ich denke du kannst der Lady sagen, dass ich den Anzug nehme. An das rosa Hemd werde ich mich zwar noch gewöhnen müssen, aber wenn es dir gefällt, traue ich deinem Geschmack mal. Ich ziehe mich eben wieder um.“, kündigte ich an, drehte mich um und stand ihm nun direkt gegenüber. Ich streckte mich kurz und drückte ihm einen Kuss auf den Mundwinkel, ehe ich zur Umkleide ging und mich wieder aus den Sachen befreite. Ich hatte noch eine Stunde, bis ich zum Probearbeiten los musste und dennoch wurden meine Finger schon jetzt langsam schwitzig. Ich würde es niemals zugeben, aber ja, ich war nervös. Dabei wusste ich genau, dass ich gut genug spielte.
Nach oben Nach unten
ɢedαɴĸeɴloѕ
Lehrer
ɢedαɴĸeɴloѕ


Alter : 25
Anzahl der Beiträge : 4753
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptySo 31 Mai 2020 - 21:47

Jan Álvarez
Ich meinte, was ich sagte. Der Anzug stand Zed wirklich gut. Es gefiel mir zwar besser ohne Hut, aber Zed war nun einmal der Meinung, dass er auf diesen angewiesen wäre. Ich erhob mich und trat hinter ihn, während die Schneiderin kurz verschwand. Bei seinen Worten sah ich ihn perplex an. Ob ich ihn in der Umkleide vögeln würde? Ich war mir solche Worte von Zed nicht gewohnt. Er war eigentlich eher zurückhaltend, aber ich hatte ja schon einmal einen Geschmack davon abbekommen und natürlich hatte es mir gefallen. Es hatte mir viel zu gut gefallen, aber ich wollte nicht nur nehmen. Ich sah ihn durch den Spiegel an. „Vögelst du denn gerne an öffentlichen Plätzen?“, fragte ich ihn stattdessen leise zurück. Wir hatten noch nie gross über Sex gesprochen. Zed hatte nur von Anfang an klar gemacht, dass Sex ihm nicht viel bedeutete und mehr ein Mittel zum Zweck gewesen war. Da er sich momentan in seiner Haut sowieso nicht besonders wohl fühlte, hatte ich auch gar nicht erst einen Versuch gestartet. Ich wollte ihn nicht zu irgendwas drängen. Mit der Chemotherapie und dem heutigen Probearbeiten hatte er sowieso genug im Kopf. Ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen, als er sagte, dass er meinem Geschmack vertrauen würde. Ich würde ihn damit nicht enttäuschen. Er drehte sich um und gab mir einen kleinen Kuss, bevor er wieder in der Umkleidekabine verschwand. Die Schneiderin kam zurück und ich erklärte ihr, dass Zed den Anzug inklusive dem Hut ausleihen würde. Während Zed sich noch fertig umzog, gingen wir wieder nach vorne und ich zahlte bereits. Zed mochte es nicht, wenn ich ihm Geld vorschiessen musste, aber er war ohnehin schon knapp bei Kasse. Sonst hätte er gar nicht erst in diesem Restaurant vorgespielt. Ich musste es ihm aber nicht extra noch unter die Nase reiben und das tat ich auch nicht. Zed kam wieder nach vorne und die Schneiderin packte den Anzug sogleich ein, während ich mir in der Zwischenzeit noch ein bisschen die anderen Anzüge durchsah. Dabei trug ich Anzüge nur selten und dann war es zur Arbeit. Schlussendlich reichte die Schneiderin Zed den eingepackten Anzug und wir verliessen den Laden. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Zed hatte noch eine knappe Stunde, bevor er los zum Probearbeiten müsste. „Willst du noch etwas essen, bevor du gehen musst?“, fragte ich ihn und musterte ihn. Im Gegensatz zu vorhin schien seine Nervosität sich ein bisschen gelegt zu haben.

_________________
„Now we're stressed and depressed and we're going round again in an emotional blender.“
Nach oben Nach unten
Shairen
Oberprima
Shairen


Anzahl der Beiträge : 327
Anmeldedatum : 25.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptySo 31 Mai 2020 - 22:28

Camille Parker
Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass Raven auch für die OP sein würde oder gar, dass er schon so lange davon wusste. Jetzt kam ich mir etwas blöd vor, denn ich war nun die ahnungslose und die, die Skye von einem möglichen besseren Leben abhielt. War ich egoistisch? Wollte ich nicht, dass wieder eine große Veränderung in unser Leben trat, das aktuell eigentlich so wunderbar lief? Wir lebten auf dem Hof, als sei es unser eigener, hatten gemeinsame Tattoos und uns ein stummes Versprechen für die Zukunft gegeben, es war gut wie es war. Seit langem war wieder sowas wie Beständigkeit eingekehrt, auch wenn meine Zukunft in der schwebe stand und wir eigentlich wieder nach Blueville müssten. Wir hatten uns hier eine kleine und ruhige Blase des Glückes geschaffen, aber es war dumm gewesen zu denken, dass dies lange so bleiben würde. Skye verdiente alles Glück der Welt und noch viel mehr und Raven verstand das. Ich natürlich auch, aber vielleicht war ich im Vergleich zu ihm irgendwo ein bisschen feige. Ich war zwar nicht Ravens Meinung, dass Skye nichts zu verlieren hatte, denn die Risiken konnten auch eintreten, aber es stimmte, dass Skye keine Anzeichen von Überforderung gezeigt hatte. Ich ließ meine Lippe los, auf der ich die ganze zeit herum gekaut hatte und seufzte tief. "Ich weiß, dass du vermutlich recht hast, aber ich hab immer die Risiken im Kopf... Aber um mich geht es nicht, er soll tun was er für richtig hält." Hatte er das gerade wirklich gesagt? Er wollte mit Skye zu den Untersuchungen und der OP, damit ich es nicht musste? Machte ich auf ihn den Eindruck, dass ich so viel zu tun hatte, dass ich meinen Freund, nicht bei so einem wichtigen Schritt unterstützen würde? "Nein! Wenn er das macht, dann bin ich natürlich an seiner Seite, ich weiß wie viel ihm das bedeutet und ich werd ihm bei allem unterstützen, was ihn glücklich macht. Irgendwie, wird das alles schon werden." Mum kam in ein paar Tagen zurück, dann mussten wir schauen inwieweit sie die reitstunden führen konnte, aber noch viel wichtiger, wie sie sich auf einem Pferd halten würde. Wenn ich wieder weg sein würde, müsste sie alles übernehmen und obwohl die Reitstunden vom Boden aus gelehrt wurden, musste sie bei Ausrotten selbst reiten und das hatten wir seid ihrem Urlaub noch nicht geübt. Sie hatte mir erzählt, dass sie in der Reha geübt hatten wie es sein würde so zu sitzen, aber ein echtes und bewegtes Pferd, war etwas ganz anderes. Dann müsste ich auch schauen wie es mit meinem Studium weiter gehen würde. Es stand eine stressige Zeit bevor, aber ich würde Skye nicht im Stich lassen, nicht nachdem er die letzten drei Wochen so sehr für mich hier gewesen war.
Nach oben Nach unten
ɢedαɴĸeɴloѕ
Lehrer
ɢedαɴĸeɴloѕ


Alter : 25
Anzahl der Beiträge : 4753
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptyDo 4 Jun 2020 - 10:53

Jan Álvarez
Ich dachte in letzter Zeit viel zu oft nach, wie unsere Zukunft aussehen würde. Zed hatte den Job im Restaurant bekommen und hoffentlich würde er diesen auch behalten. Dadurch hatte er ein gutes, und auch regelmässiges Einkommen. Wie sah er momentan seine Zukunft? Was würde er tun, wenn er erst einmal die Chemotherapie und die Operation hinter sich hatte? Er würde gehen, oder? Ich wusste, dass ich zu viel grübelte und dennoch liessen mich die Frage nicht in Ruhe. Ich mochte Zed sehr. Viel zu sehr. Liebte ich ihn? Ausschlagen würde ich es nicht, vielleicht wollte ich es mir auch selbst nicht eingestehen. Denn ich hatte keine Ahnung, was Zed mir gegenüber empfand. Er war schon immer sehr verschlossen gewesen und es hatte nur schon gedauert, bis er mich einigermassen an sich herangelassen hatte. Ich war für ihn vielleicht mehr ein Mittel zum Zweck. Verdenken konnte ich es ihm nicht. Wenn Zed nach dem Krebs die Möglichkeit hätte ein eigenes neues Leben aufzubauen, dann würde er das sicher tun. Dann wollte er garantiert nicht mehr die Wohnung mit einem ehemaligen Junkie teilen, dann wollte er seine eigene vier Wände haben. Dabei wollte ich nicht das er ging. Zed war einige der wenigen Personen, bei denen ich mich so verhalten konnte, wie ich wirklich war. Bei meinen Eltern und sogar bei meiner Schwester musste ich auf jedes Wort achten, was ich sagte. Ansonsten könnte ich sie verlieren. Es erweckte sich daher der Wunsch in mir, dass ich die Zeit noch nutzen wollte, die uns beiden blieb. Wenn Zed erst gegangen wäre, würde ich immer noch genug Zeit fürs Fitness haben und momentan fehlte mir auch die Motivation dazu. Gestern hatte ich mich dazu gezwungen, weil ich die zwei Tage vorher schon nicht gegangen bin, aber heute liess ich es einfach schleifen. Dabei war der Sport immer eine gute Möglichkeit gewesen meine Gedanken zu sortieren, aber selbst in diesem Punkt konnte es gerade nicht helfen. Ich erzählte Zed aber nichts von meinen Gedanken. Er hatte mit der neuen Arbeit und seiner Chemotherapie weitaus genug zu tun und ich wollte ihn nicht mit solchen Kleinigkeiten belasten. Er sollte das tun, was er für richtig hielt und ich würde seine Entscheidung dann nur akzeptieren können. Auf komische Art und Weise erschöpft liess ich mich neben Zed auf die Couch sinken und lehnte meinen Kopf an seine Schulter, während er sich irgendeine Serie hineinzog. In zwei Stunden musste ich zur Arbeit und auch da hielt sich meine Motivation sehr in Grenzen, dabei war ich immer sehr dankbar gewesen, dass ich trotz meinem Hintergrund einen einigermassen gut bezahlten Job gefunden hatte. „Wie lange musst du jetzt eigentlich noch die Chemotherapie machen?“, fragte ich mit leiser Stimme. Wenn diese gut verlief, würde gleich mal danach die Operation stattfinden und danach wäre Zed hoffentlich krebsfrei.

_________________
„Now we're stressed and depressed and we're going round again in an emotional blender.“
Nach oben Nach unten
Copilu
Oberprima
Copilu


Alter : 25
Anzahl der Beiträge : 701
Anmeldedatum : 24.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptySa 12 Sep 2020 - 22:41

Finnegan „Finn“ Williams
Das Essen war wirklich schön. Wir unterhielten uns zwar nicht wirklich, aber trotzdem war ihre Gesellschaft sehr angenehm. Vielleicht hatte ich auch schon viel zu lange hier immer nur alleine gegessen und dazu meistens auch noch irgendwelches bestelltes Essen. Hier mit Nica zu sitzen und dazu noch mit leckerem selbst gekochten Essen war da doch eine deutlich schönere Situation. "Oh ja, das wäre nett", sagte ich lächelnd. Vielleicht wäre das allgemein keine schlechte Idee. Dass ich mir ein paar Rezepte zusammen sammelte, aus denen ich dann auswählen konnte. Vielleicht auch eher einfachere Rezepte, um zu verhindern, dass ich doch wieder auf den Bestellservice zurück griff. "Naja, theoretisch sollte bei uns bald auch wieder alles seinen gewohnten Gang gehen. Du bist bestimmt auch ganz froh nach dem Stress wieder in eine gewohnte Umgebung zurück zu kehren, oder?", fragte ich. Bei uns war es doch noch mal etwas anderes, als in einem anderem Café. Wir waren in der Stadt alt eingesessen und dazu auch noch mitten in der Stadt, an einer der beliebtesten Straßen. Unser Ruf eilte uns vermutlich voraus und dementsprechend waren wir eigentlich immer gut besucht. "Dann können wir ja gleich mal schauen, was ich hier so an interessanten Filmen für uns habe", sagte ich lächelnd. Meine DVD Sammlung war vielleicht nicht die größte, aber ich war mir sicher, dass wir schon etwas finden würden, womit wir beide leben konnten. Es war ja wirklich noch nicht so spät. Außerdem konnte ich mir ja auch mehr oder weniger aussuchen, wann ich arbeitete. Von daher würde es mich schon nicht umbringen, wenn ich mal später ins Bett ging. Nachdem wir fertig gegessen hatten machten wir uns gemeinsam an den Abwasch. Während ich die Sachen abspülte reichte ich sie Nica, um sie abzutrocknen. Etwas irritiert sah ich auf, als sie mich nach einer Freundin fragte. Es war einfach nicht wirklich eine Frage gewesen, mit der ich gerechnet hatte. "Ähm… nein, keine Freundin. Also alles gut. Es wird sich keiner Fragen, warum du hier bist", meinte ich und kratzte mich verlegen im Nacken. Selbst wenn es anders wäre ging ich davon aus, oder hoffte zumindest, dass eine potentielle Freundin bei dieser speziellen Situation schon Verständnis hatte, dass Nica auf der Couch schlafen würde. Wobei ich mir diese Frage auch schon oft genug von meiner Familie anhören musste. Möglicherweise verbrachte ich auch zu viel Zeit mit der Arbeit, dass ich da wirklich daran gedacht hatte eine Freundin zu finden oder auch nur ein Date zu haben. Ich sollte lieber nicht darüber nachdenken, wie lange mein letztes Date her war. Nach einer Weile waren wir mit dem Abwasch dann auch schon fertig. "Also, auf was für eine Art von Film hast du denn Lust?", fragte ich während ich rüber ins Wohnzimmer ging.
Nach oben Nach unten
ɢedαɴĸeɴloѕ
Lehrer
ɢedαɴĸeɴloѕ


Alter : 25
Anzahl der Beiträge : 4753
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptyDo 8 Okt 2020 - 20:23

Alenica Salloa
Es war schön mal ein bisschen Gesellschaft zu haben. Das war ich mir nicht gewohnt. Zuhause war ich eigentlich immer alleine. Ich konnte es schon verstehen, wieso meine Familie mich nicht bei mir zuhause besuchen kommen wollten. Ihnen passte die Gegend nicht, also luden sie mich lieber zu sich nach Hause ein. Nur hatte ich keine Lust mir immer ihre besserwisserischen Ratschläge anzuhören. Sie wussten nicht, wie es war, in meiner Situation zu sein. Ich wusste, dass ich eine Menge scheisse gebaut hatte, aber sie könnten es dennoch nicht nachvollziehen. Ich zuckte bei seiner Frage leicht die Schultern. „Ich muss gestehen, dass es bei euch fast schon ein bisschen angenehmer ist. Ich habe ein paar grosse Fehler in meinem Leben gemacht und die Arbeitskollegen wissen davon, weshalb sie meistens nichts Besseres zu tun haben, als mich zu verurteilen und zu belehren.“ Ich zuckte die Schultern und senkte kurz den Blick. Ich sprach nicht gerne darüber und trotzdem war es nun einmal so. Ich hatte meine Zukunft verbaut, bevor sie überhaupt angefangen hatte. Ich war jung und naiv gewesen. Ich hatte mich von dem Jungen um den Finger wickeln lassen und ich hatte dafür die Konsequenzen zu spüren bekommen. Vor allem hatte ich das Gefühl, dass ich manchmal immer noch naiv war. Ich zweifelte manchmal an mir selbst, ob ich denn nichts aus meinem Fehler gelernt hatte. Nachdem wir gegessen hatten, machten wir gemeinsam den Abwasch. Ich musste mir selbst eingestehen, dass ich in erster Linie nicht danach fragte, ob er eine Freundin hätte, weil sie sauer sein könnte, sondern weil ich es wissen wollte. Ich ging eigentlich fast schon davon aus, dass er eine Freundin haben würde, aber er überraschte mich. „Damit hätte ich nicht gerechnet“, gestand ich mit einem kleinen Lächeln. Er war gebildet, sah gut aus und schien auch einen guten Charakter zu besitzen. Sonst hätte er sich garantiert nicht zwischen Derek und mich eingemischt und er hätte mir auch das Angebot zur Übernachtung nicht gemacht. Nach dem Abwasch gingen wir ins Wohnzimmer hinüber und ich liess mich auf das Sofa sinken. Wieder einmal mehr fiel mir auf, wie sehr mir seine Wohnung doch gefiel. Aber ich war realistisch und wusste, dass ich mir so etwas nie leisten könnte. „Keinen Liebesfilm“, erwiderte ich grinsend und zog die Beine zum Schneidersitz an. „Mir spielt es keine Rolle. Ein Action-Film oder Fantasy oder ich mag auch Filme, die auf wahren Storys beruhen“, sagte ich mit einem kleinen Lächeln und betrachtete ihn. Schlussendlich war ich hier nur der Gast. Ich wollte nicht so unhöflich sein und mich aufdrängen.

_________________
„Now we're stressed and depressed and we're going round again in an emotional blender.“
Nach oben Nach unten
Arce
Hohepriesterin
Arce


Alter : 26
Anzahl der Beiträge : 822
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptyFr 16 Okt 2020 - 16:16

NIEVE Vaughn
Alex Prozess war nichts, worüber ich weiterhin nachdenken wollte. Ich wollte, dass er der Vergangenheit angehörte, wollte ihn vergessen, ein für alle Mal, doch immer und immer wieder fand er einen Weg in mein Leben. Obgleich es nur durch seine Spiele war, oder aber seinen Versuch mein Leben und all die Menschen die mir wichtig waren zu zerstören, er fand doch immer wieder einen Weg. Es war beinahe schon erschreckend mitanzusehen, zu merken wie viel Macht dieser Mann doch eigentlich über mein Leben hatte. Wie viel Macht er gehabt hatte–ich gehörte ihm nicht mehr, wollte ihm diese Macht nicht mehr zuschreiben. Er war Geschichte, wortwörtlich Vergangenheit. Tief einatmend schloss ich die Augen und rieb mir über meinen Unterarm, ließ dabei meinen Kopf für einen Moment nach vorne sinken. Seit beinahe einer halben Stunde saß ich nun mit ihm im Gerichtssaal, seit einer halben Stunde hörte man mir bei meinen Erzählungen zu, stellte mir Fragen über Fragen, warf mir Dinge vor und versuchte, ein anderes Bild zu zeichnen als die Wahrheit. Alex' Verteidiger war sogar so gut, dass ich ihm beinahe selbst glaubte. "Miss Vaughn, stimmt es, dass Sie eine langjährige Beziehung zu meinem Mandanten geführt haben?" Ich nickte. "Ja." "Weshalb nahm diese Beziehung ein Ende? Gab es Probleme?" Was spielte es für eine Rolle, weshalb unsere Beziehung ein Ende gefunden hatte? Fragend zuckte ich die Schultern. "Sagen Sie es mir?" "Bitte beantworten Sie die Frage, Miss." "Alex .. Mr. Holton hat mich geschlagen, mehrmals." Es war nur ein kleiner Teil des Grundes, weshalb ich mich gegen Alex entschieden hatte. Knapp hob ich meinen Blick und sah zu Taro. Ich wollte nicht, dass er hier saß und ein anderes Bild von mir bekam, weil er doch nicht alles wusste–Derek hatte ihm nichts erzählt, das wusste ich, denn Taro hätte mich angesprochen. Tief einatmend sah ich wieder zum Verteidiger. "Ich wurde mehrmals von ihm vergewaltigt. Er hat mich auch dazu benutzt, seinen Kunden ihren Spaß zu bereiten." "Erläutern Sie bitte, was Sie damit meinen." Mein Blick lag auf Alex, der mir geradewegs in die Augen sah, sein selbstgefälliges Lächeln auf den Lippen, die Hände auf dem Tisch. Er hatte Spaß daran, dass ich wieder und wieder erzählen und erklären musste, was passiert war. Vielmehr jedoch gefiel ihm der Gedanke, dass Taro nur wenige Meter von ihm und mir saß und eben jenen Erzählungen zuhörte. "Er hat mich gezwungen, Sex mit ihnen zu haben." "Wie?" "Was meinen Sie, wie?" "Wie hat er sie gezwungen? Hat er Ihnen gedroht?" "Nein, nicht direkt. Ich war abhängig, er mein Dealer." "Und Sie können sich noch an alles erinnern? Trotz der Tatsache, dass Sie high waren?" Zähneknirschend betrachtete ich Alex. Sein Verteidiger wusste, was er tat, wusste mit welchen Fragen er kommen musste, um ihm die Mindeststrafe zu holen. "Ja." "Sie wollen mir sagen, Sie können sich an jedes Detail erinnern? Auch an den Nächten, an denen Sie meinen, Mr. Holton hätte sie vergewaltigt?" - "Einspruch. Grund zur Spekulation." - "Genehmigt." - "Lassen Sie mich die Frage anders stellen. Können Sie uns eine genaue Beschreibung der Nacht geben, an der Mr. Holton Sie vergewaltigt haben soll?" "Welche wollen Sie? Das erste Mal? Oder ist es Ihnen lieber, wenn ich die letzte Nacht beschreibe?" Ich hatte gewusst, dass es anstrengend werden würde, hatte gewusst das dieser Mann alles versuchen würde, um meine Erzählungen durch den Dreck zu ziehen, um sie als falsche Beweise darzustellen, jedoch hatte ich nicht damit gerechnet, meine Erlebnisse bis ins letzte Detail erklären zu müssen. Wieder und wieder kauten wir es durch, unterhielten uns darüber, ob eine Drogenabhängige doch tatsächlich alles in Erinnerung behalten konnte, vor allem jedoch: ob ich mich nicht tatsächlich als Opfer darstellen wollte. Ich war wütend, als der erste Tag vorbei war. Wütend und enttäuscht davon, dass es nicht ansatzweise so klang, als würde man mir glauben. Das Taro alles mitangehört hatte, mir vielleicht nun auch nicht mehr glaubte. Ein schwerer Stein lag in meinem Magen, rollte und rollte. Schnell trat ich durch den Gerichtssaal, schob die Tür auf und stieß die Luft aus, als ich an der frischen Luft war. Es war besser so wie es war, ohne meinen Eltern oder gar meinen Brüdern hier. Womöglich würde ich ihnen niemals erzählen, was denn nun eigentlich zwischen Alex und mir passiert war, was ich die letzten Jahre über getan hatte. Lediglich Taro wusste davon und so war es gut. Seufzend rieb ich mir über die Stirn und den Nacken. Es war bereits Abend, die Sonne ging unter und mir war kalt. Nicht vom Wetter, vielmehr jedoch von dem, was dort drinnen passiert war. Was morgen noch passieren würde. Leicht zuckte ich zusammen, als ich die Hand auf meiner Schulter spürte, drehte mich schnell um. "Tut mir leid. Ich hab frische Luft gebraucht. Alles okay?"
Nach oben Nach unten
ɢedαɴĸeɴloѕ
Lehrer
ɢedαɴĸeɴloѕ


Alter : 25
Anzahl der Beiträge : 4753
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptySa 17 Okt 2020 - 15:49

Taro Maekawa
[Neues Aussehen] Der Prozess würde kein Zuckerschlecken werden. Für uns beide nicht, aber für Nieve war es noch einmal deutlich schwerer. Sie hatte eine deutlich längere Vergangenheit mit Alex. Alex hatte mich vor allem physisch verletzt und für mein Leben lang gezeichnet. Vermutlich waren auch noch psychische Auswirkungen dabei, aber noch lange nicht so sehr wie bei Nieve. Alex hatte Nieve jahrelang beeinflusst und benutzt und dennoch wusste ich vieles nicht. Dinge, die Nieve der Polizei anvertraut hatte, aber mir nicht. Sehr wahrscheinlich hatte sie es Derek anvertraut. Er hatte wohl den Fall übernommen, nachdem ich immer noch ‚krank‘ geschrieben war. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass sie es mir anvertraut hätte, weil ich ihr Freund war. Es wäre einfacher gewesen wie jetzt, als ich es im Gerichtssaal erfuhr und nur ein paar Meter weiter vorne Alex mit einem selbstgefälligen Lächeln auf den Lippen sass. Nur zu gerne hätte ich ihm dieses beschissene Lächeln aus dem Gesicht geschlagen. Aber ich durfte nicht. Ich würde mir nur selbst Ärger einhandeln. Dennoch war mein ganzer Körper angespannt und die Wut kochte in mir hoch, als Nieve davon erzählte, wie Alex sie vergewaltigt hatte. Und das reichte noch nicht einmal aus. Er hatte sie dazu gezwungen mit anderen Männern zu schlafen und ich wollte gar nicht wissen, was das für Typen gewesen waren. War das der Grund, wieso sie keine körperliche Nähe zu mir haben wollte? Vertraute sie mir deswegen nicht? Weil ich einfach ein Mann war? Wir schliefen im selben Bett und wir kuschelten selten miteinander, aber das war es auch schon gewesen. Meine Narben am Rücken wären da noch weniger hilfreich. Meine Narben würden sie immer wieder an Alex erinnern und was er ihr angetan hatte. Momentan waren die Narben noch frisch und leuchtend rot, aber selbst mit der Zeit wären sie immer noch verdammt gut zu erkennen. Das war nicht wie ein präziser Schnitt, welcher schön verheilte und mit der Zeit verblassen würde. Er hatte mir sprichwörtlich die Haut am Rücken aufgerissen. Da konnten die Ärzte noch so gute Arbeit leisten. Es war erst der erste Tag vom Prozess und dennoch zog sich dieser in eine unglaubliche Länge. Ich sah, wie Nieve darunter litt und wie viel Anstrengung es sie kostete. Der Verteidiger von Alex wollte ihre Sucht gegen sie ausspielen, aber damit hatten wir rechnen müssen. Als der Richter den ersten Tag beendete, verschwand Nieve ziemlich schnell aus dem Gerichtssaal. Ich liess ihr die paar Minuten, die sie brauchte. Stattdessen sah ich zu, wie Alex in seinen Handschellen wieder abgeführt wurde, um ihn zurück in die Untersuchungshaft zu bringen. Ich blickte mich um. Es war das erste Mal, dass ich wirklich wieder unter den Leuten war, seitdem ich mich einigermassen uneingeschränkt bewegen konnte. Selbst wenn die Anwesenden noch nicht alle wussten, wie Alex meinen Rücken verunstaltet hatte, fühlte es sich an, als würden alle auf meinen vernarbten Rücken starren. Dabei konnten sie durch das Hemd und durch das Jackett gar nichts sehen. Ausserdem musste ich immer noch einen Verband tragen, damit sich die Narben nicht noch in letzter Sekunde entzündeten. Nach ein paar Minuten erhob ich mich und folgte ihr nach draussen. Ich fand Nieve draussen und legte ihre eine Hand sanft auf die Schulter. Sie zuckte unter meiner Berührung zusammen und drehte sich fast schon schreckhaft zu mir um. „Du musst dich nicht entschuldigen“, erwiderte ich mit leiser Stimme. Sie hatte sich tapferer geschlagen, als ich es von ihr erwartet hatte, aber das würde ich ihr nicht sagen. Auf ihre Frage zuckte ich leicht die Schultern. „Ich hätte mir gewünscht, dass du es mir selbst gesagt hättest.“ Sie wusste schon, was ich meinte. Von den Vergewaltigungen. „Ich… kann verstehen, wieso du es nicht wolltest oder nicht konntest, aber ich hätte es mir dennoch gewünscht“, sagte ich mit einem schwachen Lächeln. „Wollen wir nach Hause gehen?“, fragte ich sie. Es war ein langer, anstrengender Tag gewesen und es würde nicht der letzte sein.

_________________
„Now we're stressed and depressed and we're going round again in an emotional blender.“
Nach oben Nach unten
Arce
Hohepriesterin
Arce


Alter : 26
Anzahl der Beiträge : 822
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptySa 17 Okt 2020 - 17:49

NIEVE Vaughn
Er hatte sich gewünscht, dass ich es ihm vor heute erzählt hätte–natürlich tat er das, wer würde sich nicht wünschen, von vornherein darüber Bescheid zu wissen? Ich konnte es ihm noch nicht einmal übel nehmen, nicht einmal im Geringsten, denn ich wusste ebenso gut wie er, wäre er an meiner Stelle, hätte ich es mir ebenso gewünscht. Sehr wahrscheinlich verstand Taro jedoch auch, dass es nun einmal doch nicht so einfach war, das war es nie wirklich gewesen. Selbst dort drinnen, unter den strengen Blicken der Leute, hatte ich nicht wirklich darüber sprechen wollen, mir war aber doch bewusst, dass mir nichts anderes übrig blieb. Wenn ich wollte, dass Alex für eine lange Zeit weggesperrt werden sollte, wenn ich mir ein besseres Leben wünschte, musste ich endlich reden. "Ich weiß," antwortete ich lediglich, denn eigentlich konnte ich nicht mehr dazu sagen. Was sollte ich auch sagen? Das es mir leid tat, dass ich nicht mit ihm darüber gesprochen hatte? Dessen war auch Taro sich bewusst. Das ich es mir gewünscht hätte? Das konnte ich nicht mit Sicherheit sagen und eigentlich wollte ich auch gar nicht erst weiter darüber sprechen. Wie über die meisten Dinge, die mir unangenehm waren–wie alles, das mir unangenehm war. Tief ausatmend betrachtete ich Taro für einen Moment. Wahrscheinlich erging es ihm nicht anders als mir, schließlich hörte er manche Dinge zum ersten Mal, musste sich ebenso bewusst werden und die Dinge verdauen, wie ich selbst es musste. Alex war nicht das Ende unserer Beziehung gewesen, dieser Prozess würde es ebenso wenig sein, oder? "Du hast genug Probleme und deine eigenen Sorgen, ich wollte meine Vergangenheit mit ihm nicht auch noch dazu werfen." Und ich hatte nicht den Mut gehabt, mir diese Dinge ein weiteres Mal vor Augen zu führen. Entschuldigend sah ich Taro an, hob meine Hand an seine Wange und schob meine Finger langsam über seinen Haaransatz. "Es tut mir leid. Ich hätte gerne mit dir darüber geredet, aber ich wusste nicht wie." Selbst jetzt wusste ich nicht wie. Selbst jetzt konnte ich nicht wirklich mit Sicherheit sagen, dass ich wusste was ich zu ihm sagen konnte oder wollte. Hatte er Fragen? Wollte er etwas wissen? Nachhause. Lächelnd nickte ich, ließ meine Hand sinken und ergriff die seine. "Nachhause klingt gut." In seine Wohnung, dorthin wo ich mich sicher fühlte, wo ich nicht wirklich darüber nachdenken musste. "Taro?" Noch bevor er losgehen konnte, hielt ich ihn zurück. "Keine Lügen mehr. Und keine Geheimnisse, versprochen." Ich lächelte knapp, schob meine Finger in seine Haare und betrachtete sein Gesicht. Er hatte bereits genug Sorgen, genug Probleme und dennoch hatte er sich meiner angenommen. Dennoch hatte er nicht aufgegeben, obwohl ich es ihm nicht einfach gemacht hatte. Ich wollte nicht für noch mehr zuständig sein, wollte nicht noch mehr Probleme ins Haus tragen. "Okay, gehen wir." Nickend zog ich ihn mit zum Auto, ließ mich in den Beifahrersitz sinken und lehnte den Kopf an die Nackenstütze. Nur noch wenige Tage, nur noch ein paar, wenige Fragen, ein paar Erklärungen und Alex wäre vollkommen Geschichte, kein Teil unseres Lebens. Taro müsste sich morgen noch erklären, musste die Dinge die Alex mit ihm getan hatte durchkauen, Detail für Detail, musste den Anblick ein weiteres Mal ertragen. Auch für ihn war das hier nicht einfach, es konnte nicht einfach sein und dennoch wollte er der Starke sein, gab sich Mühe mir die Sicherheit zu geben, die ich mir wünschte und die ich suchte. "Ich liebe dich," sagte ich lächelnd. Zwar war es nicht das erste Mal, dass ich es ihn wissen ließ, dennoch fühlte es sich komisch an, diese Worte laut auszusprechen und es ihn wirklich wissen zu lassen. "Mit Narben, ohne Narben, als Polizist oder im Urlaub, ich liebe dich, okay? Vergiss das nicht." Das tat er jedoch. Er hatte doch bereits jetzt Bedenken, dass ich niemals über meine Probleme hinweg kommen würde, nicht mit jemandem, der so verunstaltet war wie er. Dabei sah ich es noch nicht einmal so, dachte nicht darüber nach, ob ich ihn dadurch weniger attraktiv fand–das tat ich nicht!
Nach oben Nach unten
ɢedαɴĸeɴloѕ
Lehrer
ɢedαɴĸeɴloѕ


Alter : 25
Anzahl der Beiträge : 4753
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptySo 18 Okt 2020 - 12:13

Taro Maekawa
Natürlich hätte ich es mir lieber gewünscht, wenn ich es von ihr und nicht durch den Prozess erfahren hatte. Aber Nieve hatte noch nie gerne über ihre Probleme gesprochen. Sie hatte aber mit Derek darüber gesprochen. Er hatte sich um den Fall gekümmert und das war sicher schon eine Menge wert. Das Gericht hätte einen Anklagepunkt mehr, womit sie Alex ins Gefängnis stecken konnten. Um eine Gefängnisstrafe würde Alex nicht drum herum kommen. Da konnte er noch so selbstgefällig lächeln. Die Frage ist nur, wie lange er dort bleiben müsste. Ich liess meine Hand von ihrer Schulter sinken. Der Prozess hatte etwas ermüdendes, aber für Nieve war es heute garantiert noch deutlich schlimmer gewesen. Sie hatte mich nicht mit ihren Problemen behelligen wollen. Das war nicht das erste Mal, dass sie das sagte und dennoch wusste ich mir, dass sie es doch tun würde. Dachte sie, ich würde sie dafür verurteilen? Sie hatte nichts gesagt, ausser sich in den falschen Typen zu verlieben. Alex hatte ihre junge Naivität und ihre jugendliche Liebe eiskalt ausgenutzt. Ihre Hand legte sich an meine Wange und ich richtete den Blick auf sie. „Du musst dich nicht rechtfertigen, Nieve“, sagte ich mit leiser Stimme und lächelte sie schwach an. Wir hatten uns so oft die Köpfe eingeschlagen, weil ich sie dazu hatte drängen wollen, dass sie mir ihre Vergangenheit anvertraute, dass sie ehrlich zu mir war. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass es sie das gebraucht hatte. Vielleicht würden wir ansonsten nicht hier sein. Vielleicht wäre sie dann immer noch bei Alex und wäre seine Marionette. Unsere Hände verschränkte sich und ich wollte zu meinem Auto gehen. Ich wurde von ihr zurückgezogen und drehte mich zu ihr um. Keine Lügen und keine Geheimnisse mehr. Ich nickte lächelnd. Das war ein guter Ansatz. Nieve musste sich jetzt darum kümmern, ihre eigene Zukunft zu gestalten. Das zu tun, worauf sie Lust hatte. Einen Job suchen, sich etwas aufbauen. Wir gingen zum Auto und ich stieg auf der Fahrerseite ein. Morgen müssten wir bereits wieder hierherkommen. Vielleicht würde Nieve noch einmal unter die Räder kommen, vielleicht würden sie sich aber auch mich zuwenden. Entführung, grobe Körperverletzung, wenn nicht sogar versuchter Mord. Das waren ein paar happige Anklagepunkte und trotzdem waren sie wahr. Sie würden als Beweise die Wunden zeigen, die die Peitschen hinterlassen hatten. Es wäre kein schöner Anblick, für alle Beteiligten nicht. Ich wollte auch nicht, dass alle Anwesenden diese Wunden sahen. Aber genauso wenig wie Nieve darüber reden wollte, dass sie von Alex vergewaltigt und benutzt worden war, musste ich darüber reden, was an diesem Abend passiert war. Ich konnte mich nicht mehr wirklich daran erinnern, was passiert war, nachdem die Rettungskräfte aufgetaucht waren. Ab diesem Zeitpunkt fühlte sich alles wie im Nebel an, was vermutlich an den heftigen Schmerzmitteln lag. Ich fuhr vom Parkplatz und behielt den Blick auf die Strasse. Bei ihren Worten blickte ich zu ihr. Ich wusste genau, wieso sie das sagte. Diese Narben machten mir mehr zu schaffen, als dass ich es mir anmerken liess. Es würde Nieve doch immer daran erinnern, was Alex ihr angetan hatte. Das war nichts, was man einfach so ausblenden konnte. Mein Griff um das Lenkrad wurde ein bisschen fester und ich nickte. „Ich versuche es“, murmelte ich leise. Ich wollte nicht an ihrer Liebe zweifeln und dennoch fragte ich mich, ob sie gross genug war um darüber hinwegzusehen. Jetzt gerade wollte ich aber nur aus diesem Anzug raus und mir etwas bequemes anziehen. Mein Rücken spannte unangenehm. Ich war es schlichtweg nicht mehr gewohnt. Die letzten paar Wochen hatte ich mich schonen müssen. Ich hatte noch nicht einmal alleine duschen können. Es ging inzwischen besser, aber es würde nie wieder dasselbe sein. Ich warf einen flüchtigen Blick zu Nieve. Wir wären beide gleich froh, wenn diese Sache hier beendet wäre.

_________________
„Now we're stressed and depressed and we're going round again in an emotional blender.“
Nach oben Nach unten
Solangii
Hohepriesterin
Solangii


Alter : 30
Anzahl der Beiträge : 268
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptySa 2 Jan 2021 - 22:06

(Halloooo, würde jemand mit mir rpgn wollen? Ich würde es sehr gerne wieder versuchen! Kann allerdings für nichts garantieren)

_________________
⠀I've been on the low
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀I been taking my time
⠀⠀⠀⠀⠀I feel like I'm out of my mind
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀It feel like my life ain't mine
Nach oben Nach unten
Solangii
Hohepriesterin
Solangii


Alter : 30
Anzahl der Beiträge : 268
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptySo 17 Jan 2021 - 15:55

Isabella Dove
Es war genau 6 Uhr morgens. Zeit aufzustehen und zu duschen. Es war eine Weile her, dass ich das letzte Mal so früh aufgestanden war. Was tat man nicht alles für ein Praktikum. Eins, dass ich nur für meinen Vater angenommen hatte. Er hatte durch einige Ecken einen Kontakt hergestellt. Das Unternehmen, bei dem ich mich für ein Praktikum beworben hatte, war neu. Frisch auf den Markt, wenn man es genau nahm. Meine direkte Annahme war daher wohl vorhersehbar. Eine kostenlose Kraft? Das konnte man nicht abschlagen. Meinem Dad war es wichtig gewesen. Er mochte es nicht wie ich zwischen den Jobs hin und her sprang. Für mich bedeutete es nur jede Menge Erfahrungen. Bisher hatte ich einfach immer das Gefühl gehabt nicht das richtige gefunden zu haben. Nach meiner ausgiebigen heißen Dusche. schlüpfte in Bürogeeignete Klamotten mit passenden schwarzen Stiefeletten. Ich schminkte mich nie sehr viel. Weshalb ich auch heute auf dezentes Make-Up schwor. Ein wenig aufgeregt war ich doch. Vermutlich würde ich nur Kaffee holen müssen oder Akten kopieren. Ein Job den ich niemals behalten wollen würde. Trotzdem war es ein neuer Bereich, um zu lernen. Mittlerweile war es bereits halb 8 Uhr. Ich lief schnell aus dem Haus, zu meinem Wagen. Mein Dad war zum Glück nicht mehr daheim. Ansonsten hätte ich mir noch einige Tipps anhören müssen. Eine weitere halbe Stunde später kam ich in der Innenstadt an. Ich besorgte mir einen Kaffee und kam schließlich um halb 9 beim Architekten Unternehmen an. Ich war pünktlich. So früh wurde ich nicht hergerufen. Etwas sagte mir, dass diese Uhrzeit allerdings nur für meinen ersten Tag gegolten hatte. Ich trat durch die Tür ein und ging zum Empfang. „Hallo“ sagte ich höflich mit einem Lächeln. „Mein Name ist Isabella Dove. Ich bin wegen dem angebotenem Praktikum hier.“ Sagte ich und wartete auf eine Reaktion.

_________________
⠀I've been on the low
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀I been taking my time
⠀⠀⠀⠀⠀I feel like I'm out of my mind
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀It feel like my life ain't mine
Nach oben Nach unten
ɢedαɴĸeɴloѕ
Lehrer
ɢedαɴĸeɴloѕ


Alter : 25
Anzahl der Beiträge : 4753
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptySo 17 Jan 2021 - 18:44

Jeremio Tiyam
Ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Jedenfalls fühlte es sich so an. Mein Architekturunternehmen war zwar immer noch recht frisch, aber es lief besser als geplant. Es war aber auch zeitintensiver als geplant, wobei ich da schon erwartet hatte, dass das Unternehmen sehr viel Zeit beanspruchen würde. Allerdings brauchte ich eine Hilfskraft. Alleine schaffte ich es schlichtweg nicht mehr. Das Praktikum war eine gute Idee, selbst wenn ich nicht wirklich der Fan von unbezahlten Praktika war. Das war schlichtweg Ausbeute. Aber je nachdem, wie sich die nächsten par Monate entwickeln würde, könnten wir daran etwas ändern. Schon früh am Morgen stand ich auf, duschte mich und zog danach den inzwischen alltäglichen Anzug an. Draussen war es noch dunkel, als ich nach einem kleinen Frühstück das Haus verliess und mich auf den Weg in mein Büro machte. Um sechs Uhr war ich in meinem Büro und nachdem ich mir eine weitere Tasse Kaffee gemacht hatte, fing mein Arbeitstag auch bereits an. Ich war so in der Arbeit versunken, dass ich noch nicht einmal mitbekam, wie sehr die Zeit verrann. Es war viel schneller halb neun, als ich erwartet hatte und das klingelnde Telefon riss mich aus meinen Gedanken. „Ja, Julia?“, nahm ich das Telefon ab, als ich sah, dass es meine Empfangsdame war. Sie kündigte Isabella Dove an – die neue Praktikantin. Zugegeben, diese Frau hatte mich neugierig gemacht. Sie war fast gleich alt wie ich, aber sie hatte nicht studiert. Natürlich musste das nichts heissen und ich reduzierte niemanden darauf, ob jemand einen Studienabschluss hatte oder nicht. Aber es war doch eher ungewöhnlich, denn ihre Schulnoten waren gut gewesen, selbst wenn das schon eine Weile her war. Ich rollte die Pläne ein bisschen zusammen, damit nicht mein ganzes Pult belagert war und strich den Anzug glatt. Nun… eine weitere Angestellte. Jedenfalls für ein paar Monate. Ich trat aus dem Büro und ging den Gang zum Empfang hinunter. Ich erkannte Isabella Dove sofort wieder von dem Foto, welches sie ihrem Lebenslauf hinzugefügt hatte. Ich hatte damals schon gesehen, dass sie eine attraktive Frau war, aber in der Realität wurde das gleich noch einmal unterstrichen. Sie sah fantastisch aus und ihr Outfit betonte ihre langen Beine. „Ms. Dove“, begrüsste ich sie und ging auf sie zu, wobei ich ihr meine Hand hinstreckte zur Begrüssung. „Ich bin Jeremio Tiyam. Sie können mich gerne Jeremio nennen.“ In dieser Hinsicht war ich ein unkomplizierter Mensch und hinzu kam noch, dass wir fast gleich alt waren. Ich sah kurz so etwas wie Überraschung in ihrem Blick. Mit wem hatte sie denn gerechnet? „Zuerst wünsche ich Ihnen einen guten Start für das Praktikum hier.“ Ich schenkte ihr ein kleines Lächeln und deutete auf Julia. „Darf ich Sie gleich mit Julia Anderson bekannt machen? Sie ist für den Empfang, Betreuung der Kunden sowie das Vereinbaren von Terminen und allem drum herum verantwortlich.“ Ich liess die beiden sich begrüssen. „Kommen Sie doch bitte mit in mein Büro, dann zeige ich Ihnen gleich noch Ihr Arbeitsplatz.“ Ich ging voraus und hielt dann eine Tür vor meinem Büro an. Ich öffnete die Tür und liess Isabella zuerst eintreten. „Das hier wird ihr Arbeitsplatz für die nächsten paar Monate sein. Natürlich können Sie ihn auch noch persönlich einrichten.“ Alle Räume hier waren offen und modern eingerichtet. Immerhin führte ich ein Architekturbüro. „Ich möchte eine… offene Tür-Politik haben“, sagte ich mit einem kleinen Schmunzeln. „Also darunter verstehe ich, dass die Türen eigentlich immer offen sind, ausser man möchte nicht gestört werden“, erklärte ich, bevor ich ihr bedeutete, dass sie mir weiter folgen sollte und ich in mein Büro gleich nebenan eintrat.

_________________
„Now we're stressed and depressed and we're going round again in an emotional blender.“
Nach oben Nach unten
Solangii
Hohepriesterin
Solangii


Alter : 30
Anzahl der Beiträge : 268
Anmeldedatum : 23.06.18

Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 EmptyDi 19 Jan 2021 - 16:05

Isabella Dove
Die Dame am Empfang schaute von Ihrem Tisch auf und blickte mich kurz von oben bis unten an. Danach setzte sie ein Lächeln auf ihre Lippen und begann zu sprechen. „Ms. Dove.“ Ihre Stimme klang neutral. Ich konnte sie nicht einschätzen. „Einen Moment bitte. Ich sage Mr. Tiyam bescheid.“ Den Namen sagte sie etwas zaghafter. Als würde sie ihn nicht sehr oft sagen. War sie auch neu hier? Ich nickte zustimmend und ging ein paar Schritte von der Theke zurück. „Er ist auf dem Weg.“ Hörte ich sie kurz danach sagen. In dieser Zeit wandte ich meinen Blick über den Raum, in dem ich stand. Es war alles sehr schlicht. Es sah dennoch gut aus. Entweder waren sie noch nicht richtig eingezogen oder sie mochten diesen Stiel. Nachdem ich alles erblickt hatte, sah ich wie aus einer Tür ein junger Mann heraustrat und zu mir lief. Ich konnte nicht anders als ihn von Kopf bis Fuß zu betrachten. Ich wusste, dass er jung war. Wenn ich mich richtig erinnere, war er nicht viel älter als ich. Ich konnte mich also bereits auf Fragen wie – wieso haben sie nicht studiert? – oder – wieso suchen Sie ein Praktikum und keinen richtigen Job? – Ich hatte mich natürlich so gut es ging hierüber informiert. Leider gab es da nicht viel zu lesen. Wenigstens war es nur Gutes. Er sah sehr gut aus. Wirklich gut. Es kam mir fast schon wie ein Klischee vor.  Der Anzug saß perfekt. Bei jeder Bewegung konnte man die Muskeln drunter erahnen. Ich setzte ein Lächeln auf, dass gleich einem Überraschten Blick wisch. Er wollte dass ich ihm beim Vornamen ansprach? Ich nickte „Danke. Ich bin Isabella Dove.“ Er stellte ich auch seiner Empfangsdame vor. Diese sprang natürlich auf. Ihre Lippen verzogen sich von einem Ohre zum anderen zu einem charmanten Lachen. Wir begrüßten uns erneut. Gleich darauf führte er mich in einen neuen Raum. Ich hörte ihm bei seinen Erklärungen aufmerksam zu. Offene Tür-Politik also. Vielleicht konnte es gut sein, dass er einfach nur wissen wollte, ob ich arbeitete. Praktikanten neigten oft dazu den ganzen Tag am Handy zu hängen. „Okey, das ist kein Problem für mich“ stellte ich mit selbstbewusster Stimme klar. Bevor wir weiter gingen blickte ich in den Raum hinein. Er hatte eines Praktikanten tatsächlich ein richtiges Büro gegeben. Es war kein kleiner Platz. Darin war ein großer Schreibtisch, ein PC und ein paar Regale an den Wänden. Trotzdem war hier noch eine Menge Platz. Am besten gefiel mir die große Fensterwand. „Darf ich fragen welche Aufgaben ich bekomme, dass ich sogar ein eigenes Büro erhalte?“ Es würden nur ein paar Monate sein. Das Büro musste also nicht lange belegt sein. „Ich denke das klar ist, dass meine Erfahrung in diesem Bereich leider nicht stark ausgeprägt sind.“ Ich versuchte auf charmante nette Art ihn zu fragen ob von meinem Status bescheid wusste. Es wäre dumm gewesen so zu tun als wüsste ich was zu tun war. Am Ende wäre keinem von uns geholfen. Wir traten durch die nächste Tür ein. Das musste sein Büro sein. „gibt es noch mehr Mitarbeiter?“ fragte ich ihn.

_________________
⠀I've been on the low
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀I been taking my time
⠀⠀⠀⠀⠀I feel like I'm out of my mind
⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀It feel like my life ain't mine
Nach oben Nach unten
Gesponserte Inhalte





Live your life RPG - Seite 11 Empty
BeitragThema: Re: Live your life RPG   Live your life RPG - Seite 11 Empty

Nach oben Nach unten
 
Live your life RPG
Nach oben 
Seite 11 von 21Gehe zu Seite : Zurück  1 ... 7 ... 10, 11, 12 ... 16 ... 21  Weiter

Befugnisse in diesem ForumSie können in diesem Forum nicht antworten
 :: RPG WINKEL :: Real Life RPG's-
Gehe zu: